Wenn die rote Sonne am Abend in der Spree versinkt, dann liegen sie wieder alle in den Strandbars im Regierungsviertel von Berlin, Aperol Sprizz in der Hand und Sand zwischen den Zehen. Was aber von den Anzugträgern noch nicht jeder entdeckt hat, sind das Badeschiff und der Club der Visionäre in Treptow. Dort liegt ein Pool mitten im Fluss, zu erreichen nur über einen Steg. Nebenan, am Flutgraben, schwimmen Holzplanken im Wasser. Tagsüber entspannen die Leute hier, nachts wird getanzt, zu Elektro und Minimal. Wer die Oper bevorzugt, der muss weiter raus aus der Stadt: An der Seebühne Wannsee steht im August eine 17 Meter hohe Pyramide, als Kulisse für die Freiluftversion von Mozarts "Zauberflöte". Auf der Waldbühne, bei "Dido & Aeneas", schwimmen die Tänzer in einer Art Aquarium. Wer sich lieber selbst im Wasser bewegt, dem bietet Berlin jetzt eine Tradition aus Hawaii: das Stand-up-Paddeln. Früher ruderten die Polynesier stehend auf ihren Kanus. Heute stellen sich die Berliner reihenweise auf Bretter, die aussehen wie Surfboards, schwingen ihr Stechpaddel - und gleiten durch den Müggelsee.
Text. Florian Fuchs