2. Fußball-Bundesliga:Hertha BSC holt sich die Tabellenführung zurück

Hertha BSC Berlin - Vfl Bochum

Bochums Torwart Andreas Luthe streckt sich vergeblich - der Ball schlägt zum 1:0 für Hertha BSC ein.

(Foto: dpa)

Gemeinsam in Richtung Bundesliga: Wie Eintracht Braunschweig gewinnt auch Hertha BSC souverän gegen den VfL Bochum und übernimmt wieder die Tabellenspitze. Der MSV Duisburg dürfte nach dem 1:0-Sieg in Ingolstadt vor dem Abstieg gerettet sein.

Hertha BSC hat sich nicht beeindrucken lassen und sich die Tabellenspitze der zweiten Fußball-Bundesliga von Eintracht Braunschweig zurückgeholt. Die Berliner fuhren am Samstag einen ungefährdeten 2:0 (1:0)-Sieg gegen den akut abstiegsbedrohten VfL Bochum ein und führen jetzt mit 59 Punkten - einen Zähler vor den Niedersachsen, die bereits am Donnerstag 2:1 gegen Dynamo Dresden gewonnen hatten.

Bochum verpasste nach einer schwachen Vorstellung den Befreiungsschlag im Abstiegskampf und bleibt mit Rang 15 zwei Zähler vor dem Relegationsrang. Vor 34.802 Zuschauern im Berliner Olympiastadion hatte der Brasilianer Ronny in der vierten Minute mit seinem direkt verwandelten Freistoßtor aus 26 Metern den VfL früh geschockt. In der Folge bemühten sich die Bochumer, schafften es aber nur selten, Akzente zu setzen. Zudem verloren die Gäste den Dänen Michael Lumb, der nach einem Pressschlag mit Verdacht auf einen offenen Mittelfußbruch ausgewechselt werden musste (21.).

Nach dem Wiederanpfiff vergingen keine 60 Sekunden, bis Nico Schulz nach dem Zuspiel von Peer Kluge das 2:0 machte. Ronny erzielte beinahe auch seinen zweiten Treffer mit einem direkten Freistoß, den Torwart Andreas Luthe noch aus dem Winkel holte.

Im Gegensatz zu Bochum muss der MSV Duisburg kaum noch zittern. Durch ihren fünften Auswärtssieg mit 1:0 (1:0) beim FC Ingolstadt vergrößerten die Zebras ihren Vorsprung auf die Abstiegsränge zumindest vorläufig auf neun Punkte.

Dank des vierten Saisontreffers von Ranisav Jovanovic (16.) verbesserte der ehemalige Tabellenletzte die Zwischenbilanz seiner Aufholjagd auf nunmehr elf Punkte aus den vergangenen sechs Spielen mit nur einer Niederlage. Ingolstadt hingegen verpasste nach der Roten Karte für seinen Brasilianer Roger (53./grobes Foulspiel) durch seine fünfte Heimniederlage den Sprung in die obere Tabellenhälfte, muss sich allerdings auch nur noch theoretisch Sorgen um den Klassenerhalt machen.

Leise Hoffnung dank Rob Friend

Wie gut, dass es im Fußball auch Auswärtsspiele gibt - das mag sich in diesen Tagen der TSV 1860 denken. Dank seiner anhaltenden Stärke auf fremden Plätzen behält der Münchner Zweitligist den Aufstiegs-Relegationsplatz in erreichbarer Nähe. Die Löwen feierten bei Erzgebirge Aue mit 1:0 (1:0) ihren vierten Sieg in Serie in der Ferne und verkürzten ihren Rückstand auf den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern zumindest vorübergehend auf nur noch drei Punkte.

Aue hingegen verpasste durch seinen vierte Heimpleite nach dem zweiten Saisontreffer von Rob Friend (14.) den Anschluss ans mittlere Tabellendrittel und darf sich im Abstiegskampf weiterhin noch nicht in Sicherheit wähnen. München hatte vor 9300 Zuschauern im ersten Durchgang die größeren Spielanteile. Aufgrund ihrer Überlegenheit hatten die Bayern, die bei ihren nunmehr zehn vergangenen Auswärtsspielen nur einmal als Verlierer vom Platz gingen, auch die besseren Chancen wie einen Lattentreffer von Daniel Bierofka (27.).

Nach dem Seitenwechsel schaltete München trotz seines nur knappen Vorsprungs einen Gnag zurück, doch die Mannschaft von Aues Trainer Karsten Baumann konnte die zusätzlichen Räume aufgrund ihrer umständlichen Spielweise und begrentzen Mittel nicht zum Ausgleich nutzen. Beste Spieler der Gastgeber, die aus ihren beiden vorherigen Spielen vier Punkte geholt hatten, waren Nikolas Höfler und Mike Könneke. In Münchens Mannschaft überzeugten besonders Bierofka und Malik Fathi.

Kaum noch Hoffnung auf Rückkehr in die Bundesliga für Energie Cottbus

Die Hoffnungen von Energie Cottbus auf eine Rückkehr in die Bundesliga sind dagegen auf ein Minimum gesunken. Die Lausitzer kamen gegen Aufsteiger VfR Aalen nach einer durchwachsenen Leistung nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Nach nur einem Punkt aus den vergangenen beiden Partien liegt das Team von Trainer Rudi Bommer, das nach seiner Führung durch Michael Schulze (74.) postwendend den Ausgleich durch Manuel Junglas (75.) hinnehmen musste, immer noch fünf Zähler hinter dem Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern (44) auf Rang sechs.

Aalen rangiert mit 33 Punkten im Tabellenmittelfeld. In einer zunächst spannungsarmen Partie mussten die Hausherren früh den Ausfall von Dennis Sørensen verkraften. Der dänische Mittelfeldspieler erlitt in der 28. Minute ohne gegnerische Einwirkung eine Verletzung an der rechten Wade. Erst nach der Pause strahlte Energie durch seine Offensivabteilung um Toptorjäger Boubacar Sanogo (zwölf Treffer) mehr Gefahr aus und ging vor 7770 Zuschauern durch Abwehrspieler Schulze in Führung.

Die Leihgabe von Bundesligist VfL Wolfburg ließ Aalens Torhüter Daniel Bernhardt aus acht Metern keine Chance. Doch schon im Gegenzug glich Junglas mit seinem ersten Treffer im Aalener Trikot auf Vorlage des eingewechselten Robert Lechleiter aus. Bei Cottbus überzeugten Schulze und Ivica Banovic. Leandro Grech und Oliver Barth waren die besten Aalener.

Eintracht Braunschweig siegt gegen Dynamo Dresden

Eintracht Braunschweig hingegen rückt der Bundesliga mit Riesenschritten näher. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht besiegte Dynamo Dresden mit 2:1 (1:1).

Ein sehenswerter Seitfallzieher von Torjäger Domi Kumbela (53. Minute) erhöhte am Donnerstag die Aufstiegseuphorie in Braunschweig. Zuvor hatten Idir Ouali (8.) für Dresden und Ermin Bicakcic (31.) für die Eintracht getroffen. Die abstiegsbedrohten Dresdner erwischten vor 21.175 Zuschauern den besseren Start. Das fünfte Saisontor von Dribbelkünstler Ouali belohnte die couragierte Anfangsphase.

Die Braunschweiger benötigten rund 30 Minuten, ehe ihr Kombinationsspiel sicherer und druckvoller wurde. Nach der Pause konnten sich die Eintracht-Fans auf Top-Stürmer Kumbela verlassen. Sein 17. Saisontor entschied die Partie. Dynamos Schluss-Offensive konnte die Auswärtspleite nicht verhindern

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: