2. Bundesliga:Mit Glück zum ersten Saisonsieg

FC St. Pauli - TSV 1860 München

Münchens Yannick Stark (links) jubelt mit Rubin Okotie über seinen Treffer zum 1:2.

(Foto: dpa)

Der TSV 1860 München gewinnt gegen St. Pauli - allerdings nicht unbedingt verdient. Aufsteiger Heidenheim hat gegen Union Berlin keine Probleme. Greuther Fürth verliert überraschend gegen Sandhausen.

Die Partien im Überblick.

  • 1860 München gelingt der erste Saisonsieg, der TSV gewinnt gegen St. Pauli. Sandhausen überrascht indes gegen Union Berlin. Heidenheim hält Anschluss zur Spitze.
  • Alle Ergebnisse aus der 2. Liga finden Sie hier.

1860 schlägt St. Pauli

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat beim Debüt des neuen Cheftrainers Thomas Meggle eine bittere Heimniederlage kassiert. Die Hamburger verloren am Sonntag mit 1:2 (1:2) gegen den TSV 1860 München. Für den in der Kritik stehenden 1860-Coach Ricardo Moniz dürfte sich die Lage nach dem ersten Saisonsieg dagegen vorerst beruhigen.

Vor 27 892 Zuschauern im Millerntor-Stadion brachte Leonardo die Gäste per Foulelfmeter (21. Minute) in Führung. St. Pauli spielte unbeirrt weiter nach vorn und kam durch John Verhoek zum verdienten Ausgleich (31.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff besorgte Yannick Stark (45.+1) nach einem Konter die erneute Führung der "Löwen", nachdem St. Pauli zuvor zwei Tore wegen Abseits aberkannt worden waren. In der zweiten Hälfte scheiterten Dennis Daube (53.), Verhoek (73./88.) und Ante Budimir (90.+3) mehrfach an 1860-Keeper Stefan Ortega. In der hektischen Nachspielzeit wurde Meggle von Schiedsrichter Robert Kampka auf die Tribüne verwiesen. Der neue Trainer hatte die Mannschaft im Vergleich zu Vorgänger Roland Vrabec gleich auf sieben Positionen umgestellt. Vor allem die Defensive formierte er verletzungsbedingt neu, Angreifer Lennart Thy musste als Rechtsverteidiger aushelfen.

Sandhausen erheblich verbessert

Der SV Sandhausen hat in der 2. Fußball-Bundesliga seinen ersten Saisonsieg gefeiert und der SpVgg Greuther Fürth einen Tiefschlag verpasst. Der krisengebeutelte Club von Trainer Alois Schwartz bezwang den Aufstiegskandidaten am Sonntag vor 4608 Zuschauern überraschend mit 1:0 (0:0). Andrew Wooten (83. Minute) nutzte die Konfusion im Strafraum der Gäste aus. Der zuvor sieglose SV durfte sich zudem bei Torwart Manuel Riemann bedanken, der einen schwach geschossenen Elfmeter von Stephan Fürstner (51.) hielt. Sandhausen zeigte sich kämpferisch erheblich verbessert. Anteil hatte daran auch Kapitän Stefan Kulovits, der nach einer Rippenblessur wieder dabei war. Mehr als zwei Chancen von Wooten (8./19.) sprangen für den SV Sandhausen aber zunächst nicht heraus.

Das Niveau blieb mäßig. Erst versagte Fürstner nach einem Foul von Kulovits an Zsolt Korcsmar vom Punkt, dann setzte Niko Gießelmann (61.) einen Kopfball aus sechs Metern nur an den Pfosten. Fast im Gegenzug hätte Sandhausens Manuel Stiefler einen Strafstoß zugesprochen bekommen können. Wooten war dann zur Stelle.

Heidenheim hält Anschluss zur Spitze

Aufsteiger 1. FC Heidenheim hält mit einem 3:1 (0:0) gegen Union Berlin mit nunmehr acht Punkten wieder Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen. Heidenheim versetzte den Berlinern den nächsten Tiefschlag. Saisonübergreifend ist Union, das noch höher hätten verlieren können, seit nunmehr elf Spielen ohne Sieg. Alle Hoffnungen der Gäste auf ein Ende der Serie wurden in der zweiten Halbzeit innerhalb von nur vier Minuten zunichte gemacht, als Marc Schnatterer (57.) und Florian Niederlechner (60.) für die Gastgeber trafen.

