US-Fluggesellschaft Southwest Airlines:Schockierende Ansichten

Peinlich berührt musste eine Passagierin kurz vor dem Einsteigen ins Flugzeug zurücktreten: Ihr Dekolleté wurde von einem Crew-Mitglied von Southwest Airlines als "nicht angemessen" für den Familienflieger befunden. Sie war nicht die einzige, die der strengen Airline nicht ins Konzept passte.

12 Bilder

Fluglinie Passagiere Rauswurf

Quelle: istock

1 / 12

Die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines hat sich einen Namen gemacht - als Billig-Airline und als Unternehmen mit strengen Vorgaben bezüglich des Auftretens ihrer Passagiere. Wer sich daran nicht hält, fliegt raus. Die Beispiele.

Der Wetterbericht hatte einen heißen Juni-Tag vorausgesagt und so beschloss eine US-Amerikanerin, auf ihrem Flug von Las Vegas nach New York ein locker sitzendes Kleid zu tragen. Ein Fehler. Denn am Gate von Southwest Airlines beschied ihr ein Crew-Mitglied, dass ihr wohlgerundetes Dekolleté für die anderen Fluggäste nicht zumutbar sei. Erst als die Passagierin ein bis obenhin zugeknöpftes Hemd über dem beanstandeten Ausschnitt trug, durfte sie die Maschine betreten.

Das sittenstrenge Crew-Mitglied legte nicht etwa eigene Maßstäbe an, sondern setzte Vorgaben um, die im Beförderungsvertrag der Airline stehen. Passagiere, die "vulgär, obszön oder offensichtlich anstößig" gekleidet sind, heißt es dort, bekommen keinen Zugang zum Flugzeug. Ein gut ausgefüllter Ausschnitt passte offenbar nicht zu der vom Unternehmen gewünschten "familienfokussierten" Atmosphäre an Bord - die Design-Spielerei eines anderen Fluggastes dagegen schon.

"In der Reihe vor mir trug ein Typ ein T-Shirt mit einer durchsichtigen Plastikapplikation auf der Brust, hinter der sich ein Kondom befand", klagte die beschämte Passagierin im US-Blog Jezebel, "der hatte keine Probleme an Bord zu kommen." Als "Geste des guten Willens" hat die Fluggesellschaft ihr nun eine Entschuldigung und eine Entschädigung angeboten - in einem anderen Fall war Southwest Airlines weniger kompromissbereit.

Fluglinie USA Passagier Rauswurf

Quelle: Getty Images/AFP

2 / 12

US-Fluggesellschaft Southwest Airlines:Folgenreicher Kuss

Es war ein Kuss, aber wohl kein unschuldiger, der die US-Schauspielerin Leisha Hailey ("The L-Word") ihren Platz im Flieger kostete: Die Crew verwies sie und ihre Lebensgefährtin der Maschine der Southwest Airlines, nachdem sich die Frauen geküsst hatten. Die Flugbegleiterin habe ihnen entrüstet befohlen, nicht an Bord einer "Familien-Fluggesellschaft" zu knutschen. Die Airline bestätigte, dass ihr Personal das Paar angesprochen habe - nachdem sich andere Passagiere beschwert hätten. Dabei sei es aber "ausschließlich um das Verhalten und nicht um das Geschlecht" der Küssenden gegangen. Das lesbische Paar kündigte an, die Airline anzuzeigen. Außerdem ruft Leisha Hailey über Twitter zum Boykott von Southwest Airlines auf: "Sie mögen keine Homosexuellen!"

Erst vor kurzem hatte Southwest sich bei Rocksänger Billie Joe Armstrong von der Band Green Day entschuldigt, nachdem er wegen einer "zu tief hängenden Hose" von Bord eines Flugzeugs gewiesen worden war - der Sänger war aber nicht der Erste, der wegen seiner allzu locker sitzenden Hose nicht fliegen durfte.

Im Bild: Leisha Hailey (rechts) mit Schauspielkollegin Marlee Matlin bei einer Filmpremiere

Fluggesellschaft USA Passagiere Rauswurf

Quelle: Foto: iStock

3 / 12

Hosen hoch!

