Urlaub im Fußball-WM-Land:Sicher durch Südafrika

Gelegenheit macht Diebe, und Armut kann die Hemmschwelle senken: Wie Touristen und Fußball-WM-Fans die Südafrikareise genießen und dabei auf der sicheren Seite sind.

Katja Schnitzler

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Südafrika ist ein wunderschönes Reiseland, mit idyllischen Weingebieten, wilden Tieren und einer Landschaft, die den Urlauber besonders im Westteil nahe Kapstadt und der Garden Route alle paar Kilometer in ein anderes Land versetzt - mal erinnert die Umgebung an Frankreich, dann an Kroatien, dann wieder an Australien.Doch durch seine hohe Kriminalitätsrate produziert Südafrika auch viele negative Schlagzeilen und im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft ist die Nervosität besonders groß. Da trug es nicht gerade zur Beruhigung von potentiellen Urlaubern bei, als Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß massive Zweifel an der Sicherheit im Lande äußerte - selbst wenn dies sofort von seinem Vorgänger im Amt, Franz Beckenbauer, und der Fifa scharf zurückgewiesen wurde.Natürlich lauern Gefahren in jedem Urlaubsland. Um sicher durch Südafrika zu kommen, kann es jedenfalls nicht schaden, sich an einige Regeln halten...Foto: ddp

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InnenstädteKapstadt ist im Vergleich zu den anderen Großstädten in Südafrika wohl am sichersten. Dennoch wäre es auch hier ein Fehler, nach Einbruch der Dunkelheit durch die Straßen der Innenstadt zu flanieren. Selbst für die Strecke zum nur knapp 200 Meter entfernten Restaurant bucht der Portier ein Taxi - und schärft den erstaunten Touristen dringlich ein, auch für die Rückfahrt einen Chauffeur rufen zu lassen. Von Minibustaxis wird abgeraten, hier seien nicht alle Fahrer vertrauenswürdig, warnt etwa das Auswärtige Amt.Es empfiehlt sich auch, an Sonntagen die Innenstädte nur in Gruppen zu erkunden, nachts nach Geschäftsschluss am besten gar nicht mehr. Townships sollten nur organisiert mit einem ortskundigen Führer besucht werden.Gilt als besonders gefährlich: das Zentrum von Johannesburg. Foto: ddp

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AußerhalbAuf dem Land etwa im Weinanbaugebiet rings um Stellenbosch und Franschhoek ist die Sicherheit kein Problem - am besten informieren sich Reisende aber bei ihren jeweiligen Gastgebern über angemessenes Verhalten. Informationen erhält man auch bei der nationalen Touristeninformation unter der Telefonnummer 083/123 2345.Foto: dpaSie waren selbst schon einmal in Südafrika - was haben Sie erlebt? Schreiben Sie uns!

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Bars und RestaurantsEs ist ein übler und gefährlicher Trick, den auch Kriminelle in Südafrika immer öfter anwenden: K.-o.-Tropfen in Getränken. Daher sollte man sich von Fremden besser keine Cocktails & Co ausgeben lassen und sein Glas nicht unbeaufsichtigt stehen lassen.Manchmal ist der Gangster auch der Kellner: Um Kreditkartenbetrug zu verhindern, sollte das Personal ein tragbares Kartenlesegerät an den Tisch bringen.Bei einer telefonischen Reservierung werden Sie um die Angabe Ihrer Kreditkartennummer gebeten - das lassen Sie besser sein. Vereinzelt kam es bei Mietwagenfirmen und Tourenveranstaltungen zu Missbrauch.Foto: AP

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WertvollesUnd führe sie nicht in Versuchung: Es ist schön, wenn Sie kostbaren Schmuck Ihr Eigen nennen - noch schöner ist es, ihn zu behalten. Deshalb lassen Sie ihn im Tresor. Daheim. Teure Fotoapparate machen im Safe wenig Sinn, allzu offensichtlich sollte man wertvolle Ausrüstung aber nicht präsentieren, vor allem nicht in einem Land mit großem Gefälle zwischen Arm und Reich. Besser sind neutrale Taschen statt die Kameras vor dem Bauch baumeln zu lassen. Im Hotel wandern die Geräte dann am besten in den Safe.Foto: iStock

