USA:Stillender Protest

Weil sie vor dem Start ihr hungriges Kind stillte, wurde eine Frau des Flugzeugs verwiesen. Nun belagern wütende Mütter die Airline.

Mit öffentlichem Stillen haben hunderte Mütter auf mehreren US-Flughäfen gegen die schlechte Behandlung stillender Mütter in Flugzeugen demonstriert.

USA: Velisha Lukovic protestiert mit ihrem Sohn Julien im Flughafen von Fort Lauderdale, Florida, gegen die schlechte Behandlung einer stillenden Mutter. Auf dem T-Shirt des Jungen steht: "Wenn Sie in der Öffentlichkeit essen dürfen - warum darf ich es dann nicht?"

Velisha Lukovic protestiert mit ihrem Sohn Julien im Flughafen von Fort Lauderdale, Florida, gegen die schlechte Behandlung einer stillenden Mutter. Auf dem T-Shirt des Jungen steht: "Wenn Sie in der Öffentlichkeit essen dürfen - warum darf ich es dann nicht?"

(Foto: Foto: Reuters)

Auf mehr als 30 Flughäfen machten die Mütter ihrem Unmut darüber Luft, dass eine junge Frau im vergangenen Monat ein Flugzeug der Delta-Tochter Freedom Airlines verlassen musste, weil sie vor dem Start ihre kleine Tochter stillte. Die Familie hatte bereits drei Stunden auf den verspäteten Abflug gewartet.

Eine Stewardess hatte die Frau aufgefordert, sich hinter einem Laken zu verbergen. Die junge Mutter lehnte dies allerdings ab.

Sie musste zusammen mit Mann und Kind wieder aus dem Flugzeug aussteigen. Der Fall löste bei Frauenrechtlerinnen in den USA einen Sturm der Empörung aus.

Überall hier laufen auf der Straße Frauen mit Dekolletees herum, die mehr Einblick erlauben als jede stillende Mutter", zürnte Ashley Clark, die an der Kundgebung teilnahm.

Die junge Mutter Malissa Coy kritisierte, dass sich "Popstars in freizügiger Aufmachung zeigen können, während es anstößig sein soll, dass ich öffentlich stille".

Clark und Coy hatten sich mit Dutzenden anderen Müttern zu einem "Nurse-in" vor den Schaltern der Fluggesellschaft Delta auf den Flughäfen von New York und Washington eingefunden.

Bei der Landesweiten Protestaktion zeigten die Frauen Plakate mit Aufschriften wie "Die beste Bord-Mahlzeit aller Zeiten", "Seien Sie nicht laktose-intolerant" oder "Brüste sind nicht nur da, um Autos zu verkaufen".

Nach dem Vorfall am 13. Oktober hat sich Freedom Airlines inzwischen bei der jungen Mutter entschuldigt, die des Flugzeugs verwiesen wurde. Die verantwortliche Stewardess wurde nach Informationen des Unternehmens abgemahnt.

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