Es sind schon Leute des Flugzeugs verwiesen worden, weil sie zu wenig Kleidung am Leib trugen, doch das war nicht das Problem eines jungen Mannes auf dem Flughafen San Francisco. Komplett angezogen musste er eine Maschine der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines trotzdem wieder verlassen - die Art und Weise, wie er seine Hose trug, hatte der Crew nicht zugesagt.

"Die Unterwäsche bedeckte seine Geschlechtsteile, aber seine Hose hing tiefer als die Unterhose, dadurch konnten die Reisenden alles sehen", beschrieb ein Polizist im US-Fernsehen den bei vielen jungen Leuten beliebten sogenannten "Baggy-Style". Weil der Mann trotz Aufforderung durch die Flugbegleiter nicht sofort seine Hosen hochgezogen hatte, schaltete der Pilot die Polizei ein. Beamte nahmen den Passagier noch auf dem Flughafen fest, erst einen Tag später kam er gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 10.000 Dollar (etwa 7000 Euro) auf freien Fuß.

Der 20-Jährige, ein Football-Spieler der Universität von New Mexico, sagte dem Sender ABCNews, er habe zwei große Taschen getragen und konnte daher nicht sofort reagieren. An seinem Platz habe er dann die Hosen hochgezogen - zu spät.

Fluglinie USA Passagier Rauswurf

Quelle: dpa

4 / 12

US-Fluggesellschaft Southwest Airlines:Zu fett zum Fliegen

Übergewichtige, die mit der US-Fluglinie Southwest Airlines fliegen wollen, müssen zwei Plätze buchen - oder sie kommen nicht mit. So erging es dem beleibten Hollywood-Regisseur Kevin Smith ("Chasing Amy"). In Kenntnis der Bestimmungen hatte er für sich auf einem Flug von Oakland nach Burbank in Kalifornien zwei Sitzplätze gebucht. Er entschied sich aber kurzfristig für einen früheren Flug, auf dem aber nur noch ein Platz frei war. Laut Smith habe er beide Armlehnen nach unten klappen und seinen Sicherheitsgurt schließen können - Kriterien, die von der Fluggesellschaft für den Transport übergewichtiger Passagiere und den Komfort der benachbarten Fluggäste festgelegt wurden. Doch der Pilot war anderer Ansicht, Smith musste wieder aussteigen.

Fluggesellschaft USA Passagiere Rauswurf

Quelle: iStock

5 / 12

Die lieben Kleinen

Kinderlaute mögen oft lieblich klingen, können auf engstem Raum allerdings schnell unerträglich werden. Auf einem Inlandsflug der Southwest Airlines in den USA hatte eine Mutter Probleme, ihr mitreisendes Kind zu bändigen. Ihr zweijähriger Sohn schrie auf dem Weg des Fliegers zur Startbahn fortlaufend "Los, Flugzeug, los!" und "Ich will Papa!". Da entschloss sich die genervte Crew, zurück ans Gate zu rollen - Mutter und Kind mussten das Flugzeug verlassen.

Auch andere Fluggesellschaften müssen sich mit Passagieren auseinandersetzen, die sich nicht an die Beförderungsregeln halten wollen - manchmal auf sehr handgreifliche Art. Lesen Sie die folgenden Seiten.

Fluglinie USA Passagier Rauswurf

Quelle: REUTERS

6 / 12

US-Fluggesellschaft Southwest Airlines:Kung Fu in der Kabine

Wie man renitente Passagiere schnell gefügig macht, lernen Flugbegleiter der Hongkong Airlines seit neuestem auf firmeninternen Fortbildungen: Die Fluggesellschaft lud verpflichtend zu Unterrichtsstunden in Wing Chun ein, einer Form des Kung-Fu. Die Maßnahme zeigte erste Erfolge: So konnte eine Stewardess einen betrunkenen, übergewichtigen Passagier mit wenigen Griffen außer Gefecht setzen.

Fluggesellschaft USA Passagiere Rauswurf

Quelle: iStock

7 / 12

Der Preis für den Schweiß

Schweißgebadet erwischte ein Deutscher gerade noch seinen Rückflug von Honolulu Richtung Deutschland. Doch die British-Airways-Crew und Mitreisende rümpften die Nase, der Mann musste mitsamt seiner Frau wieder aussteigen. Seine Heimreise konnte er - nach einer Nacht im Hotel und mit einem frischen Hemd - erst am nächsten Tag antreten. Der Rauswurf hatte ein gerichtliches Nachspiel: Mit einer Klage auf Schadenersatz wegen Verdienstausfall und "entgangener Urlaubsfreuden" zog der Passagier bis vor das Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) und verlangte insgesamt 2200 Euro. Doch das Gericht entschied, dass British Airways lediglich für die Übernachtungskosten in Höhe von rund 260 Euro aufkommen muss. (Aktenzeichen: 18 U 110/06)

Fluggesellschaft USA Passagiere Rauswurf

Quelle: iStock

8 / 12

Mehr Platz!

