2. Bundesliga:"1860 in der Bundesliga? Dann kann hier eine Bombe platzen"

1860 Muenchen Unveils New Head Of Sport Thomas Eichin

Neuer Löwe: Thomas Eichin.

(Foto: Johannes Simon/Getty Images)

Im SZ-Interview spricht der neue Geschäftsführer Thomas Eichin über Kaderpläne, die Verpflichtung von Olic und Aigner und warum er mit Investoren besser zurechtkommt als mit Vereinsgremien.

Von Markus Schäflein und Philipp Schneider

Thomas Eichin, 49, der neue Geschäftsführer beim Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München, hat in seiner Zeit als Geschäftsführer beim Eishockey-Klub Kölner Haie und dem Fußball-Bundesligisten Werder Bremen die Erfahrung gemacht, dass es angenehmer ist, mit Investoren zusammenzuarbeiten als mit Vereinsvertretern in den Gremien. "Mit einem Investor zu arbeiten, ist einfacher. Weil ein Investor ein klares Interesse hat. Investoren haben ein klares Ziel, sprechen es klar an, und du kannst die Dinge auch klar ansprechen", sagt Eichin im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Eichin meint: "Das ist einfacher als ein Verein mit den Gremien, wo jeder meint, er würde nicht entsprechend gewürdigt." Zu 1860 sei er unter anderem deshalb gewechselt, weil er dort beides vorfände: "Den Verein mit der ganzen Tradition, Historie, was dazu gehört", und im Jordanier Hasan Ismaik "auch einen Investor, der den Klub finanziell stabil zu halten versucht".

Dass Ismaiks Vertreter schon vor Monaten auf ihn zugekommen seien, um ihn für ein Engagement zu werben, streitet Eichin nicht ab. Auch nicht, dass zu diesem Zeitpunkt noch Oliver Kreuzer Sportdirektor bei 1860 war. Allerdings sei es am Anfang nicht darum gegangen, dass er Kreuzer ersetzen solle. "Ich hatte mir jede Konstellation vorstellen können. Ich habe nicht gesagt: Ich komme nur, wenn Oli Kreuzer geht", sagt Eichin.

Er sei "vom Profil her eher ein guter Krisenmanager", insofern passe er gut zu 1860, sagt Eichin. "In den 14 Jahren bei den Kölner Haien habe ich in den acht, neun erfolgreichen Jahren einen guten Job gemacht. Aber ich habe einen sehr guten Job gemacht in der Zeit, als die Kanonen richtig gedonnert haben. Ich bin besser, wenn es scheppert."

Angesprochen auf die nach der Verpflichtung einiger Spieler mit Bundesligaerfahrung mal wieder gestiegene Erwartungshaltung im Vereinsumfeld von 1860, sagt Eichin, er würde die Rolle als Geheimfavorit der zweiten Liga "ganz gerne von uns weisen. Aber wer namhafte Spieler holt, und Ivica Olic und Stefan Aigner sind namhafte Spieler, der muss damit leben können, dass der Druck hier größer wird".

Außerdem stellt Eichin klar, dass er bei Transfers grundsätzlich offen ist für die Vorschläge anderer. Er "kenne viele Agenten. Sicher auch die, die Hasan Ismaik kennt." Die Verpflichtung von Ribamar, des 19-jährigen Brasilianers, die sich bis zum Vollzug zwei Wochen hinzog, wurde nach SZ-Informationen von Beratern aus dem direkten Umfeld von Ismaik vorgeschlagen. "Es ist grundsätzlich so, dass wir hier viele Ideen von vielen Menschen bekommen", sagt Eichin. "Es gibt diese große Fantasie, die viele haben: Wenn es irgendwann mal gelingt, 1860 in die Bundesliga zu führen, dann kann hier eine Bombe platzen."

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