Zwangslandung in Montreal:Verdächtiger Passagier an Bord

Auf dem Flug von Paris nach Mexiko-City fiel den Behörden auf, dass sie einen Passagier ins Flugzeug gelassen hatten, der auf keinen Fall hätte einsteigen dürfen.

Einer der 150 Passagiere hätte am Sonntag nicht im Flugzeug von Paris nach Mexiko-City sitzen dürfen - er steht auf der Flugverbotsliste der USA. Dennoch konnte er in Frankreich in die Maschine von Aeromexico einsteigen. Mitten auf dem Langstreckenflug erkannten die Behörden doch noch, wen sie an Bord gelassen hatten.

Der Grenzschutz und die Bundespolizei hätten die Person bei einer Zwangslandung auf dem Pierre-Elliott-Trudeau-Flughafen in Montreal festgenommen, teilte die Polizei mit. Angaben zu Herkunft oder Alter des Verdächtigen machte sie nicht. Die 150 Passagiere in der Aeromexico-Maschine mussten das Flugzeug in Montreal ebenfalls verlassen: Sie seien ebenso wie das Flugzeug durchsucht worden. Die Weiterreise verzögerte sich überdies, weil die Maschine erneut aufgetankt werden musste. Am Abend startete das Flugzeug schließlich nach Mexiko.

Seit den Anschlägen 2001 in New York führt das State Department der USA eine Flugverbotsliste: Wer darauf steht, darf meist gar nicht an Bord oder muss sich zumindest einer strengen Sicherheitsprüfung unterziehen. Allerdings landeten auch fälschlicherweise Namen auf der Liste, etwa des Sängers Cat Stevens, der sich seit 1977 Yusuf Islam nennt. Im vergangenen Jahr standen auf der "No-Fly-List" etwa 3400 Namen - meist Personen, die verdächtigt werden, kriminell zu sein, oder die aus politischen Gründen nicht in die USA einreisen dürfen. Selbst wenn der Zielflughafen nicht in den USA selbst liegt, wird Maschinen mit Verdächtigen an Bord das Überflugsrecht für die Vereinigten Staaten verweigert.

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