2. Bundesliga:Torwartfehler sichert Cottbus Platz zwei

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Was für ein Geschenk an den Ostklub: Regensburg-Torwart Michael Hofmann greift am Ball vorbei, die Cottbuser gewinnen 1:0 - und festigen Platz zwei in der Tabelle. Hertha BSC kann mit einem Remis gegen Kaiserslautern erneut punkten, Paderborn feiert einen hohen Sieg gegen Aufsteiger Sandhausen und Köln verliert erneut.

im Überblick

Kein Gewinner im Absteiger-Duell, glücklicher Sieg für Energie Cottbus: Die Lausitzer bleiben in der 2. Fußball-Bundesliga der härteste Verfolger von Spitzenreiter Eintracht Braunschweig. Das Team von Trainer Rudi Bommer gewann am Samstag bei Neuling Jahn Regensburg mit 1:0 (1:0) und festigten damit seinen zweiten Tabellenplatz. Dagegen treten der 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC auf der Stelle: Die Bundesliga-Absteiger trennten sich 1:1 (0:0). Zur Spitzengruppe schloss der SC Paderborn auf, der Aufsteiger SV Sandhausen mit 3:0 (0:0) bezwang.

Nutznießer von Hofmanns Torwartfehler: Energie Cottbus sichert sich Rang zwei in der Tabelle.  (Foto: dpa)

Energie-Coach Bommer hatte beim Gastspiel in Regensburg einen prominenten Ausfall zu verkraften. Torjäger Boubacar Sanogo, der bereits fünf Saisontreffer zu Buche stehen hat, musste wegen einer fiebrigen Erkältung passen. "Das ist sicherlich kein Nachteil für uns", freute sich noch Regensburgs sportlicher Leiter Franz Gerber. Doch auch ohne Sanogo konnte Cottbus bald jubeln - allerdings vor allem dank der Mithilfe von Jahn-Schlussmann Michael Hofmann.

Der Routinier ließ einen eigentlich harmlosen Schuss von Dennis Sørensen zum Entsetzen der heimischen Fans ins Tor gleiten. Danach stemmte sich Regensburg zwar gegen die drohende Niederlage, doch mehr als zwei Latten- und ein Pfostentreffer sprangen nicht heraus. Für Cottbus war es schon der vierte Sieg im sechsten Spiel. Regensburg steckt nach der vierten Niederlage in Serie im Tabellenkeller fest.

Ronny mit viertem Saisontreffer

Für Hertha BSC geht es derweil weiter bergauf. Beim 1. FC Kaiserlautern blieben die Hauptstädter im Duell der einstigen Bundesligisten und Aufstiegsaspiranten mit dem 1:1 (0:0) auch das zweite Auswärtsspiel in Folge unbesiegt und sind vorerst Fünfter. Mohamadou Idrissou hatte die Pfälzer mit einem umstrittenen Foulelfmeter (66.) in Führung geschossen, bevor Ronny postwendend der Ausgleich (69.) gelang.

Beide Traditionsklubs lieferten sich im insgesamt 60. Duell, jedoch erst dem zweiten in der 2. Liga, einen offenen Schlagabtausch. Hertha präsentierte sich in den ersten 45 Minuten als das reifere Team, zweimal bot sich den Berlinern die Chance zum Führungstreffer. Die größte Möglichkeit hatte Anis Ben-Hatira (23.) auf dem Fuß, der jedoch an FCK-Keeper Tobias Sippel scheiterte. Auch nach dem Wechsel warteten die 32.069 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion vergebens auf Turbulenzen in den beiden Strafräumen, ehe Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer überraschend auf den Elfmeterpunkt für den FCK zeigte. Doch mit einem unhaltbaren Sonntagsschuss traf schließlich Ronny zum 1:1 Sippel und Dominique Heintz waren die Besten aufseiten des FCK, bei der Hertha überzeugten Ben-Hatira und Maik Franz.

Seinen zweiten Sieg hintereinander feierte der SC Paderborn. Tobias Kempe brachte die Hausherren mit einem überlegten Rechtsschuss (49.) nach einem schnellen Konter in Front. Philipp Hofmann legte nach (74.), ehe erneut Kempe den Endstand herstellte (82.). Damit schafften die Ostwestfalen den Anschluss an die Spitzengruppe.

