DEBATTE@SZ:Nicht mehr zeitgemäß

Überlingen zur blauen Stunde

Der Turm des Münsters in Überlingen (Baden-Württemberg) ist am 4.11.2014 zur blauen Stunde hinter herbstlich gefärbten Blättern zu sehen.

(Foto: dpa)

Der Artikel "Gottes Lohn" von Matthias Drobinski über das Kirchensteueraufkommen 2014 hat in den Internet-Foren der SZ eine kontroverse Debatte losgetreten über die Kirchensteuer generell. www.sz.de/kirchensteuer.

"Im Sinne des Staatsziels eines säkulären Staats (. . . keine Präferenz von Religionsgemeinschaften gegenüber anderen . . .) entnehme ich der Verfassung einen dauernden Handlungsauftrag an die Politik, die Verwendung staatlicher Infrastruktur zur Finanzierung von Kirchen (im Sinne von öffentlich-rechtlichen Körperschaften) abzuschaffen. Die Kirchen dürfen sich gerne finanzieren - aber selbst, auf eigene Verantwortung, mit eigenem Personaleinsatz und eigener Infrastruktur." (Sebastian Porstendorfer auf Facebook)

"Die Kirchensteuer zahlt man freiwillig. Alle anderen Steuern - inklusive unserer geliebten GEZ-Demokratiesteuer - nicht. Das sollte man auch bedenken, bevor hier wieder das große Gezeter beginnt." (Moritz Dosenaal auf Facebook)

"Die echte Kirchensteuer kann bleiben, aber es ist ein Unding, dass der Staat die Bischöfe bezahlt und wir immer noch Entschädigung für Napoleon bezahlen müssen. Bei der echten Kirchensteuer kann jeder Gläubige selber entscheiden, ob ihm die Kirche die Kosten wert ist. Aber es ist ungerechtfertigt, dass die gesamte Bevölkerung zu kirchlichen Zahlungen herangezogen wird. Und damit meine ich nicht das Geld für Schulen und Kindergärten, hier ist die weitgehende Übernahme der Ausgaben gerechtfertigt." (Leser Hoerb61 auf Süddeutsche.de)

"Die Erhebung der Kirchensteuer durch den Staat ist heute nicht mehr zeitgemäß. Da Deutschland ein Einwanderungsland geworden ist, bringen viele Menschen ihre Religion und auch Weltanschauung mit. Deshalb hat der Staat sich wertneutral zu verhalten und allen Bürger klarzumachen, dass hier weltliche Gesetze gelten. Dazu passen dann Kruzifixe in Gerichtsgebäuden ebenso wenig wie das Erheben der Mitgliedsbeiträge durch den Staat." (Münchnerkindl auf Süddeutsche.de)

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