1. FC Nürnberg:Pinola geht

1. FC Nürnberg - VfR Aalen

Javier Pinola bei seinem Abschied aus Nürnberg.

(Foto: Timm Schamberger/dpa)

Der Club stoppt die Vertragsverhandlungen mit Javier Pinola. Als Ersatz kommt der Rumäne Laszlo Sepsi.

Sieben Jahre ist es her, dass Javier Pinola weinte, sieben Jahre ist es also her, dass Pinola zu einer ewigen Kultfigur des 1. FC Nürnberg wurde. Der Club war gerade aus der Bundesliga abgestiegen, und Pinola, dessen Abschied beschlossen zu sein schien, konnte vor den Anhängern in der Kurve seine Tränen nicht zurückhalten. In der Nürnberger Innenstadt warben kurz darauf knapp 60 Plakate für eine Zukunft des Argentiniers beim Club; Anhänger organisierten die Treue-Aktion "Pinola muss bleiben!" - innerhalb weniger Tage stimmten Tausende für einen Verbleib des Außenverteidigers. In sechs Kartons verpackt wurden die Einträge schließlich an Pinola vergeben, da hatte der Club bereits verkündet, dass der Spieler doch seinen Vertrag erfüllen werde.

Sieben Jahre später, der Club spielt inzwischen wieder in der zweiten Fußball-Bundesliga, gibt es keine Aktionen für Pinola. Und so teilt der Verein am Mittwoch mit, dass der 32-Jährige keinen neuen Vertrag erhalten werde. Die Verhandlungen hätten sich zu lange hingezogen. "Es war letztlich der Entschluss für eine Alternative, die für Trainer und Verein schnell Klarheit schafft", sagt Sportvorstand Martin Bader. Dabei, so heißt es, wäre Pinola eigentlich gerne noch ein bisschen länger beim 1. FC Nürnberg geblieben.

2005 war er von Atlético Madrid gekommen, in zehn Jahren hat er 260 Mal für den Club gespielt, 2007 gewann er mit dem Team den DFB-Pokal. Aufgrund seiner kuriosen Frisuren und manchmal etwas tollpatschigen Spielweise wurde er bald ein Publikumsliebling. 2012 wurde nach ihm sogar ein im Nürnberger Tiergarten geborenes weibliches Schabrackentapir getauft. Nun erhält er immerhin noch ein letztes Abschiedsspiel.

Als Ersatz verpflichtete der Club den rumänischen Nationalspieler Laszlo Sepsi, 27, vom ASA Targu Mures.

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