2. Bundesliga:Nürnberg verbessert seinen eigenen Zweitligarekord

1. FC Heidenheim - 1. FC Nürnberg

Nürnbergs (l-r) Tim Matavz , Dennis Lippert, Patrick Kammerbauer, Kevin Möhwald und Lukas Mühl jubeln nach dem Treffer zum 1:2.

(Foto: dpa)
  • Nürnberg siegt und baut seinen eigenen Zweitligarekord aus. Sandhausen ist jetzt Fünfter.
  • Der bisherige Tabellenführer Hannover 96 verliert überraschend deutlich in Fürth.
  • Der 1. FC Kaiserslautern holt drei wichtige Punkte im Heimspiel gegen Würzburg.
  • Nach dem Sieg im ersten Spiel unter dem neuen Trainer verliert der TSV 1860 gegen den direkten Konkurrenten Bielefeld.
  • Hier geht es zum Spieltag und zur Tabelle der 2. Bundesliga.

Der 1. FC Nürnberg hat auch mit einer Jugend-Truppe seine Auswärtsstärke in der 2. Fußball-Bundesliga bestätigt. Die verjüngte Mannschaft von Trainer Alois Schwartz bezwang am Samstag den 1. FC Heidenheim mit 3:2 (1:1) und feierte damit in ihren vergangenen sieben Gastspielen fünf Erfolge. Vor 13 300 Zuschauern bescherten der 20-jährige Abdelhamid Sabiri mit seinen ersten beiden Profi-Toren (4. Minute/79.) und der 19-jährige Patrick Kammerbauer (68.) den Franken ihren achten Saisonsieg. Kurz vor der Pause hatte Tim Kleindienst (41.) vorübergehend ausgeglichen, John Verhoek (90.+2) gelang nur noch der Anschlusstreffer.

Schwartz nahm nach dem 1:2 gegen Dynamo Dresden drei Wechsel in seiner Startelf vor - alle in der Vierer-Abwehrkette: Even Hovland, Kammerbauer und Debütant Dennis Lippert ersetzten Miso Brecko (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Ondrej Petrak (fünfte Gelbe Karte) und Laszlo Sepsi (Oberschenkelprobleme). Die Neuzugänge Mikael Ishak (Trainingsrückstand) und Philipp Förster (Magen-Darm-Infekt) fehlten noch im Aufgebot. Lucas Hufnagel wurde in der 75. Minute eingewechselt, Constant Djakpa kam kurz vor Schluss. In der Anfangsphase war von Abstimmungsproblemen beim FCN auch nicht viel zu sehen. Mutig suchten die Franken den Weg nach vorne. Nach einer Flanke von Kevin Möhwald setzte sich Sabiri beim Kopfball gegen Ronny Philp durch und brachte die Nürnberger früh in Führung. Damit war der Club saisonübergreifend im 40. Spiel nacheinander treffsicher und verbesserte seinen eigenen Zweitligarekord.

Während sich die Heidenheimer nun immer wieder Fehlpässe leisteten, agierten die Gäste hellwach und versuchten über Konter zum Erfolg zu kommen. Vier Minuten vor dem Pausenpfiff gab es aber lange Gesichter beim Club. Tim Skarke konnte Georg Margreitter nach einem Einwurf auf der linken Seite entwischen und legte auf Kleindienst vor, der den Ausgleich erzielte. Unverändert kamen die Nürnberger aus der Pause. Von nickligen Zweikämpfen und Fouls waren die ersten Minuten geprägt, ehe die Heidenheimer im Angriff immer auffälliger wurden. In Führung ging jedoch der neunmalige deutsche Meister. Kammerbauer spielte sich kaum bedrängt nach einem Doppelpass mit Hanno Behrens frei und traf aus rund 14 Metern ins rechte Toreck. In der Schlussphase stand Sabiri wieder am rechten Fleck und nickte einen kuriosen Querschläger von Tim Matavz in den Kasten von Kevin Müller ein.

Sandhausen gegen Aue

Der SV Sandhausen hat eine erfolgreiche Generalprobe für das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Erstligist Schalke 04 am kommenden Mittwoch gefeiert. Die Kurpfälzer gewannen eine Woche nach dem souveränen 3:0 bei Fortuna Düsseldorf mit 2:0 (0:0) gegen Abstiegskandidat Erzgebirge Aue auch das zweite Rückrundenspiel und verbesserten sich nach ihrem fünften Spiel in Serie ohne Niederlage in der Tabelle auf den fünften Platz. Ein Eigentor von Christian Tiffert (50.) leitete die erste Niederlage der Sachsen im neuen Jahr ein, ehe Andrew Wooten in der 75. Minute mit seinem neunten Saisontor für die Entscheidung sorgte. Aue, das Team des früheren SVS-Trainers Pawel Dotschew, verharrt weiter auf dem vorletzten Platz, der auf direktem Weg zurück in die Drittklassigkeit führen würde.

4783 Zuschauer erlebten einen ereignislosen ersten Durchgang, in dem lediglich Denis Linsmayer für die Hausherren einen Torschuss verbuchte. Glück hatte Sandhausen in der 35. Minute, als Schiedsrichter Christof Günsch (Marburg) den Gästen nach einem Foul von Tim Knipping im Strafraum an Pascal Köpke einen Elfmeter verwehrte.Fünf Minuten nach der Pause unterlief dann Tiffert sein Missgeschick, als er nach einem Kopfball von Daniel Gordon den Ball mit dem Knie ins eigene Netz verlängerte. Drei Minuten später verpasste Lucas Höler bei einem Lattenschuss den zweiten Treffer der Sandhäuser, ehe Wooten im zweiten Abschnitt endgültig alles klar machte.