Benjamin Köhler brachte Union durch einen Foulelfmeter (82.) noch einmal heran und es wurde danach noch einmal spannend, auch, weil Schnatterer einen Foulfelfmeter für Heidenheim am Tor vorbeischoss (88.). Alper Bagceci erzielte schließlich den Endstand (90.+1).

RB Leipzig siegt trotz erstem Gegentor

RB Leipzig siegt trotz erstem Gegentor

Trotz des ersten Gegentores hat Aufsteiger RB Leipzig seine Erfolgsserie fortgesetzt und sich in der Spitzengruppe etabliert. Die Sachsen schafften beim 3:1 (2:0) gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig den dritten Sieg im fünften Spiel und kletterten mit elf Punkten auf Platz zwei. Yussuf Poulsen (19. und 84.) und Daniel Frahn (20.) erzielten vor 24 949 Zuschauern die Tore für Leipzig. Havard Nielsen (48.) traf für Braunschweig, das sich nach der dritten Niederlage in Serie mit nur vier Zählern näher an den Abstiegs- als an den Aufstiegsrängen befindet.

Mit einer Glanzparade verhinderte Eintracht-Torwart Rafael Gikiewicz den Rückstand bereits in der dritten Minute. Frahn war aus fünf Metern zum Schuss gekommen. Innerhalb von 80 Sekunden brachte der Tempo-Fußball der Sachsen eine hochverdiente 2:0-Führung: Zunächst reagierte Poulsen schnell, als ihm bei einem Konter der Ball vor die Füße sprang. Dann verwertete Frahn eine Hereingabe von Matthias Morys, der allerdings im Abseits angespielt worden war. Nielsens Anschlusstreffer kurz nach der Pause nach Pass von Ken Reichel war nach 408 Minuten das erste Gegentor für Leipzig in der 2. Liga. Danach kamen die Niedersachsen besser ins Spiel, Poulsen sorgte allerdings kurz vor Schluss für die Entscheidung.

Darmstadts Stroh-Engel erneut entscheidender Spieler

Erzgebirge Aue bleibt auch nach dem Trainerwechsel ohne Punktgewinn Tabellenletzter. Die Sachsen unterlagen bei Aufsteiger Darmstadt 98 bei der Premiere des neuen Chefcoaches Tomislav Stipic mit 0:2 (0:1). Marcel Heller (42.) erzielte nach Vorarbeit von Dominik Stroh-Engel vor 11 100 Zuschauern das Führungstor für die Lilien. Stroh-Engel (68.) sorgte per Kopf selbst für den Endstand und war schon zum fünften Mal in dieser Saison für die Hessen erfolgreich. Darmstadt verbesserte sich auf den dritten Tabellenplatz zählergleich mit Spitzenreiter FC Ingolstadt und dem Zweiten, Mitaufsteiger RB Leipzig (alle 11 Punkte).

Der 35-jährige Stipic war zuletzt als U23-Coach beim FC Ingolstadt tätig gewesen und wurde überraschend vom Tabellenletzten verpflichtet. Er erhielt einen Vertrag bis 30. Juni 2016. Nach schon zehn Gegentoren in den ersten vier Spielen unter Stipic-Vorgänger Falko Götz verordnete der neue Trainer Aue vor allem ein besseres Defensivkonzept - das ging aber nur zum Teil auf. kurz vor der Pause konnte Heller das 1:0 für die Gastgeber erzielen. In den zweiten 45 Minuten versuchten die Gäste, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Doch die Darmstädter verteidigten den knappen Vorsprung und machten durch Stroh-Engels Tor auf Vorarbeit von Sandro Sirigu alles klar.

FC Ingolstadt stürmt an die Spitze

4:1-Sieg gegen den VfR Aalen

Der FC Ingolstadt war bereits am Freitag mit dem dritten Sieg im fünften Spiel an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga gestürmt. Die Oberbayern verdrängten nach dem 4:1 (1:0) gegen den VfR Aalen den VfL Bochum und stehen dank des guten Torverhältnisses vor drei punktgleichen Teams auf Platz eins. Die Gäste kassierten dagegen die zweite Saisonniederlage.

Stefan Lex mit seinem vierten Saisontreffer (12.), der ehemalige Aalener Benjamin Hübner (62.), Mathew Leckie (82.) und ein Eigentor von André Hainault (90.+2) bescherten den über weite Strecken überlegenden Schanzern vor 6.010 Zuschauern den verdienten Dreier. Andreas Ludwig (52.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl bestimmte von Beginn das Geschehen, Aalen stand tief und suchte sein Heil zunächst in der Defensive. Diesen Plan durchkreuzte Lex bereits nach einer knappen Viertelstunde, als er per Hacke eine flache Hereingabe von Pascal Groß über die Torlinie bugsierte.