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BaresEs ehrt Sie, wenn Sie hilfsbereit sind - allerdings nicht am Geldautomaten. Egal wie verzweifelt Fremde erscheinen ("Probieren Sie es doch mal, vielleicht klappt es bei Ihnen!"), vergessen Sie Ihre gute Erziehung und sagen Sie den vermeintlich Hilfebedürftigen, sie mögen die Bank kontaktieren. Auch sollten Sie dankend ablehnen, wenn Sie Probleme am Geldautomaten haben und Ihnen jemand helfen will. Lassen Sie sich nicht bedrängen, wechseln Sie dann lieber den Automaten.Ansonsten gelten die weltweit üblichen Sicherheitsvorkehrungen: Beim Eingeben der Geheimzahl die Tasten verdecken und schnellstmöglich die Bank benachrichtigen, wenn die Karte geschluckt wurde.Foto: iStock

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UnterkunftSüdafrikaner sind sehr gastfreundlich und die Unterkünfte meist auf europäischem Standard. Es lohnt sich, nach besonderen Übernachtungsmöglichkeiten zu suchen, sich etwa ein kleines Cottage auf einem Weingut zu mieten. Wenn man nicht gerade zur Hauptferienzeit zwischen Weihnachten und Ostern in Südafrika reist, muss man nicht unbedingt vorausbuchen: Am besten fragt man Gastgeber, bei denen man sich wohl gefühlt hat, ob sie im nächsten Zielort ein schönes Hotel oder Bed & Breakfast kennen.Sicher sind fast alle Unterkünfte, trotzdem sollten Rucksacktouristen sorgfältig wählen und nur von Reiseführern empfohlene Backpacker Hostels ansteuern - und dann weiterhin die Augen offen halten.Foto: iStock

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Auto fahrenIn Südafrika ist es üblich, sich im Auto höchst verschlossen zu geben: Alle Türen bleiben stets verriegelt, vor allem die hinteren Fenster geschlossen - wer eine Klimaanlage hat, macht auch vorne dicht. Das vermindert die Gefahr von Fahrzeugentführungen und Blitzüberfällen. Taschen, Fotoapparate und anderes Gepäck sollten nicht sichtbar auf den Sitzen liegen.Das Fahren selbst ist meist sehr angenehm in Südafrika, viele Straßen sind in gutem Zustand, alle paar Kilometer gibt es Ausweichstreifen für langsame Lastwagen, die die Autos dann auch vorbeilassen. Will ein schnellerer Wagen überholen, fährt man ohne anzuhalten kurz auf den Randstreifen und wird für die Kooperation mit einem höflichen Warnblinken belohnt - das sollte man sich auch aneignen. Dennoch kommt es in Südafrika relativ häufig zu Unfällen:Ein Grund ist, dass der Randstreifen von Fußgängern genutzt wird, also Vorsicht beim Ausweichen. Weitere Gründe sind betrunkene Fahrer und Autos, die besser auf dem Schrottplatz stünden als Südafrikas Straßen unsicher zu machen. In der Stadt haben Minibustaxis immer Vorfahrt - Achtung, die Fahrer beharren auf diesem Gewohnheitsrecht.Die meisten Südafrikaner sind sehr aufgeschlossen, seien Sie offen für nette Gespräche - jedoch nicht unbedingt mit Anhaltern, die lassen Sie besser stehen. Wer sich verfahren hat, kann die Polizei anrufen (landesweite Rufnummer 10111).Autofahrer brauchen Straßenkarten, ihren Routenplan und einen ausreichend vollen Tank. In der Nacht sollte man besser keine Landpartien unternehmen. Das Risiko im Falle einer Panne wäre zu groß.Foto: obs/MotorClassic

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Öffentliche VerkehrsmittelIn die Vorortzüge in Johannesburg, Pretoria, Durban und zum Teil auch in Kapstadt steigt man besser nicht, rät das Auswärtige Amt - und wenn, dann nur erster Klasse und tagsüber zu den Hauptverkehrszeiten. Taxis sollte man bei zuverlässigen Unternehmen buchen - der Portier weiß Rat.Foto: ReutersSie waren selbst schon einmal in Südafrika - was haben Sie erlebt? Schreiben Sie uns!

