2. Bundesliga:Bayernderby ohne Sieger

SSV Jahn Regensburg - TSV 1860 Muenchen

Viele Zweikämpfe, wenig Klasse: Beim 1:1 in Regensburg zeigten die "Löwen" nicht allzu viel. 

(Foto: dapd)

1860 München kommt bei Jahn Regensburg spät zum Ausgleich - das 1:1 freut am Ende keinen der beiden Vereine. St. Pauli verliert 0:3 gegen Aue und Cottbus vergibt den Sieg gegen Ingolstadt. Hertha BSC gewinnt beim SC Paderborn und rückt bis auf einen Punkt an Tabellenführer Eintracht Braunschweig heran. Dynamo Dresden unterliegt dem VfL Bochum.

Für Jahn Regensburg wird es in der zweiten Liga immer ungemütlicher. Die Mannschaft von Trainer Franz Gerber musste sich im Derby gegen 1860 München mit einem mageren 1:1 (0:0) begnügen und blieb auch im zehnten Spiel in Serie sieglos. Aber auch für die "Löwen" ist das Remis ein unbefriedigendes Ergebnis. Das Team von Coach Alexander Schmidt verliert nach dem dritten Unentschieden aus den vergangenen vier Partien immer mehr den Anschluss an die Aufstiegsränge.

Die Führung für Regensburg in einem äußerst mäßigen Zweitligaspiel, das unter den widrigen äußeren Bedingungen litt, erzielte Sebastian Hofmann in der 57. Minute per Foulelfmeter. Christopher Schindler hatte Mario Neunaber zu Fall gebracht. Für den späten Ausgleich sorgte Moritz Stoppelkamp in der 85. Minute. Der SSV Jahn, der Tabellenletzter bleibt, setzte so seine lange Durststrecke fort. Der letzte Sieg war am 25. September (2:1 in Sandhausen) gelungen.

Die Münchner waren vor 12.500 Zuschauern im ausverkauften Jahn-Stadion ohne ihren gesperrten Stürmer Benjamin Lauth, der laut Trainer Schmidt der einzige Spieler sei, "den ich nicht gleichwertig ersetzen kann", in der Offensive zunächst völlig harmlos. Erst in der 28. Minute hatte Stoppelkamp die erste nennenswerte Chance. Freistehend schoss der Stürmer aber über das Jahn-Tor. Auf der anderen Seite war ein Freistoß von Abdenour Amachaibo (22)., den Gabor Kiraly entschärfte, die einzige Ausbeute.

Nach dem Wechsel wurde die Partie bei Schneefall etwas lebhafter. Die Löwen erhöhten nach dem Rückstand den Druck, spielerisch blieb das Niveau aber äußerst schwach. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab zunächst der eingewechselte Markus Ziereis (63.), ehe Stoppelkamp für die oft einfallslosen Sechziger doch noch traf und wenigstens einen Punkt rettete. Für Aufregung hatten zwischendurch einige unbelehrbare 1860-Anhänger gesorgt, die im Fanblock der Münchner Feuerwerkskörper abbrannten. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus musste die Partie in der 18. Minute deshalb kurz unterbrechen.

Unterdessen ist der FC Energie im Schneegestöber von Cottbus nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den FC Ingolstadt hinaus gekommen. Lange sah vor lediglich 6.745 Zuschauern nach einem glücklichen Sieg der Platzherren aus, die durch Boubacar Sanogo in der 5. Minute in Führung gingen. Der Afrikaner, der kurz vor Schluss verletzt ausschied, schoss sich mit jetzt zehn Treffern an die Spitze der Zweitliga-Torschützenliste. Die lange drängenden Ingolstädter, die auch im fünften Spiel in Serie sieglos blieben, kamen in der 78. Minute durch Andre Mijatovic zum Ausgleich.

Die Cottbuser mussten im letzten Heimspiel des Jahres ohne ihren Stammtorhüter Thorsten Kirschbaum auskommen. Er laboriert an einer Hüftprellung. Sein Vertreter René Renno machte in der ersten Hälfte nicht die beste Figur. In der 22. Minute ließ er einen hohen Ball aus den Armen springen - der Nachschuss landete jedoch am Pfosten.