Nur zwei Minuten später landete der Ball erneut im Aalener Netz, doch Schiedsrichter Rene Rohde aus Rostock entschied bei der Freistoßflanke von Groß auf Foul von Hübner und gab den Treffer nicht.

Anschließend bemühte sich Aalen um mehr Offensiv-Akzente, richtig gefährlich kamen die Gäste aber nicht vor den Ingolstädter Kasten. Erst nach der Pause war Aalen im Spiel und kam durch einen von Ludwig mit der Brust entscheidend abgefälschten Schuss zum Ausgleich.

Ingolstadt antwortete mit einer erfolgreichen Standardsituation: nach Ecke von Groß köpfte Hübner zum 2:1 ein. Mathew Leckie, der in der 76. Minute nur den Innenpfosten getroffen hatte, legte kurz vor Schluss den dritten Treffer nach. Hainault sorgte für den unglücklichen Aalener Schlusspunkt.

Kaiserslautern dominiert den FSV Frankfurt

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga auf Kurs. Die Pfälzer setzten sich am Freitag mit 1:0 (1:0) gegen den FSV Frankfurt durch und bleiben nach fünf Spieltagen weiter ohne Niederlage. Mit dem dritten Heimsieg verbesserte sich der FCK auf den vierten Tabellenplatz. Vor 27 275 Zuschauern erzielte Abwehrspieler Willi Orban in der 37. Minute den Siegtreffer für Kaiserslautern. Die Hessen boten bei Dauerregen eine biedere Partie und versagten auf ganzer Linie im Offensivspiel.

Die Pfälzer übernahmen von Beginn an das Kommando. Die Frankfurter standen tief und ließen den FCK gewähren. Der FCK erspielte sich eine Reihe passabler Chancen. Die beste vergab der Ex-Frankfurter Marcel Gaus frei vor FSV-Torhüter Patric Klandt (30.), der sein 200. Zweitligaspiel absolvierte. Besser machte es Orban, der das Spielgerät nach einem Pfostenfreistoß von Kemer Demirbay über die Linie drückte. Der FSV agierte nach dem Wechsel aggressiver. Demirbay hätte die Partie bei seinem FCK-Debüt allein entscheiden können. Zweimal (64., 71.) scheiterte er an Klandt.

VfL Bochum spielt nur Unentscheiden, bleibt aber ungeschlagen

Der VfL Bochum bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga ungeschlagen, hat die Tabellenführung nach nur einem Spieltag aber wieder abgegeben. Das Team von Trainer Peter Neururer kam zum Auftakt des fünften Spieltags zu einem 1:1 (0:1) gegen den Karlsruher SC und belegt Rang fünf, den es aber am Sonntag noch verlieren kann. Auch der KSC ist weiter ohne Niederlage und bleibt punktgleich mit dem VfL. Angreifer Manuel Torres brachte die Karlsruher in Führung (19.). Nach der Pause erzielte Yusuke Tasaka vor 21.168 Zuschauern den Ausgleich (62.).

In einer unterhaltsamen Begegnung begann der VfL schwungvoll und kam bereits in den Anfangsminuten zu ersten Möglichkeiten. Der KSC hatte zunächst Mühe, seine Defensive zu ordnen und ging durchaus glücklich in Führung. Torres netzte eine Flanke von Außenverteidiger Dennis Kempe unhaltbar per Kopf ein.

Der VfL reagierte geschockt auf das überraschende Gegentor und ließ in der Folge mehrere Chancen des Gäste zu. Den Karlsruhern fehlte es in den Offensivaktionen aber an der nötigen Präzision. Der VfL, bei dem Top-Torjäger Simon Terrode kaum in Erscheinung trat, musste im zweiten Durchgang ohne Kapitän Patrick Fabian auskommen. Der 26-Jährige hatte sich kurz vor dem Seitenwechsel bei einem Zusammenprall mit Reinhold Yabo eine Gehirnerschütterung zugezogen. Nach einer anfänglichen Schwächephase gelang Tasaka der ersehnte Ausgleich, als der Japaner eine Hereingabe von Danny Latza ins Tor spitzelte.

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