Die besten Blogs zum:TOD DES EINSAMEN

Lonesome George - jetzt ein Symbol der Ausrottung.

Ausgewählt von Edeltraud Rattenhuber

Der Tod von "Lonesome George" hat im Internet eine Flut an Beileidsbekundungen ausgelöst. Schon kurz nachdem das Ableben des weltweit letzten Vertreters der Elefanten-Schildkröten-Unterart Geochelone nigra abingdoni bekannt geworden war, wurde der mehr als Hundertjährige zum Topthema auf Twitter. Beklagt wird aber nicht nur sein Tod, sondern auch das weltweite Artensterben, für das er zum Symbol geworden ist.

Die besten Blogs zum: Das zirka hundert Jahre alte und etwa 90 Kilo schwere Riesenschildkröten-Männchen "Lonesome George" verstarb am 24. Juni 2012 an Herzversagen. Er wurde 1972 auf der Galápagos-Insel Pinta gefunden und  lebte seitdem in einer Forschungsstation auf der Galápagos-Insel Santa Cruz.

Das zirka hundert Jahre alte und etwa 90 Kilo schwere Riesenschildkröten-Männchen "Lonesome George" verstarb am 24. Juni 2012 an Herzversagen. Er wurde 1972 auf der Galápagos-Insel Pinta gefunden und  lebte seitdem in einer Forschungsstation auf der Galápagos-Insel Santa Cruz.

(Foto: AFP)

Stuart Heritage (@stuheritage) philosophierte sogleich über den seltsamen Namen der Galapagos-Insel-Schildkröte. "Ich würde meinen Lebensmut auch verlieren, wenn mich die ganze Welt Einsamer George nennen würde", schreibt er. "Spektakulärer Bernhard" wäre doch eine Alternative gewesen, heißt es auf seinem Twitter-Eintrag. Wie viele andere Engländer twittert Metro UK (@MetroUK) in Erinnerung an das verlorene Elfmeterschießen der englischen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM, alle Fußballfans auf der Insel sollten sich zusammenreißen, es gebe wirklich traurigere Nachrichten: den Tod des armen George nämlich.

Auf ihrem Blog http://blog.hmsbeagleproject.org/2012/06/lonesome-george-19-2012.html schreibt Karen James, "Lonesome George" sei nicht nur das Symbol der Charles Darwin Stiftung und anderer Organisationen auf den Galapagos-Inseln gewesen. Nein, er sei das Symbol schlechthin für alle Bemühungen der Menschheit, die massenhafte Ausrottung von Arten zu verlangsamen, welche sie selbst zu verantworten habe.

Nadine Bells unterhält den Blog Dailybrew (http://ca.news.yahoo.com/blogs/dailybrew/lonesome-george-extinction-matter-one-life-death-162238337.html) und listet anlässlich des Todes von "Lonesome George" einige Arten auf, "die wir in den vergangenen 40 Jahren verloren haben" oder die wir in nächster Zeit verlieren werden. Der Große Bambuslemur, von dem derzeit nur noch etwa 250 Tiere auf Madagaskar lebten, sei ebenso darunter wie die Große Neuseeland-Fledermaus ("wahrscheinlich ausgestorben") sowie die Tiefland-Gorillas in Afrika. Für sie seien in verschiedenen Nationalparks in Kamerun, der Republik Kongo und in Gabun spezielle Schutzgebiete eingerichtet worden, auch um sie vor dem Ebola-Virus zu schützen. Die größten Feinde der Gorillas seien jedoch die Menschen - erstens weil sie sie jagten, zweitens weil sie ihre Lebensräume zerstörten.

Der Sierra Activist (http://sierraactivist.org) nutzt "Lonesome Georges" Tod zu einem Rundumschlag gegen die Menschheit: "Die Ausrottung der Unterart von Lonesome George ist nur die Spitze des Eisbergs." Jeden Tag verschwänden Arten, "weil eine einzige Art, der Homo sapiens nämlich, so fürchterlich außer Kontrolle geraten ist, dass er den Grund für die Ausrottung zahlreicher anderer Arten darstellt." Doch für die gebe es "kein großes Glockengeläut wie für Lonesome George".

Wer "Lonesome George" in einem privaten Video im Netz sehen will, ist auf der Seite http://travelblog.org gut aufgehoben. "Matt und Sarah" haben auf ihrer Südamerika-Reise auch auf den Galapagos-Inseln Halt gemacht und nicht nur eine vergnügliche Erzählung ihres Besuchs bei den Schildkröten dort ins Netz gestellt, sondern auch ein Video dazu.

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