2. Fußball-Bundesliga:Funkel führt 1860 zum Heimsieg

TSV 1860 München - Erzgebirge Aue

Erster Heimsieg für 1860 München unter Friedhelm Funkel.

(Foto: dpa)

Beim ersten Heimspiel unter Friedhelm Funkel gewinnt der TSV 1860 München 3:1 gegen Erzgebirge Aue. Arminia Bielefeld schafft durch einen Sieg gegen Sandhausen den Sprung auf Rang drei. Aalen schlägt den VfL Bochum, Fürth setzt sich an die Spitze.

1860 München und Arminia Bielefeld haben im Rennen um die Aufstiegsplätze der 2. Fußball-Bundesliga am achten Spieltag wichtige Siege gefeiert und dabei den Ausrutscher des direkten Konkurrenten VfL Bochum genutzt. Die zuvor in drei Spielen sieglosen Löwen setzten sich beim Heim-Debüt des neuen Trainers Friedhelm Funkel gegen Erzgebirge Aue mit 3:1 (2:0) durch, Aufsteiger Bielefeld schlug den SV Sandhausen mit 2:1 (0:0). Dagegen unterlagen die Bochumer gegen den VfR Aalen mit 1:2 (1:1).

In der Tabelle kletterte die Arminia nach dem dritten Sieg in Folge mit 14 Punkten damit vorerst auf Relegationsrang drei, nur die schlechtere Tordifferenz trennt Bielefeld vom zweitplatzierten 1. FC Köln. 1860 (13) liegt in Schlagdistanz auf Platz fünf, Bochum (11) rutschte dagegen auf den achten Rang ab. Tabellenführer ist die SpVgg Greuther Fürth mit 17 Punkten.

"Die erste Halbzeit war richtig gut, wir haben Druck gemacht und uns viele Chancen erspielt. Nach der Pause haben wir den Gegner dann aber viel zu sehr aufkommen lassen. Das müssen wir besser machen", sagte Funkel trotz des deutlichen Erfolgs. "Der Sieg war wichtig. Wir sind früh in Führung gegangen und haben schnell nachgelegt, das war der Grundstein", kommentierte Moritz Stoppelkamp.

Stoppelkamp (23.) brachte die Gastgeber per Foulelfmeter in Führung, Yannick Stark (27.) erhöhte wenig später mit einem sehenswerten Distanzschuss. In der zweiten Halbzeit sorgte Rob Friend (65.) per Kopf für die Entscheidung. Jakub Sylvestr (79.) gelang noch das späte Tor für die Gäste.

Vor 14.300 Zuschauern in der Münchner WM-Arena begannen die Sechziger mit Schwung, dieser verpuffte jedoch gleich nach der ersten guten Möglichkeit durch den früheren Nationalstürmer Benjamin Lauth (2.). Erst ein Foul des Spaniers Ivan Gonzales am 32-Jährigen im Strafraum eröffnete Stoppelkamp die Chance vom Elfmeterpunkt. Nur vier Minuten später sorgte Stark mit einer Volleyabnahme aus 25 Metern für das 2:0.

Nach der Pause kam Aue besser ins Spiel und erspielte sich einige Chancen, Friend machte die Hoffnungen der Gäste nach einer Freistoßflanke jedoch per Kopf zunichte. Sylvestr verwertete schließlich ebenfalls eine hohe Hereingabe per Kopf. Beste Münchner waren Stark und Kapitän Guillermo Vallori, aufseiten der Gäste überzeugten allenfalls Rico Benatelli und Oliver Schröder.

Jerat trifft doppelt

Aalen setzte sich in Bochum durch, obwohl die Gastgeber drückend überlegen waren und Chancen im Minutentakt besaßen. Doch die Tore erzielten andere: Bereits in der 3. Minute sorgte Robert Lechleiter für die Führung. Zwar gelang VfL-Stürmer Mirkan Aydin (13.) der Ausgleich, aber den Schlusspunkt setzte Enrico Valentini (70.) nach einem Konter. Bis auf Torwart Andreas Luthe gab wohl jeder Bochumer Spieler mindestens einen Schuss aus das Aalener Tor ab. Doch bis auf ein Tor von Aydin gelang den Bochumern in der Offensive nicht viel. Dafür patzte in der Schlussphase die Hintermannschaft, als Valentini eine Konter mit dem 2:1-Siegtreffer für Aalen abschloss.

Zwei Treffer von Tim Jerat (49./68.) bescherten Bielefeld vor 11.037 Zuschauern auf der Alm den dritten Sieg in Folge. Die Vorarbeit zum 1:0 leistete per Freistoßvorlage Christian Müller, Jerat traf per Kopf. Beim zweiten Bielefelder Tor war Jerat aus 18 Metern wiederum auf Vorarbeit von Müller erfolgreich. Das Anschlusstor erzielte Johannes Rahn (77.) per Kopfball-Eigentor.

"Das ist typisch Bielefeld, da bleibt es bis zur letzten Sekunde spannend", sagte Arminia-Coach Stefan Krämer bei Sky. Die Bielefelder taten sich im ersten Durchgang zwar schwer, aber nach dem erlösenden Führungstor bestimmten die Gastgeber das Geschehen. Für die Sandhausener, die zuletzt zweimal in Folge gewonnen hatten, endete eine Serie von drei Spielen ohne Niederlage. In den ersten 45 Minuten konnte der SVS die Partie ausgeglichen gestalten, störte geschickt die Angriffsbemühungen der Bielefelder. Viele Aktionen der Arminia blieben Stückwerk, sodass die gut gestaffelte Abwehr von Sandhausen kaum einmal in Gefahr geriet. Sandhausens Manuel Stiefler (29.) hatte sogar mit einem Pfostenschuss Pech.

Die Bestnoten bei Bielefeld verdienten sich Jerat, Marcel Appiah und Manuel Hornig. Aufseiten von Sandhausen gefielen vor allem Marco Thiede und Kapitän Julian Schauerte.

Fürth verdrängt Union von der Spitze

Die SpVgg Greuther Fürth hat mit einem großen Sieg die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga zurückerobert. Die Franken gewannen am Freitagabend mit 4:2 (0:1) bei Spitzenreiter 1. FC Union Berlin und verbuchten nach zuletzt drei sieglosen Spielen wieder drei Punkte.

Trainer Frank Kramer war begeistert über die Vorstellung seiner Mannschaft in dem Topspiel: "Wir haben ein richtig geiles Spiel gemacht", lobte Kramer sein Team um den herausragenden Zoltan Stieber, der als zweifacher Torschütze glänzen konnte.

Benjamin Köhler (17.) brachte die Berliner vor 19 707 Zuschauern an der Alten Försterei in Führung. Doch Goran Sukalo (52.), Tom Weilandt (60.) und Stieber (66.) kippten die Partie nach der Pause innerhalb von einer Viertelstunde. Das 2:3 durch Simon Terodde (86.) kam zu spät. In der Schlussminute markierte Stieber mit seinem zweiten Treffer den 4:2-Endstand.

"Das war ein sehr wichtiger Tag für uns. Wir haben gezeigt, dass wir auch Fußball spielen können. Das ist ein tolles Gefühl für uns", sagte Stieber beim TV-Sender "Sky".

Union legte beherzt los und hatte durch Kapitän Torsten Mattuschka eine gefährliche Aktion: Sein Schuss strich knapp am linken Pfosten vorbei (4.). Köhler verwertete später einen feinen Pass von Brandy aus elf Metern. Die Gäste aus Franken griffen nun beherzter an, konnten aber in der ersten Hälfte nur einen Lattenschuss durch Stieber verzeichnen (26.).

Kurz nach dem Seitenwechsel vergab Unions Mattuschka die große Chance zum 2:0. Im Gegenzug erzielte Sukalo überlegt mit einem platzierten Flachschuss den 1:1-Ausgleich (52.). Danach lief es immer besser, erst Weilandt und dann Stieber nach einem Fehler der nun indisponierten Berliner konnten vorentscheidend nachlegen. "In der zweiten Halbzeit hat alles geklappt", erklärte Matchwinner Stieber.

Runjaic feiert Punkt beim Debüt

Das Debüt von Fußball-Trainer Kosta Runjaic beim 1. FC Kaiserslautern ist zufriedenstellend verlaufen. In seinem ersten Match als Chefcoach der Pfälzer holte Kaiserslautern am Freitag beim 0:0 gegen den favorisierten 1. FC Köln einen Auswärtspunkt. Vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion boten die Gäste eine stabile Leistung, sind allerdings seit nunmehr vier Partien ohne Sieg. Die Kölner bleiben damit in dieser Saison ohne Niederlage, ihnen reichte das Remis, um vorerst den zweiten Tabellenplatz zu übernehmen.

In der unterhaltsamen Partie suchten zunächst beide Teams das Risiko und forcierten die Offensive. Kaiserslautern erarbeitete sich die besseren Chancen, bei der größten Möglichkeit vor dem Seitenwechsel traf Willi Orban (27. Minute) aber nur die Latte. Auf der Gegenseite verfehlten die Kölner Angreifer Anthony Ujah (16.) und Patrick Helmes (25.) das Tor der Gäste.

Im zweiten Abschnitt wurde das Spiel hektischer. Weder Köln noch Kaiserslautern konnten sich Vorteile verschaffen, auch aussichtsreiche Torraumszenen gab es in der Schlussphase nicht mehr.

Führung durch Foulelfmeter

Nach vier Spielen ohne Sieg hat der Karlsruher SC wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski bezwang am Freitagabend Energie Cottbus verdient mit 2:0 (2:0) und holte damit in dieser Saison den ersten Dreier vor heimischem Publikum. Die Gäste aus der Lausitz warten hingegen nun seit vier Partien auf einen Sieg. Vor 11 592 Zuschauern im Wildparkstadion machten Koen van der Biezen mit einem Foulelfmeter (22. Minute) und Daniel Gordon per Kopfball (34.) schon in der ersten Hälfte alles klar.

Beim KSC war von der ersten Minute an der Wille zu sehen, die Durststrecke zu beenden. Die Gäste agierten hingegen zu ängstlich und fingen sich schon in der ersten Hälfte beide Gegentore ein - auch wenn der Elfmeter schmeichelhaft war. Nach dem Wechsel drohte der Kauczinski-Elf das Spiel zu entgleiten. Doch der KSC um den gut aufgelegten spanischen Neuzugang Manuel Torres fing sich rechtzeitig wieder und feierte den ersehnten Erfolg.

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