Ein Passagier fühlte sich durch die zurückgeklappte Rückenlehne seines Vordermannes seiner Beinfreiheit beraubt und verlangte einen anderen Sitzplatz. Als der Flugbegleiter seinen Wunsch nicht erfüllen konnte, zettelte der Fluggast einen Streit an und kündigte vorsorglich an, sich auch nach dem Start der Maschine auf dem Weg von Fuerteventura nach Berlin weiter beschweren zu wollen. Da reichte es dem Kapitän: Kraft seiner Hoheitsbefugnisse warf er den Mann aus der Maschine.

Fluggesellschaft USA Passagiere Rauswurf

Quelle: iStockphoto

9 / 12

Hüllenlos

Kurz nach dem Start einer Iberia-Maschine auf dem Flug von Madrid nach München begann ein Passagier plötzlich, sich seiner Kleidung zu entledigen. Als Flugbegleiterinnen ihn aufforderten, damit aufzuhören, ging der Mann auf die Crew los und schloss sich anschließend in der Bordtoilette ein. Der Pilot flog daraufhin nach Madrid zurück, dort wurde der Passagier von der Polizei abgeführt.

Fluggesellschaft USA Passagiere Rauswurf

Quelle: AFP

10 / 12

Falsche Sitzordnung

Stundenlang hielt ein Scheich aus Katar eine mit 117 Passagieren besetzte British Airways Maschine auf dem Mailänder Flughafen Linate auf: Der Scheich wollte nicht akzeptieren, dass drei Frauen aus seinem Gefolgen neben ihnen unbekannten Männern platziert worden waren. Er diskutierte zunächst mit dem Bordpersonal und klopfte schließlich an die Tür des Cockpits, um sich bei den Piloten zu beschweren. Nachdem selbst der Vermittlungsversuch eines Diplomaten aus Katar keine Lösung brachte, verwies der Pilot die Herrscherfamilie des Flugzeugs.

Fluggesellschaft USA Passagiere Rauswurf

Quelle: iStock

11 / 12

Wer sich nicht anschnallt, fliegt!

Schon vor dem Start hatten die Mitglieder einer Reisegruppe einen auffälligen Geruch in der Flugzeugkabine bemerkt. Als es schließlich losgehen sollte, weigerten sich die 146 Teilnehmer, sich hinzusetzen und anzuschnallen. Der Reiseleiter erklärte dem Piloten, er habe seine Gruppe "nicht mehr im Griff" und befürchte eine Panik, sollte das Flugzeug abheben. Da entschloss sich der Kapitän, den Start abzubrechen. Die Gruppe musste das Flugzeug verlassen und klagte gegen die Fluggesellschaft auf Schadenersatz für Ersatztickets und Transferkosten - zu Unrecht. Der Pilot habe richtig gehandelt, entschieden die Richter am Oberlandesgericht Frankfurt (Aktenzeichen: 13 U 231/09). Damit die Airline ihre vertragsgerechte Beförderungsleistung erbringen könne, dürften die Reisenden nicht gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen.

Kokain: Konsument zieht eine Line Koks

Quelle: dpa/dpaweb

12 / 12

US-Fluggesellschaft Southwest Airlines:Unter Drogen

Acht niederländische Touristen veranstalteten auf dem Rückflug aus dem Thailand-Urlaub an Bord eine Drogen-Party. Sie seien über Sitzreihen gesprungen, hätten die Crew beleidigt, Anweisungen missachtet und ungeniert Drogen konsumiert, berichtete die Bundespolizei. Nach der Landung in Düsseldorf erwartete die Randalierer ein vom Piloten über Funk angefordertes Polizeiaufgebot.

© Süddeutsche.de/dpa/AP/AFP/New York Times/jezebel/dd/kaeb/boen/jobr
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: