1. FC Nürnberg:Vereinsrekord in Duisburg

MSV Duisburg - 1. FC Nürnberg

Einer der wenigen Gewinner einer Mannschaft, die 21 Spiele verlor und Letzter wurde: Eduard Löwen freut sich über ein Tor für den Club.

(Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Der Club gewinnt 6:1 - es war der höchste Auswäertssieg der Vereinsgeschichte, noch höher als das 7:3 in Mainz in der Saison 1975/76.

Bevor Eduard Löwen anlief, blickte er kurz in die linke Ecke des Duisburger Tores. Dann fixierte er den ruhenden Ball und schickte ihn auf eine Reise, an dessen Ende das 3:0 des 1. FC Nürnberg am Samstagnachmittag stehen sollte. Natürlich traf Löwen in eben jene linke Ecke des Tores. Ein wunderschöner Schuss, dem noch der zweite wunderschöne Löwen-Weitschuss zum 5:0 folgen sollte. Seit Mai hat der 20-Jährige einen Profivertrag bei den Nürnbergern. Während er vor einem Jahr noch mit der zweiten Mannschaft in Hof oder Buchbach angetreten war, bestritt er in dieser Saison fast alle Zweitliga-Spiele des FCN von Beginn an. Die beiden Weitschuss-Tore waren Löwens erste Profitreffer, er ist ja eigentlich Abwehrspieler. "Jetzt haben wir Selbstvertrauen getankt", sagte er - vor allem natürlich er selbst.

Löwen und seine Nürnberger haben in dieser Saison schon zum zweiten Mal beim MSV Duisburg gewonnen, auch im Pokal kamen sie dort weiter. Nun ließen sie mit dem 6:1 (2:0) ihren höchsten Auswärtssieg in der zweiten Fußball-Bundesliga überhaupt folgen, die vorherige Bestmarke war ein 7:3 in Mainz in der Saison 1975/76. Trotz eines nahezu perfekten Nachmittags bemühten sich die Franken vor der englischen Woche um Sachlichkeit. "Wie letzte Woche nicht alles schlecht war, ist diese Woche nicht alles gut", sagte Kapitän Hanno Behrens mit Verweis auf das kuriose 0:1 zuvor gegen St. Pauli. Neben Löwen überzeugte der Schwede Mikael Ishak erstmals seit seiner Ankunft im Januar. "Ich bin sehr froh, dass ich getroffen habe. Ich habe lange darauf gewartet, das war sehr wichtig für mich", sagte der 24-jährige Stürmer. "Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte Mal drei Tore in einem Ligaspiel gemacht habe." Kein Wunder, die Statistik sagt: Das gelang dem Sohn syrischer Eltern als Profi noch nie.

Nach drei sieglosen Partien sind die Nürnberger wieder im Rennen um die vorderen Plätze. Nach dem Ehrentreffer durch Moritz Stoppelkamp per Elfmeter rundete Cedric Teuchert den Tag ab mit dem sechsten FCN-Treffer. "Das war brutale Chancenverwertung", sagte MSV-Trainer Ilija Gruew. Vor dem Heimspiel gegen Bochum am Donnerstag (20.30 Uhr) und dem folgenden Frankenderby in Fürth zeigten die Nürnberger, dass sie auch Ausfälle verkraften können. In Duisburg fehlten die erkrankten Georg Margreitter und Ondrej Petrak sowie der noch nicht wieder fitte Kevin Möhwald. "Man hat gesehen, dass sich der breite Kader auszahlt und alle wichtig sind", sagte Trainer Köllner.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: