1. FC Nürnberg:Platz zwei ist kein Thema mehr

Nach dem 1:3 in Braunschweig kann der Club für die Relegation planen - spätestens gegen einen routinierten Bundesligisten darf der Zweitligist dann allerdings nicht mehr so anfällig für Fehler sein.

Der Tabellenzweite RB Leipzig hatte beim 1:1 gegen Arminia Bielefeld gepatzt, aber der Verfolger 1. FC Nürnberg nutzte tags darauf die Gunst der Stunde nicht. Der direkte Aufstieg in die Bundesliga ist für den Club nach dem 1:3 (0:1) bei Eintracht Braunschweig kein Thema mehr, stattdessen blickte Trainer René Weiler bereits auf die zwei Entscheidungsspiele gegen den Bundesliga-16. voraus. "Wir müssen jetzt die letzten beiden Zweitliga-Spiele nutzen, um bestmöglich für die Relegation aufgestellt zu sein", sagte Weiler.

Zwei Spieltage vor Saisonende liegen die Franken kaum noch einholbare fünf Punkte hinter Leipzig, das dem SC Freiburg wohl in die Bundesliga folgen wird. Nürnberg hat seinerseits den Relegationsplatz mindestens sicher. Am 19. Mai müsste der Club in der Relegation zunächst auswärts antreten, am 23. Mai käme es zum Heimspiel. Aktuell wäre Eintracht Frankfurt der Gegner. Aber auch Werder Bremen, der VfB Stuttgart und der SV Darmstadt sind derzeit heiße Kandidaten für die beiden Entscheidungsspiele.

"Wir müssen kompakter stehen, sonst wird das nichts."

Mit einer Vorstellung wie in Braunschweig dürften die Chancen des 1. FCN auf den achten Erstliga-Aufstieg der Vereinshistorie allerdings nicht allzu groß sein. Die Defensive erwies sich immer wieder als anfällig: Even Hovland lief vor dem 0:1 durch Salim Khelifi (43.) ins Leere, wodurch Gerrit Holtmann zur Flanke kam; vor dem 0:2 in der 59. Minute ließ Torwart Patrick Rakovsky den Ball nach vorne abprallen, Ken Reichel bedankte sich; und beim 0:3 (66.) versetzte Orhan Ademi Georg Margreitter und legte Maximilian Sauer den Treffer auf.

Guido Burgstaller (78.) gelang für Nürnberg nur noch der späte Anschlusstreffer. "Scheiße war das wieder. Wir müssen schnell wieder kompakter stehen, sonst wird das nichts mit der Bundesliga", meinte der österreichische Nationalstürmer nach seinem 13. Saisontor. "An den Schwächen, die wir heute gezeigt haben, müssen wir arbeiten und dann wieder zeigen, was uns auszeichnet und stark macht." Ähnlich klang sein Sturmkollege Niclas Füllkrug: "Wir haben schwach verteidigt. Das war keine gute Leistung von uns, das muss sich schleunigst wieder ändern."

Ein Heimspiel gegen den FC St. Pauli und eine Auswärtspartie beim SC Paderborn stehen für das Weiler-Team noch zur Einstimmung für die großen Auftritte in der Relegation an. Mit acht Abstiegen, zuletzt im Mai 2014, ist der FCN Rekordabsteiger. Mehr als die sieben Aufstiege schaffte aber auch kein anderer Verein. Jetzt soll Rückkehr Nummer acht her. Man müsse aus dem 1:3 die "Lehren ziehen", forderte Weiler. Vor allem dürfen die Franken gegen einen vermutlich routinierten Gegner aus dem Oberhaus nicht so anfällig sein. "Wir haben heute insgesamt blöde Gegentore bekommen. Aber wir müssen jetzt nach vorne schauen", forderte Defensivspieler Miso Brecko.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: