Vatikan in Rom:Mehr als nur Petersplatz

Wie erhaschen Besucher einen Blick auf die Vatikanischen Gärten, wenn sie sich vorher nicht angemeldet haben? Von wo aus ist der Vatikan überschaubar? Und wo wird Papst Benedikt nach seinem Rücktritt wohnen? Eine Tour in Bildern.

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Wie erhaschen Besucher einen Blick auf die Vatikanischen Gärten, wenn sie sich vorher nicht angemeldet haben? Von wo aus ist der Vatikan überschaubar? Und wo wird Papst Benedikt nach seinem Rücktritt wohnen? Eine Tour in Bildern. Der größte Teil des Vatikans liegt hinter hohen Mauern verborgen, nur ein kleiner Bereich ist für Besucher zugänglich. Der ist dafür umso interessanter: In den Vatikanischen Museen, in der Sixtinischen Kapelle und im Petersdom bestaunen die Besucher nicht nur bedeutende Architektur und Kultur, sondern lernen auch den Ort kennen, an dem über das neue Oberhaupt der katholischen Kirche entschieden wird. Und Deutsche dürfen einen Ort der Ruhe betreten, auch wenn sie keine Tour durch die Vatikanischen Gärten buchen konnten.

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Am 12. März kommen in der Sixtinischen Kapelle 115 Kardinäle zusammen, um abgeschottet von der Öffentlichkeit einen neuen Papst zu wählen.

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Die besten Plätze für Neugierige sind dann auf dem Petersplatz: Von hier aus hat man den Schornstein auf dem Dach der Kapelle im Blick und sieht, ob schwarzer oder weißer Rauch aufsteigt - und damit ob es einen neuen Papst gibt oder noch nicht. Archivbild aus dem April 2005

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Seit 1878 wird das Oberhaupt der katholischen Kirche in der Sixtinischen Kapelle gewählt. Ein Besuch lohnt sich aber nicht nur deshalb. Sie ist ein Gesamtkunstwerk mit Michelangelos Deckengemälde als krönendem Abschluss. Von 1508 bis 1512 schuf Michelangelo das rund 1000 Quadratmeter große gigantische Fresko an der Decke. Mehr als 300 Figuren sind zu sehen, die Hauptmotive sind die Schöpfungsgeschichte und die Geschichte Noahs.

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Auf dem Peterplatz vor dem Eingang zur Kirche und zu den Museen bilden sich stets lange Warteschlangen: Bis zu 20.000 Touristen werden Tag für Tag durch die Kapelle geschleust. Wer daran vorbeiziehen will, kauft die Tickets online. Die Sixtinische Kapelle war früher die päpstliche Hauskapelle. Sie wurde von 1471 bis 1481 für Papst Sixtus gebaut. Heute ist sie die Palastkapelle des Vatikans.

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Einlass in die Kapelle auf dem Gelände des Vatikans bekommen die Besucher - wenn kein Konklave stattfindet - durch die Vatikanischen Museen. Sie beherbergen eine der größten Kunstsammlungen der Welt in mehr als 1400 Räumen. Um alle 50.000 Objekte in den 14 Museen sehen zu können, müssen die Besucher eine Strecke von sieben Kilometern zurücklegen. Es herrscht Gedränge, Touristen ziehen an Fresken, Gemälden, Teppichen, Statuen und archäologischen Fundstücken vorüber.

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Der Vatikan ist der kleinste souveräne Staat der Welt. Hier leben der Papst und seine Kardinäle. Nur etwa 550 vatikanische Staatsbürger mit entsprechendem Pass gibt es, rund 900 Menschen wohnen in dem Kirchenstaat. Neben den Museen ist lediglich noch ein weiterer kleiner Teil des Vatikans öffentlich zugänglich. Dazu gehören der Petersplatz und die Petersbasilika. Tagsüber ist der 1667 vollendete Platz vor dem Dom meist von zahlreichen Pilgern und Touristen bevölkert. Um das Queroval stehen halbkreisförmig vier Reihen von Säulen, die ein Dach mit 140 Heiligenfiguren tragen. Ebenfalls ein Touristenmagnet ist der Petersdom.

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Mit seiner majestätischen Kuppel ist er eines der Wahrzeichen Roms. Der Weg nach oben auf rund 130 Meter Höhe ist anstrengend, aber lohnenswert. Wer nicht die kompletten gut 500 Stufen hinaufsteigen will, kann sich mit einem Aufzug zumindest mehr als 200 Schritte sparen - oben erwarten die Besucher viel Wind und ein atemberaubender Blick über den Vatikan und Rom.

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Auf dem Weg nach oben kann man sich die kunstvoll ausgestaltete Kuppel von innen ansehen und durch engmaschige Gitter einen Blick nach unten in den Altarraum werfen. Weiter nach oben führen schmale Steinstufen, teils durch enge, schräge Gänge mit niedrigen Decken. Ganz zuletzt folgt eine enge Wendeltreppe.

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Durch eine Tür gelangen Besucher auf die kleine Aussichtsplattform, die sich rund um die Kuppel schmiegt. Richtung Norden haben sie einen Überblick über die großen Vatikanischen Museen, die aus mehreren Häusern mit Innenhöfen bestehen. Zwischen den Museen und dem Petersplatz liegt die Sixtinische Kapelle - von oben eher ein unscheinbarer rechteckiger Klotz.

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Auch den Blick auf das zukünftige Zuhause von Benedikt kann man von hier oben genießen. Das Kloster Mater Ecclesiae (rechts im Bild; das größere Gebäude links gehört zu Radio Vatikan), ein großzügiges Haus mit Kirche und Gemüsegarten, ist derzeit von einem Gerüst umgeben und wird für Benedikt und seine Begleiter umgebaut. Es liegt schräg hinter dem Petersdom, mitten im Grün der Vatikanischen Gärten.

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In diese grüne Oase gelangt man nur mit rechtzeitiger Voranmeldung und in einer geführten, zweistündigen Tour - und während des Konklaves überhaupt nicht. Die Vatikanischen Gärten nehmen den größten Teil des Kirchenstaates ein.

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Für Deutsche und Österreicher noch eine andere Möglichkeit, hinter die bis zu zehn Meter hohen Mauern des Vatikans zu gelangen. Direkt neben dem Petersdom liegt der kleine, hochummauerte deutsche Friedhof, etwa 70 Meter hinter dem von der Schweizer Garde streng bewachten Eingang. Fragt man die Wachposten auf Deutsch nach dem "Campo Santo Teutonico" erhält man nach einer kurzen Polizeikontrolle Einlass in den Vatikan. Die kleine Gedenkstätte ist einer der idyllischsten Plätze Roms. Mit Blick auf die gigantische Kuppel des Doms lassen die Besucher in dem kleinen Innenhof einen Moment den Trubel auf dem Petersplatz hinter sich und genießen die Ruhe. Durch schmale Wege ist das viereckige Friedhofsgelände in vier gleichgroße Bereiche geteilt. Grabsteine mit deutschen Namen stehen neben Bäumen, frischen Blumen, Kerzen und Grablichtern. Sogar Vogelgezwitscher ist zu hören. Weiter vordringen in den Kirchenstaat kann der normale Besucher aber nicht, er wird sofort von der Schweizer Garde zurückgepfiffen.

© Süddeutsche.de/Miriam Schmidt, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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