Die besten Blogs:Auch im Internet wird geschossen

Die besten Blogs: Palästinensische Schulkinder schauen durch ein Loch einer zerbombten Mauer.

Palästinensische Schulkinder schauen durch ein Loch einer zerbombten Mauer.

(Foto: AFP)

Eigentlich hat sich nicht viel geändert.

Ausgewählt von Charlotte Theile

Eine Woche haben sich Israels Armee und die radikalislamische Hamas beschossen, mehr als einhundert Menschen starben, etwa 1300 wurden verletzt. Am Mittwoch einigten sich die Parteien auf eine Waffenruhe. Der Medienkrieg allerdings zwischen Israel und den Palästinensern dauert an. Beide Seiten kämpfen mit allen Mitteln um die Deutungshoheit des Konflikts. Ungefiltert und in Echtzeit konnten Menschen auf der ganzen Welt die Ereignisse in Gaza oder Tel Aviv verfolgen.

Der offizielle Blog der israelischen Streitkräfte (http://www.idfblog.com/) zeigt Zahlen und Fakten - so, wie sie die Armee sieht. Stolz wird verkündet, dass 30 Hamas-Terroristen, 206 Tunnel und 26 Fabriken, in denen Waffen produziert und gelagert worden seien, beschossen wurden. "Während der acht Tage dauernden Operation - und in den Wochen davor - war das Leben von mehr als 3,5 Millionen Israelis unerträglich. Zwischen dem 14. und dem 21. November haben palästinensische Terrorgruppen mehr als 1506 Raketen auf Israel geschossen."

Auch die Hamas ist im Medienkrieg mit einem englischsprachigen Blog vertreten, (http://www.qassam.ps/). Ganz oben: Bilder getöteter Kinder. Darunter erklärt die radikalislamische Gruppe, wieder und wieder Raketen auf Tel Aviv gefeuert zu haben. Eine eigene Rubrik stellt "Märtyrer" vor. "Das palästinensische Volk hat der zionistischen Besetzung immer standgehalten und für Frieden und seine legitimen Rechte gekämpft."

500 Blogger und Übersetzer unterschiedlicher Nationalitäten arbeiten zusammen, "um denjenigen eine Stimme zu geben, die sonst überhört würden". (http://globalvoicesonline.org/). Am 18. November heißt es: "Gestern hat eine Facebook-Gruppe Hunderte Israelis auf dem Habima-Platz in Tel Aviv zusammengebracht. Die Gruppe ruft dazu auf, sich gegen diesen Wahlkampf-Krieg zu wehren, gegen das Töten von Menschen für politische Zwecke."

Die Sicht der Journalisten im Nahen Osten zeigt das ARD-Studio Tel Aviv, (http://blog.br.de/studio-tel-aviv/), multimedial aufbereitet. Reporter Torsten Teichmann schreibt: "Eigentlich hat sich nicht viel geändert für die Menschen in Gaza. Ich fand das gestern überraschend, wie schnell die Routine wieder zurück war nach der Konfrontation. Viele Menschen mussten einfach raus aus ihren Häusern, weil sie sieben, acht Tage in den Häusern, in den Wohnungen steckten. "

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