Die Freitagsspiele der 2. Bundesliga

Bielefeld gegen 1860 München

Arminia Bielefeld hat in der 2. Fußball-Bundesliga drei wichtige Punkte geholt. Die Ostwestfalen gewannen nach zuvor drei Niederlagen in Folge 2:1 (2:1) gegen 1860 München und haben im Tabellenkeller auf Relegationsplatz 16 nur noch zwei Punkte Rückstand auf die Löwen. Für den neuen 1860-Trainer Vitor Perreira war es nach seinem glücklichen Premierensieg gegen Greuther Fürth (2:1) die erste Niederlage im Unterhaus.

Die Gastgeber gingen in der 11. Minute durch den siebten Saisontreffer ihres Torjägers Fabian Klos in Führung. Nach dem schnellen Ausgleich der Gäste durch Winterneuzugang Christian Gytkjaer zwei Minuten später war es dann erneut DSC-Kapitän Klos, der in der 38. Minute wiederum die Gastgeber in Führung schoss. Für Bielefeld war es im zehnten Anlauf der erste Sieg in der 2. Liga gegen die Sechziger.

In einer unterhaltsamen ersten Hälfte verpasste Andreas Voglsammer vor 16.247 Zuschauern kurz vor der Pause den dritten Treffer für Bielefeld. Nach dem Seitenwechsel mühten sich die Münchner, bei denen der unter der Woche als Kapitän zurückgetretene Ex-Bielefelder Stefan Aigner nicht im Kader stand, nach Kräften. Die Arminia hielt dem Druck aber bis zum Schlusspfiff stand.Klos und Sören Brandy verdienten sich die Bestnoten bei Bielefeld. Stärkste Akteure bei den Löwen, die am Vormittag Liverpools langjährigen Klub-Boss Ian Ayre als neuen Geschäftsführer verpflichtet hatten, waren Romuald Lacazette und Neuzugang Amilton.

Fürth gegen Hannover

Hannover 96 hat dagegen die Tabellenführung eingebüßt. Der Bundesliga-Absteiger ging bei der SpVgg Greuther Fürth mit 1:4 (0:2) unter und fiel hinter Eintracht Braunschweig (beide 35 Punkte) aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf Platz zwei zurück. Braunschweig (gegen den FC St. Pauli) kann sich im weiteren Verlauf des 19. Spieltags auf drei Punkte absetzen, das gilt auch für den drittplatzierten VfB Stuttgart (gegen Fortuna Düsseldorf). Für die Niedersachsen war es die erste Pleite nach acht Spielen ohne Niederlage.

Serdar Dursun (16. und 64.), Marcel Franke (21.) und Veton Berisha (67.) beendeten mit ihren Toren Fürths Serie von drei Spielen ohne Sieg. Die Gastgeber feierten damit eine gelungene Generalprobe für das Achtelfinale im DFB-Pokal am Dienstag gegen Borussia Mönchengladbach. Dem Ex-Fürther Edgar Prib gelang der Ehrentreffer (87.).

Die Gäste boten vor 8465 Zuschauern im ersten Durchgang eine schwache Leistung. Dursun brachte Fürth mit einem sehenswerten Seitfallzieher in Führung. Nur fünf Minuten später erhöhte Franke aus kurzer Distanz nach einer Freistoßflanke von Robert Zulj. Hannover tat sich zunächst schwer, klare Chancen zu erarbeiten. Der spielbestimmenden Mannschaft von Trainer Daniel Stendel mangelte es in der Offensive in den ersten 45 Minuten an Durchschlagskraft. Fürth kämpfte verbissen und machte die Räume eng. Im zweiten Durchgang erhöhte 96 den Druck. Pech hatten die Gäste, dass ein regulärer Treffer von Artur Sobiech wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde (46.). Zudem blieb ein Elfmeterpfiff nach Foul von Marco Caligiuri an Sobiech aus (53.). Der Doppelschlag von Dursun und Berisha zerstörte alle 96-Hoffnungen auf einen Punktgewinn.

Kaiserlautern gegen Würzburg

Der 1. FC Kaiserslautern hat beim Heimdebüt von Trainer Norbert Meier einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelandet. Die Roten Teufel gewannen im zweiten Spiel unter dem neuen Coach gegen Aufsteiger Würzburger Kickers mit 1:0 (0:0). Nach zuvor sechs Spielen ohne Sieg verschafften sich die Pfälzer durch den späten Treffer des eingewechselten Robert Glatzel (81.) etwas Luft im Tabellenkeller.

In einer munteren Anfangsphase hatten die Gäste durch Rico Benatelli (5.) die erste gute Möglichkeit. Kaiserslautern wurde durch einen Kopfball von Kacper Przybylko (11.) erstmals gefährlich, doch Kickers-Torwart Robert Wulnikowski kratzte den Ball von der Linie. Wenig später hatte Würzburg zudem Glück, dass Schiedsrichter Sören Storks ein taktisches Foul von Clemens Schoppenhauer (36.) nicht als Notbremse wertete.

Im zweiten Durchgang war die Partie dann äußerst zerfahren, wobei der FCK anfangs leichte Vorteile besaß. Chancen spielten sich die Gastgeber aufgrund vieler Ungenauigkeiten im Offensivspiel allerdings kaum heraus, stattdessen verpasste erneut Benatelli (60.) die Führung für Würzburg nur knapp. Ansonsten beschränkten sich die Gäste allerdings vorwiegend aufs Verteidigen, sodass die Partie verflachte - bis Joker Glatzel doch noch zustach.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: