2. Bundesliga:Aigner gibt Kapitänsbinde bei 1860 München ab

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Künftig kein Kapitän mehr: 1860-Profi Stefan Aigner (links, im Zweikampf gegen den Karlsruher David Kinsombi). (Foto: Uli Deck/dpa)

Der Angreifer reist zudem nicht mit zum Zweitligaspiel nach Bielefeld. Die Uefa zahlt 150 Millionen Euro an europäische Klubs. Frank Lampard beendet seine Fußball-Karriere.

Fußball, 1860 München: Fußball-Zweitligist 1860 München reist ohne seinen Kapitän Stefan Aigner zum Spiel beim Tabellen-17. Arminia Bielefeld am Freitag. Wie Bild berichtet, hatte der Offensivspieler zuvor seine Kapitänsbinde zurückgegeben. Der im Dezember entlassene Trainer Kosta Runjaic hatte Aigner im Sommer zum Spielführer ernannt. "Ich habe Trainer Vitor Pereira am Donnerstag darum gebeten, mich so schnell als möglich vom Kapitäns-Amt zu entbinden", sagte Aigner der Bild: "Ich bin im Sommer zurückgekommen, um mit 1860 Erfolg zu haben. Der Aufstieg in die Bundesliga war das klare Ziel. Aber durch verschiedene Umstände, wie Verletzungen und Personalwechsel, hat sich die Situation grundlegend verändert." Der Verein bestätigte lediglich, dass der 29-Jährige nicht mit nach Ostwestfalen reist. Zu den Gründen wollte sich der Klub nicht äußern.

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Journalisten den Zugang zum Stadion zu verwehren, ist nicht im Sinne der Pressefreiheit: Nachdem der TSV 1860 drei Zeitungen ihre Akkreditierungen entzogen hat, tritt jetzt die DFL auf den Plan.

Von Markus Schäflein und Philipp Schneider

Fußball, Frank Lampard: Der englische Fußballer Frank Lampard hat seine Karriere beendet. Seinen Entschluss teilte der 38 Jahre alte Mittelfeldspieler am Donnerstag über Facebook mit. In 106 Länderspielen war Lampard der Mittelfeld-Motor der "Three Lions". Dabei erzielte er 29 Tore. Der Londoner hat einen Platz unter den herausragenden Vertretern des englischen Fußballs sicher.Seine größten Erfolge feierte der Profi mit dem strammen Schuss beim FC Chelsea. 2012 gewann das Team die Champions League, ein Jahr später die Europa League, dreimal wurde Chelsea mit Lampard Meister und eroberte viermal den FA-Cup. Von 2014 bis 2015 spielte er für Manchester City. Zuletzt war er für New York City FC aktiv.Er habe mehrere Angebote von Vereinen in der Heimat und aus dem Ausland erhalten, doch es sei an der Zeit, "um das nächste Kapitel in meinem Leben zu beginnen", schrieb Lampard. "Ich bin sehr stolz auf die Trophäen, die ich gewonnen habe." Den größten Platz in seinem Herzen nehme der FC Chelsea ein. Für die "Blues" bestritt er 429 Partien.

Sportförderung: Der neue Athletensprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes, Max Hartung, hält die Bundeswehr "nicht für ein besonders gutes Instrument der Sportförderung" in Deutschland. "Bei der Polizei, in den Ländern und beim Bund erhalten die geförderten Athleten eine Berufsausbildung und haben die Aussicht, nach dem Sport übernommen zu werden", erklärte Hartung im Interview der Frankfurter Allgemeine Zeitung.Bei der Bundeswehr sei dies generell nicht der Fall.

"Bei Kosten von rund fünfzig Millionen Euro sind die Stellen bei der Bundeswehr der größte Baustein für die direkte Förderung von Athleten", sagte der Weltklassefechter. "Ich bin überzeugt, dass man das Geld intelligenter und fairer einsetzen kann." Denn bei der Bundeswehr werde nicht nach Leistung differenziert. "Was für die einzelnen Athleten aufgewendet wird, passt nicht in ein Gefüge, in dem Sportler das Risiko auf sich nehmen, Leistungssport zu treiben", so Hartung, der 2012 aus der Bundeswehrförderung ausgetreten ist.

Schon der Verwaltungsaufwand, der bei der Bundeswehr entstehe, sei enorm. "Wenn man die Aufwendungen der Bundeswehr mit denen der Stiftung Deutsche Sporthilfe vergleicht - fünfzig Millionen Euro Steuergeld zu zwölf Millionen, die ganz überwiegend privat aufgebracht werden -, erkennt man das Ungleichgewicht", sagte er.Bei der Bundeswehr seien gut 700 Sportler beschäftigt, "und nicht einmal nur die besten". Hartung: "Für den Rest der Athleten steht nicht einmal ein Viertel dieser Summe zur Verfügung. Wenn es nach mir ginge, würde ich vorschlagen, das Geld anders einzusetzen und es ohne den Umweg über die Bundeswehr direkt an die Sportler auszuschütten."

Fußball, EM: Die Uefa hat 150 Millionen Euro Abstellungsgebühren für die EM 2016 (Endrunde und Qualifikation) an insgesamt 641 Klubs ausgeschüttet. Vereine in 54 Ländern profitierten von den Geldern, die für die Bereitstellung der Spieler gezahlt werden. Dies geht aus den Zahlen hervor, die von der europäischen Klub-Vereinigung ECA am Donnerstag veröffentlicht wurden.

Über den größten Anteil (3,48 Millionen Euro) konnte sich der italienische Rekordmeister Juventus Turin freuen. Hinter den drei englischen Klubs FC Liverpool (3,39), Tottenham Hotspur (3,07) und Manchester United (3,0) landete der deutsche Rekordmeister Bayern München auf Platz fünf der Liste. Die Münchner erhielten 2,9 Millionen Euro und sind damit der einzige Bundesligist in den Top Ten. Vize-Meister Borussia Dortmund (1,61) und der VfL Wolfsburg (1,37) liegen aus deutscher Sicht auf den Plätzen zwei und drei.

Insgesamt kassierten 39 deutsche Vereine die Gesamtsumme von 18,48 Millionen Euro. Damit liegt Deutschland auf Rang zwei der Profiteure - allerdings weit hinter Spitzenreiter England. An 60 Klubs von der Insel wurden 38,33 Millionen Euro ausgezahlt.

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