Waldbrände in Südeuropa:Touristen sind kaum gefährdet

Auch wenn schon einige Campingplätze evakuiert werden mussten, bleiben die Touristenzentren in Spanien, Portugal und Italien weitgehend verschont.

Ob italienische Adria, Mallorca oder Bretagne: Trotz verheerender Waldbrände in Portugal, Spanien, Italien und Frankreich droht Urlaubern dort kaum Gefahr. Zwar werden mitunter Campingplätze evakuiert. Auch brach an der Costa Smeralda auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien angesichts lodernder Flammen kurzfristig Panik aus. Ansonsten blieben die Touristengebiete aber weitgehend verschont.

Portugal

In Portugal wüten allerdings seit dem Wochenende auch in der Ferienregion Algarve im Süden verheerende Feuer. Davon ist bislang vor allem das Binnenland der Region betroffen und nicht die Südküste, wo sich die großen Urlauberzentren befinden. Die Flammen rücken zunehmend in Richtung auf die Westküste vor. Dieses Gebiet steht weitgehend unter Naturschutz und ist touristisch wenig erschlossen.

Spanien

In Spanien sind keine Ferienziele durch Waldbrände gefährdet. Von den großen Feuersbrünsten in diesem Sommer waren vor allem das Landesinnere wie die Region Extremadura oder die Gegenden um die Städte Avila und Salamanca betroffen. Hierher verirrt sich im Hochsommer - allein wegen der Hitze - kaum ein Urlauber. Auch die seit Sonntag in Flammen stehenden Wälder westlich von Barcelona sind kein Touristengebiet.

Mallorca

Auf Mallorca wurde in der vergangenen Woche wegen eines Waldbrandes ein Berghotel vorsichtshalber geräumt. Die Gäste konnten aber wenig später in ihre Herberge zurückkehren. Für die großen Ferienzentren bestand auch hier keine Gefahr. In Spanien ist es aus einem einfachen Grund sehr unwahrscheinlich, dass Waldbrände auf Touristenhochburgen übergreifen: Ein großer Teil der Hotelstädte entlang der spanischen Mittelmeerküste ist so dicht bebaut und zubetoniert, dass es kaum Wälder gibt.

Italien

Auch in Italien sind Touristen bisher glimpflich davongekommen. An der Costa Smeralda auf Sardinien mussten allerdings etwa 300 Badegäste mit Motorbooten in Sicherheit gebracht werden, die Flammen hatten sich einem Campingplatz genähert. Mehrere Autos verbrannten, zeitweise herrschte Panik. Auch an der berühmten Amalfi-Küste wüteten Feuer, die malerische Küstenstraße wurde streckenweise gesperrt. An der Ligurischen Küste, wo ebenfalls viele Badeorte sind, war zeitweise die Autobahn Genua-Ventimiglia blockiert. Allerdings sind die Brände derzeit etwas abgeflaut. Viele Badeorte, vor allem an der Adria, befinden sich nicht in ummittelbarer Nähe von Wäldern.

Frankreich

In der französischen Hauptstadt Paris lässt die Gluthitze der vergangenen Wochen jetzt etwas nach. Die nördliche Atlantikregion Bretagne bietet ohnehin angenehmere Temperaturen. Anders als in den südlicheren und mediterranen Gebieten müssen Camper im Norden auch nicht besonders aufpassen, ob ihr Zeltplatz in der Nähe eines Waldes steht und damit nach der extremen Hitze brandgefährdet ist.

Vom Zentralmassiv Richtung Süden erzwingen vorrückende Flammen immer wieder die Evakuierung von Campingplätzen. Die schlimmsten Beispiele dafür lieferten die Feuersbrünste im Maurengebirge und im Esterel-Massiv an der Côte d'Azur. Von den Pyrenäen bis nach Korsika bedrohen jedoch die allerwenigsten Brände Dörfer oder Tourismusanlagen.

(sueddeutsche.de/ dpa)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: