Verkehrsprojekt:Schwebend zum Bahnhof

Verkehrsprojekt: Eine Seilbahn, kombiniert mit einem schienengeführten „City Cable Car“, soll den Bregenzerwald direkt mit dem Bahnhof in Dornbirn verbinden.

Eine Seilbahn, kombiniert mit einem schienengeführten „City Cable Car“, soll den Bregenzerwald direkt mit dem Bahnhof in Dornbirn verbinden.

(Foto: Doppelmayr/Kairos)

Die "Wälderbahn der Zukunft" soll einmal Bregenzerwald und Dornbirn verbinden, mit einer Kombination aus Seilbahn und Schienentechnik.

Von Johanna Pfund

Vorarlberg steht im Grunde gut da: Die Wirtschaft floriert, Unternehmen von Weltgeltung haben ihren Sitz im westlichsten Bundesland Österreichs, bei Touristen ist das Land beliebt. Aber man will nicht stehen bleiben. Die Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg hat ein technisch anspruchsvolles Leuchtturmprojekt auserkoren, das Wirtschaft und Natur gleichermaßen gerecht werden soll: Eine Seilbahn, kombiniert mit einem schienengeführten "City Cable Car" soll den Bregenzerwald direkt mit dem Bahnhof in Dornbirn verbinden, die "Wälderbahn der Zukunft".

Die IV hat mit dem Forschungsinstitut Kairos als übergeordnetem Projektentwickler und dem Vorarlberger Seilbahnbauer Doppelmayr - einem Weltmarktführer - das Konzept vor einem Jahr vorgestellt. Eine klassische Seilbahn soll von Bersbuch im Bregenzerwald über das 1463 Meter hohe Hochälpele zur Karren-Talstation im Rheintal führen. Um von dort zum Bahnhof Dornbirn zu gelangen, muss die Bahn Kurven bewältigen, und das ist schwierig für eine Seilbahn. Die Lösung der Ingenieure: eine aufgeständerte Schienenbahn, auf der ein selbstfahrendes "Taxi" pendelt. Die Gondeln werden von der Seilbahn nahtlos an die Schiene übergeben und unten an das "Taxi" angehängt. Somit müssen die Fahrgäste nicht einmal umsteigen und gelangen in 20 Minuten von Bersbuch nach Dornbirn. Mit dem Auto dauert die Reise wesentlich länger. Doch noch ist nichts entschieden. "Es gibt lose Gespräche mit dem Land und den Gemeinden", sagt Matthias Burtscher, Geschäftsführer der IV. "Wir setzen aber schon Hoffnungen darauf, dass die Gespräche intensiviert werden." Denn das Projekt verkörpert all das, was sich die IV in ihrer großen Strategie für Vorarlberg erhofft: "Wir wollen innovativer, intelligenter, vernetzter werden." All das trifft zu: Seil- und Schienenbahn sind innovativ und intelligent, man schafft eine umweltfreundliche Verbindung. Bei Doppelmayr gibt man sich gelassen: "Unser Standpunkt ist, wir können das technisch", sagt Pressesprecher Ekkehard Assmann. Zeit, um am Konzept zu feilen, bleibt: Vor 2018 rechnet er nicht mit einem Grundsatzbeschluss zur Wälderbahn.

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