Erzgebirge Aue hat sich mit einem Überraschungserfolg beim FC St. Pauli ein Polster zum Relegationsplatz aufgebaut. Die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann siegte am 18. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga am Millerntor mit 3:0 (0:0) und hat nun 20 Punkte. Die Hamburger mussten nach zuletzt zwei Heimsiegen einen Rückschlag hinnehmen, sie bleiben bei 21 Zählern. Jan Hochscheidt sorgte in der 50. Spielminute mit einem sehenswerten Distanzschuss für das 1:0 des FCE. Dem achten Saisontreffer des Mittelfeldspielers ging ein Abwehrfehler von Markus Thorandt voraus, der Hochscheidt ungewollt per Kopf bediente. Jakub Sylvestr legte in der 76. Minute aus 18 Metern das 2:0 nach, Andreas Wiegel sorgte für den Endstand (89.).

Hertha siegt weiter, Dresden verliert

Hertha BSC ist nicht mehr zu schlagen und hält Aufstiegskurs. Beim SC Paderborn setzte sich der Bundesliga-Absteiger am 18. Spieltag dank eines Treffers von Adrian Ramos (65.) mit 1:0 (0:0) durch und rückte bis auf einen Punkt an Tabellenführer Eintracht Braunschweig heran. Die Eintracht muss am Montag beim 1. FC Köln antreten. Hertha BSC ist damit seit 16 Spielen ohne Niederlage, Paderborn liegt im Tabellenmittelfeld.

Im zweiten Samstagsspiel verdrängte der VfL Bochum zum Rückrundenstart Dynamo Dresden mit einem 3:0 (2:0) im direkten Duell auf den Relegationsplatz. Vor 9416 Zuschauern in Paderborn war die erste Halbzeit ausgeglichen und ereignisarm, lediglich das eine oder andere harte Foul erhitzte die Gemüter.

Dann setzte sich Hertha dank der höheren individuellen Qualität durch. Als Ramos der Ball im Strafraum plötzlich vor die Füße fiel, reagierte er blitzschnell, er tanzte zwei Gegenspieler aus und erzielte sein sechstes Saisontor. Paderborn erholte sich davon nicht mehr.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit hatten plötzlich 50 Tennisbälle auf dem Platz gelegen, flankiert von einem Plakat der Hertha-Fans: "Tennis-Publikum? Nicht mit uns!" - ein weiterer Protest gegen die Deutsche Fußball Liga (DFL) und für den Erhalt der Fankultur.

Eine Viertelstunde später hatte der SCP seine bis dahin beste Chance: Hertha-Torhüter Thomas Kraft wehrte einen abgefälschten Schuss von Alban Meha mit einem glänzenden Reflex zur Seite ab. Meha war es auch, der zehn Minuten vor dem Abpfiff mit einem Freistoß an der Querlatte scheiterte.

Bochum, das vom gebürtigen Dresdner und langjährigen Dynamo-Spieler Karsten Neitzel trainiert wird, verbesserte sich auf den 15. Platz. Die zuvor dort liegenden Dresdner fielen auf Platz 16 zurück, die Luft für Trainer Ralf Loose dürfte damit immer dünner werden. Tore von Mirkan Aydin (17.) und Christoph Dabrowski (25.) brachten den langjährigen Bundesligisten früh auf die Siegerstraße.

Nach der Roten Karte gegen Holmar Eyjolfsson (35.) spielte der VfL eine halbe Stunde in Unterzahl, ehe die Gelb-Rote Karte gegen Kapitän Sebastian Schuppan das numerische Gleichgewicht wieder herstellte. Christoph Kramer (88.) setzte den Schlusspunkt. Während Bochum damit eine schwarze Serie von drei Niederlagen in Folge beendete, kassierte Dynamo nach drei Unentschieden in Folge mal wieder eine Niederlage.

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