Anschutz Entertainment Group steht zum Verkauf
:Ein Paket für 5,4 Milliarden Euro

Dagegen wirkt ein Scheich fast provinziell: Mehr als 100 Stadien und Hallen auf der ganzen Welt und mehr als 25 Profi-Sportklubs besitzt der Milliardär Philip Anschutz. All dies bietet er nun als Komplettpaket an. Was man sich für rund sieben Milliarden US-Dollar, also 5,4 Milliarden Euro, kaufen kann.

Unterdessen wird die Not beim 1. FC Köln immer größer. Auch nach dem sechsten Spieltag wartet der Erstliga-Absteiger auf den ersten Saisonsieg. Die Kölner unterlagen am Freitag beim 1. FC Union Berlin mit 1:2 (1:1) und rutschten auf Abstiegsplatz 17.

Wieder verloren: Miso Brecko (links) und der 1. FC Köln. (Foto: dpa)

Thomas Bröker hatte die Gäste mit einem Foulelfmeter zwar früh in Führung gebracht (3. Minute). Union aber hielt dagegen, erspielte sich Vorteile und machte durch den ersten Saisontreffer von Torsten Mattuschka die Entscheidung (56.) perfekt. Vor 16.750 Zuschauern auf der ausverkauften Baustelle an der "Alten Försterei" hatte Silvio den Ausgleich markiert (27.). Mit dem ersten Saisonsieg rückt Union mit vier Punkten auf Rang 14.

Köln belohnte sich für eine gute Start-Viertelstunde mit dem zweiten Saison-Elfmetertor von Bröker, nachdem der junge Björn Jopek ungestüm Kölns Kapitän Miso Brecko von den Beinen geholt hatte. Berlins Torwart Daniel Haas verhinderte gleich danach einen zweiten Treffer von Bröker.

Der durch zahlreiche Verletzungsausfälle geschwächte 1. FC Union fand durch Kampf und Engagement in die Partie; Köln gelang nur wenig. Silvio war zunächst noch an Kölns Keeper Timo Horn gescheitert; den Kopfball von Jopek holte Jonas Hector von der Linie - doch der Brasilianer staubte ab. Nach einem Pass des Ex-Kölners Simon Terodde ließ sich Brecko von Mattuschka abzocken; der Union-Routinier schlenzte den Ball ins lange Eck. Anthony Ujah vergab in der Nachspielzeit den Ausgleich kläglich.

Pleite für St. Pauli, Sieg für Aalen

Für eine Überraschung sorgte auch der FSV Frankfurt. Die Hessen gewannen mit 2:1 (1:0) gegen den FC St. Pauli und rückten als Tabellenzweiter zumindest für eine Nacht auf einen Aufstiegsplatz vor. Die Tore für das Team von Trainer Benno Möhlmann erzielten Odise Roshi in der 7. Minute und Edmond Kapllani (62.). Für die nun seit neun Auswärtsspielen sieglosen Gäste hatte Daniel Ginczek zwischenzeitlich ausgeglichen (58.).

Nach einem frühen Tor des Albaners Roshi hatte St. Pauli vor 8829 Zuschauern im Volksbank-Stadion zwar vehement nach vorne gedrängt. Trotz bester Einschussmöglichkeiten dauerte es aber bis zur zweiten Hälfte, ehe Ginczek traf. Wenige Minuten später sorgte FSV-Torjäger Kapllani mit seinem vierten Saisontreffer für die Entscheidung.

Siegreich endete der Freitagabend auch für den VfR Aalen. Der Aufsteiger gewann verdient 2:0 (1:0) gegen Erzgebirge Aue und feierte damit den ersten Heimsieg im Profi-Unterhaus. Die Treffer für die Württemberger erzielten Martin Dausch (45.+1) und Robert Lechleiter (71.). Dagegen steht Aues Trainer Karsten Baumann nach der dritten Niederlage in Serie immer mehr unter Druck. Zudem sah Kapitän René Klingbeil nach einem Foul die Rote Karte (79.).

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