2. Bundesliga:Hennings zlataniert die Löwen

TSV 1860 München - Karlsruher SC

Rouwen Hennings (re.): Dreifach erfolgreich gegen die "Löwen"

(Foto: dpa)

Rouwen Hennings vom Karlsruher SC schießt drei Tore gegen 1860 München und lässt seinen Klub noch vom Aufstieg träumen. Erzgebirge Aue gewinnt mit zwei verwandelten Elfmetern gegen Union Berlin, Kaiserslautern schafft gegen Bochum nur ein Remis.

Die Spiele im Überblick

Rouwen Hennings hat den Karlsruher SC mit einem Dreierpack ins Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga zurückbefördert und beim TSV 1860 für eine Trainerentlassung gesorgt. Der 26 Jahre alte Angreifer dominierte die Partie mit drei Toren (19./Foulelfmeter, 32., 53.), somit bezwang der KSC die Löwen in der Allianz-Arena mit 3:0 (2:0). Der Aufsteiger aus Baden, der zuletzt viermal ohne Sieg geblieben war, verkürzte durch seinen elften Saisonerfolg den Rückstand auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte. Die ambitionierten Löwen sind nach der dritten Niederlage aus den letzten vier Spielen endgültig im Niemandsland der Tabelle angekommen - am Abend folgte der Rauswurf von Coach Friedhelm Funkel.

Union Berlin muss den Traum vom Aufstieg in die Bundesliga hingegen begraben. Die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus verlor ein kurioses Spiel bei Erzgebirge Aue 2:3 (2:2) und liegt weiter sieben Punkte hinter dem drittplatzierten SC Paderborn, der am Freitag gegen Fortuna Düsseldorf (1:2) gepatzt hatte. Aue hat keine Abstiegssorgen mehr.

Im Erzgebirgestadion standen vor 12.000 Zuschauern zunächst Elfmeterentscheidungen des Schiedsrichters Jochen Drees (Münster-Sarmsheim) im Mittelpunkt. Vor dem 0:1 durch Torsten Mattuschka (24.) war Aues Torhüter Martin Männel mit Union-Abwehrspieler Roberto Puncec zusammengestoßen, dem Ausgleich durch Torjäger Jakub Sylvestr (30.) ging ein vermeintliches Foul von Puncec an Frank Löning voraus. Tobias Nickenig (33.) brachte Aue kurz darauf in Führung, Steven Skrzybski (40.) konterte umgehend für Union. In der zweiten Hälfte passierte nicht viel, bis Drees erneut auf den Elfmeterpunkt zeigte und Sylvestr (72.) verwandelte.

Der 1. FC Kaiserslautern blieb gegen den VfL Bochum zwar auch im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen, verpasste es durch ein 1:1 (1:1) allerdings, bis auf drei Punkte an den drittplatzierten SC Paderborn heranzurücken. So liegen die Lauterer, bei denen Mohamadou Idrissou (45.) traf und Florian Dick (62.) die Gelb-Rote Karte sah, nach dem 29. Spieltag fünf Punkte hinter Paderborn. Die Bochumer, die ausgerechnet in der Lauterer Leihgabe Richard Sukuta-Pasu (42.) ihren Torschützen hatten, vergrößerten im Abstiegskampf ihr Polster zum Relegationsrang 16 auf sechs Punkte.

Köln fast durch

Der 1. FC Köln nähert sich der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Die Rheinländer besiegten Abstiegskandidat Arminia Bielefeld mit 2:0 (1:0) und haben bei nur noch 15 zu vergebenden Punkten neun Zähler Vorsprung auf den Aufstiegs-Relegationsplatz der 2. Bundesliga. Der Arminia droht als Tabellenvorletzter nach nur fünf Punkten aus sieben Spielen unter Trainer Norbert Meier der direkte Wiederabstieg.

Daniel Halfar mit seinem dritten Saisontor (12.) und der eingewechselte Anthony Ujah mit seinem achten (76.) sicherten den Sieg des FC, der nun seit neun Spielen ungeschlagen und seit fünf Partien ohne Gegentor ist. Den Kölnern fehlten Kapitän Miso Brecko (gesperrt) und Kevin Wimmer (verletzt) - die Hälfte der etatmäßigen Vierer-Abwehrkette, die durchaus Schwächen offenbarte. Die Ostwestfalen verteidigten zunächst gut und hatten durch den im Winter aus Köln ausgeliehenen Kacper Przybylko sogar die erste Chance zur Führung (10.).

Die schenkten die Gäste dann dem FC, als Felix Burmeister, Ersatz des verletzten Abwehrchefs Manuel Hornig, Halfar mit einer missglückten Kopfballabwehr bediente. Mit zunehmender Spieldauer wurde Köln immer dominanter, der Japaner Nazuki Nagasaki, Halfar (beide 25.) und Jonas Hector (27.) vergaben aber aus aussichtsreicher Position. Die 100-prozentige Chance auf den Ausgleich vergab Christian Müller fahrlässig, als er aus sieben Metern freistehend das Tor verfehlte (55.). Nachdem Arminia-Keeper Stefan Ortega gegen Slawomir Pezsko (72.) und Bard Finne (75.) noch das 2:0 verhindert hatte, war er gegen Ujah machtlos.

