2. Bundesliga:Union vergrößert Sechzigs Abstiegssorgen

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Tanz um den Ball: Unions Toni Leistner (rechts) und Münchens Stefan Mugosa (Foto: Annegret Hilse/dpa)
  • Der TSV 1860 München muss bei Union Berlin seine fünfte Niederlage in Folge hinnehmen.
  • Der SC Freiburg verliert überraschend sein Heimspiel gegen Düsseldorf.
  • Eintracht Braunschweig reicht ein Tor, um Bielefeld zu besiegen.
  • Tabellen und Ergebnisse der 2. Bundesliga finden Sie hier.

Bobby Wood trifft zum 2:0

Der TSV 1860 München hat den nächsten Rückschlag im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen. Die Löwen kassierten am Sonntag mit dem 0:3 (0:1) bei Union Berlin die fünfte Niederlage nacheinander - bei 1:11 Toren. Felix Kroos brachte die Berliner im Stadion An der Alten Försterei vor 18 832 Zuschauern in der sechsten Spielminute in Führung. Für die Entscheidung sorgten der frühere 1860-Spieler Bobby Wood (80.) sowie Damir Kreilach (88.). Der Rückstand von 1860 auf den rettenden 15. Platz erhöhte sich auf neun Punkte. Realistisch erscheint nach 21 Spielen nur noch der Sprung auf Relegationsrang 16.

Ein Elfmetertor ist für Freiburg zu wenig

Der SC Freiburg hat im Kampf um die direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Die heimstärkste Zweitliga-Mannschaft verlor am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf mit 1:2 (1:1). Nikola Djurdjic (26. Minute) und Sercan Sararer (69.) erzielten die Tore für die abstiegsgefährdeten Rheinländer. Vincenzo Grifo glückte mit einem Handelfmeter (45.+2) nur der zwischenzeitliche Ausgleich für die enttäuschenden Badener. Der lange verletzte SC-Torjäger Nils Petersen feierte nach knapp einer Stunde überraschend sein Comeback, konnte die zweite Heim-Niederlage der Saison aber nicht verhindern.

Ken Reichel macht Braunschweig glücklich

Eintracht Braunschweig hat in der zweiten Fußball-Bundesliga nach dem 1:0 (1:0) gegen Arminia Bielefeld wieder Anschluss an die Spitzenplätze. Ken Reichel (5. Minute) schoss die Niedersachsen am Sonntag mit seinem frühen Tor zum ersten Sieg im Jahr 2016. In der Schlussphase flogen Bielefelds Brian Behrendt (Rot/89.,Notbremse) und Braunschweigs Domi Kumbela (Gelb-Rot/90.) vom Platz. Die Eintracht sprang mit nun 32 Punkten zumindest bis Montag auf Rang fünf. Die Arminia, die lange Zeit mindestens ebenbürtig war, rutschte mit 27 Zählern auf Rang 13 ab. Für Bielefeld war es die erste Niederlage nach fünf Spielen.

Warum Duisburg in Not ist

Der MSV Duisburg taumelt weiter dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga entgegen. Das ehemalige Bundesligist kassierte mit 0:1 (0:1) gegen Karlsruher SC die zweite Pleite im zweiten Spiel nach der Winterpause und bleibt mit zwölf Punkten Tabellenletzter. Nach der ersten Heimniederlage seit dem 23. September (0:5 gegen Eintracht Braunschweig) beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz weiter fünf und zum rettenden Ufer vorerst acht Zähler.

Das entscheidende Tor für den seit vier Spielen ungeschlagenen KSC erzielte Manuel Torres bereits nach 47 Sekunden. Mit 29 Punkten hat sich der Beinahe-Aufsteiger der vergangenen Saison mittlerweile im Tabellenmittelfeld festgesetzt. Den Viertelfinal-K.o. im DFB-Pokal gegen Hertha BSC unter der Woche noch nicht verkraftet hat der 1. FC Heidenheim. Die Schwaben kamen gegen den SV Sandhausen trotz einer 1:0-Führung nur zu einem 1:1 (1:0) und verpassten damit den ersten Sieg nach vier Heimpleiten in Folge.

Denis Thomalla (20.) traf für Heidenheim, Ranisav Jovanovic (84.) glich für die Gäste aus. Sandhausen ist mit 30 Punkten Sechster, Heidenheim mit 28 Zählern Zehnter. Der MSV verschlief vor 14.183 Zuschauern nicht nur den Beginn des Spiels, als Torres mit einem Lupfer ins lange Eck erfolgreich war. Auch danach gelang in der Offensive sehr wenig. Erst kurz vor der Pause näherte sich Dennis Grote mit zwei Schüssen dem KSC-Tor an. Auch nach dem Seitenwechsel waren zunächst die Gäste die aktivere Mannschaft in einem wenig unterhaltsamen Spiel. Erst nach einer Stunde brachte die portugiesische Leihgabe Tomané mit einem Schuss ans Außennetz die Karlsruher Führung wieder in Gefahr.

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Von Guido Schröter

Die Heidenheimer, die am Mittwoch gegen Berlin mit 2:3 den Kürzeren gezogen hatten, bestimmten über weite Strecken das Geschehen. Die Feldüberlegenheit führte schließlich auch zum Führungstor, das Thomalla per Kopf nach Flanke von Robert Leipertz erzielte. Die Gäste hatten große Probleme im Spielaufbau, so blieben Torchancen Mangelware. Heidenheims Marc Schnatterer (59.) hatte mit einem Pfostenschuss Pech.

Paderborns Trainer Stefan Effenberg wird nach eigener Aussage auch im nächsten Spiel bei Arminia Bielefeld auf der Bank sitzen. "So war das Gespräch", sagte Effenberg am Samstagmorgen im TV-Sender Sky über eine Unterredung, die er nach dem 0:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern am Telefon mit Vereinschef Wilfried Finke geführt hatte. "Wir haben uns ganz normal unterhalten. Natürlich ist die Situation nicht einfach, aber es ist wichtig, dass man zusammenhält", sagte der umstrittene Coach des Fußball-Zweitligisten. Die Partie in Bielefeld am kommenden Sonntag sei "von enormer Bedeutung. Ob es ein Endspiel ist, müssen andere beurteilen".

Am Freitag unterlagen die Ostwestfalen im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 0:4 (0:2) und stecken nach dem neunten Liga-Match in Serie ohne Sieg weiter tief im Abstiegskampf. Vor 9653 Zuschauern trat Paderborn lange mit hohem Engagement auf, nutzte aber seine Chancen nicht. FCK-Keeper Marius Müller parierte die guten Möglichkeiten von Moritz Stoppelkamp (51. Minute) und Niclas Helenius (51./61.). Kaiserslautern war effektiver: Stipe Vucur (22./77.), Ruben Jenssen (35.) und Mateusz Klich (56.) erzielten die Tore zum FCK-Sieg.

RB Leipzig verliert bei St. Pauli

Tabellenführer RB Leipzig hat die erste Auswärtsniederlage in der laufenden Saison der 2. Fußball-Bundesliga kassiert. Beim Tabellenvierten FC St. Pauli unterlag die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick am Freitag nach zuletzt sechs Siegen in Folge und trotz zahlreicher Chancen mit 0:1 (0:1). Das Tor des Tages erzielte Marc Rzatkowski (8.).

"Wir haben uns diesen Sieg heute erarbeitet", sagte St. Paulis Torhüter Robin Himmelmann bei Sky: "Wir sind einfach stark, wenn wir in Führung gehen und standen auch heute wieder defensiv gut." Leipzigs Marcel Sabitzer meinte: "Wenn du frühes Tor kassierst, wird es ganz schwer hier. Wir haben sie am Anfang zu sehr ins Spiel kommen lassen."

Während Leipzig trotz der Pleite auch nach dem 21. Spieltag souveräner Spitzenreiter bleibt, schaffte St. Pauli, das bereits das Hinspiel im August 1:0 gewonnen hatte, nach zuletzt zwei Heimniederlagen in Folge wieder einen Sieg vor eigenem Publikum und zog zumindest vorübergehend mit dem 1. FC Nürnberg auf dem Relegationsplatz gleich.

Fürth kann doch noch gewinnen

Die SpVgg Greuther Fürth hat dank Sebastian Freis ihren Abwärtstrend gestoppt. Die Franken setzten sich nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg beim FSV Frankfurt mit 2:1 (2:0) durch und verbesserten sich mit 28 Punkten ins gesicherte Mittelfeld. Matchwinner war Freis mit zwei Treffern (12. und 30.).

"Wir haben extrem unter Druck gestanden. Die Ergebnisse waren nicht gut. Da haben wir uns zusammen rausgekämpft", sagte Doppel-Torschütze Freis bei Sky. Frankfurt muss nach der vierten Begegnung in Serie ohne Erfolg mit 23 Zählern weiter nach unten schauen. Das Anschlusstor durch Dani Schahin (49.) gegen seinen Ex-Klub war zu wenig.

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