DEBATTE@SZ:Charlie sein oder nicht

Mahnwache gegen Terror

Ein Glas mit einer Kerze und der Aufschrift "Je suis Charlie" wird, nach den Terroranschlägen von Paris, am 13.01.2015 in Berlin vor dem Brandenburger Tor gehalten.

(Foto: dpa)

In den Internetforen der SZ wird nach dem Anschlag auf das Magazin "Charlie Hebdo" in Frankreich heftig darüber debattiert, was der Slogan "Je suis Charlie" eigentlich bedeuten soll. Diskutieren Sie mit: www.sz.de/jesuischarlie

"Ich bin nicht Charlie. Weil es um so einfache und bequeme Solidaritätsbekundungen geht. Es geht noch nicht einmal wirklich um Meinungsfreiheit. Es ist nur ein weiteres suggeriertes Volkserleben. Ein paar Zeilen, ein Bildchen, und schon kann man sich im Gefühl der Gerechtigkeit, der Welle der Entrüstung suhlen. Man fühlt sich gut, das Adrenalin rauscht in den Ohren und man empfängt ein universelles Zusammengehörigkeitsgefühl. Das ist so billig!" (holywoly auf Süddeutsche.de)

"Ob man jetzt ,Charlie ist' oder nicht, sprich ob man das Magazin gut findet oder nicht, ist doch völlig zweitrangig. Solange man die Meinungsfreiheit akzeptiert und die Anwendung von Gewalt ablehnt, ist mir völlig egal, welches Titelbild jemand bei Facebook postet oder ob man es ganz lässt und trotzdem solidarisch mit den sinnlosen Opfern von Paris ist." (Nico Schweinitz auf Facebook)

"Ja, ich bin Charlie! Die Meinungsfreiheit ist unantastbar. Wir geben seit geraumer Zeit schon zu viele von unseren Eltern oder Großeltern teilweise unter großen Opfern erkämpften Rechte mehr oder minder schleichend auf. Dem muss dringend Einhalt geboten werden. Freiheit, auch die Meinungsfreiheit, gibt es nicht umsonst und sie muss permanent verteidigt werden." (HH1960 auf Süddeutsche.de)

"Freie Meinungsäußerung hat eine Grenze . . . dort wo sie Menschen verletzt. Sonst wären ja Beleidigungen und Verleumdungen nicht bestrafbar. Auch bei der Satire muss es Grenzen geben. Aber selbst die übelste Beleidigung rechtfertigt keinen Mord." (Sarakan Thorn auf Facebook)

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"Ich verurteile die Anschläge, aber ich bin nicht Charlie, weil diese Karikaturen meine Religion beleidigt haben." (Tarek Arafat auf Facebook)

"Erst schreien alle ,Ich bin Charlie' und nun rudern viele zurück? Ist der Schock nun überwunden, und jetzt kommen lauter aber? Also, ich bleibe dabei, dass ich Charlie bin und rudere nicht zurück, nur weil es eine Mode geworden ist, Antihashtags zu entwickeln, um bloß nicht Mainstream zu sein." (Andy 149 auf Süddeutsche.de)

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