St. Pauli triumphiert trotz Rückstand

Nach einer großen Willensleistung ist der FC St. Pauli zurück im Aufstiegsrennen. Der Zweitligist kam am Samstag beim SV Sandhausen trotz zweimaligen Rückstands zu einem 3:2 (0:0)-Sieg und verkürzte den Rückstand auf den Relegationsplatz auf drei Punkte. Die Tore von Sören Gonther (55. Minute), Sebastian Schachten (77.) und Marc Rzatkowski (78.) beendeten eine Serie von drei Spielen ohne Sieg und lassen St. Pauli wieder auf die Bundesliga hoffen.

Sandhausen war durch Danny Blum (50.) und Nicky Adler (70.) jeweils in Führung gegangen, hat den Klassenverbleib trotz der Niederlage aber praktisch sicher. St. Pauli tat sich lange schwer gegen die zweitbeste Zweitliga-Abwehr, die nur selten so viele Gegentore kassiert. Sandhausen stand vor 8050 Zuschauern zunächst kompakt und hoffte auf Konter. Nach der Pause nahm die Begegnung jedoch an Fahrt auf. Dank einiger Unsicherheiten der Gäste-Defensive kam der SVS immer wieder gefährlich vor das Tor. Doch St. Pauli ließ sich nicht hängen und wurde mit dem Doppelschlag von Schachten und Rzatkowski noch belohnt.

Paderborn verpasst Sprung auf Rang zwei

Zweitligist SC Paderborn hat den Sprung auf Rang zwei verpasst. Das beste Rückrundenteam bleibt durch die 1:2 (0:1)-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf am Freitag auf dem Relegationsplatz hinter der noch punktgleichen SpVgg Greuther Fürth, die am Montag in Ingolstadt antritt. Die Fortuna vergrößerte dagegen ihren Abstand auf einen Abstiegsrang auf zehn Punkte.

Im brisanten Abstiegsduell zwischen Energie Cottbus und Dynamo Dresden überzeugte beim 0:0 kein Team. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt für Schlusslicht Cottbus weiter zehn Zähler. Der VfR Aalen zog mit einem 2:1 (1:0) am Tabellennachbar FSV Frankfurt vorbei.

Die Gastgeber in Paderborn fanden gegen die frech und unbekümmert aufspielenden Gäste, die ohne ihren krankgeschriebenen Trainer Lorenz-Günther Köstner angereist waren, lange Zeit kein Mittel. Der Australier Ben Halloran (42. Minute) schob aus sechs Metern zum verdienten Führungstreffer gegen die bis dato ungefährlichen Paderborner ein. Erst nach der Pause drehte der Aufstiegsaspirant auf. Nach einer vergebenen Großchance von Mahir Saglik netzte Alban Meha (53.) zum Ausgleichstreffer per Freistoß ein. Düsseldorfs Erwin Hoffer (76.) erzielte mit einem Flugkopfball aber noch den Siegtreffer.

Abstiegskandidat Energie Cottbus gerät durch das Unentschieden gegen Dresden im Ostduell in immer größere Nöte. Der Abstand auf die Sachsen auf den Relegationsrang beträgt weiter vier Punkte. Die ebenfalls abstiegsbedrohten Gäste zeigten sich zwar als die aktivere Mannschaft, verwerteten ihre Chancen aber nicht. Einen schlecht geschossenen Elfmeter von Idir Ouali (43.) parierte Cottbus-Keeper René Renno. Saisonübergreifend haben die Dresdner damit nur eins ihrer vergangenen 30 Auswärtsspiele gewonnen und warten auf ihren ersten Sieg in der Rückrunde. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz schmolz zwar vorerst auf fünf Punkte, der VfL Bochum kann mit einem Sieg in Kaiserslautern am Sonntag aber noch davonziehen.

Auf der Ostalb war der FSV Frankfurt im Duell zweier Tabellennachbarn beinahe die komplette erste Hälfte spielbestimmend. Die Überlegenheit konnten die Gäste aber nicht in Tore ummünzen, sodass Aalens Robert Lechleiter (33.) nach einem schnellen Angriff zum überraschenden 1:0 einnetzte. Erst der Albaner Odise Roshi (61.) glich in der 2. Halbzeit für die Hessen mit seinem ersten Saisontor aus. Joker Marcel Reichwein (85.) erzielte nur vier Minuten nach seiner Einwechslung aber den wichtigen Siegtreffer für die Gastgeber. Aalen zog mit drei Zählern mehr auf dem Konto im Tabellenmittelfeld am FSV vorbei.

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