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Auf TourenGemeinsam statt einsam lautet der Leitspruch für Wanderungen und Ausflüge etwa auf den Tafelberg in Kapstadt. Wer alleine reist, sollte sich größeren Urlaubergruppen anschließen und abgelegene Wanderwege meiden.Generell empfiehlt es sich, ein Handy einzupacken: Mobiltelefone mit deutschen SIM-Karten funktionieren fast überall, an den Flughäfen von Johannesburg und Kapstadt kann man Handys mieten, wenn man auch in abgelegenen Gebieten die Chance auf Empfang haben möchte. Zudem kosten südafrikanische SIM-Karten als Prepaid-Angebot ("air time") weniger als fünf Euro.Vaalwater-Tal. Foto: ddp

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GesundheitDer Kruger-Nationalpark und benachbarte private Safari Lodges liegen im Malariagebiet. Noch Monate nach der Infektion durch eine Anopheles-Mücke kann es zu einem Ausbruch der Fieberkrankheit kommen. Vor allem zwischen Oktober und Mai wird eine Malariaprophylaxe empfohlen, auch für das Küstengebiet im Nordosten von KwaZulu-Natal.Um sich darüber hinaus zu schützen, sollten Reisende lange Hosen und Hemden tragen sowie mehrmals täglich Insektenschutzmittel auftragen. Moskitonetze halten die nachtaktiven Blutsauger von den Schlafenden fern.Foto: dpa

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Auf SafariWährend man im Kruger-Nationalpark auf keinen Fall sein Auto verlassen darf und nach Einbruch der Dunkelheit im durch Palisaden geschützten Camp sein muss, sieht die Lage in privaten "Game Reserves" anders aus: Hier fehlt oft der Zaun um die luxuriösen Lodges, die Gäste werden mit Schauergeschichten unterhalten ("Aus diesem Pool trank ein Elefant! Und unten am Grillplatz schaute mal eine Löwin vorbei! Und hier, wo wir gerade unter dem Sternenhimmel tafeln, hat ein Löwe ein Gnu erlegt - wegen der Geräusche waren alle Touristen völlig aufgelöst!").Die Urlauber müssen unterschreiben, dass sie beziehungsweise die Angehörigen keine Ansprüche erheben, sollten sie im Camp ihr Leben lassen. Auf Safari geht es in offenen Jeeps, die Guides versichern, dass Löwen diese "als Felsen ansehen" - solange niemand aufstehe. Auch sein Bein solle man besser nicht hinausstrecken, sonst werde der menschliche Umriss für die Tiere erkennbar.Während man im Kruger-Park bei den täglichen Sichtungstouren in gesicherten Wagen brav auf den Straßen bleibt, preschen die Guides in den Privatgebieten mit den Jeeps durch das Gebüsch, bis sie nah, sehr nah bei Löwen, Nilpferden und Elefanten halten. Mulmig wird es, wenn der Elefant hinter dem Auto einen Baum umstößt und auch die Touristenführer erschrecken. Ein unvergessliches Abenteuer auf eigenes Risiko.Foto: AP

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Gefährliche StrömungenAn manchen südafrikanischen Stränden sind nicht Haie eine Gefahr, sondern vor allem gefährliche Unterströmungen. Daher sollte man sich immer vor Ort informieren, wo gefahrlos gebadet werden kann. Wilderness an der Garden Route etwa ist bekannt für seinen weißen Traumstrand, ins Wasser sollte man jedoch nur bis zu den Knien gehen, und auch dann merkt man schon den starken Sog.Der Tipp einer Herbergsleiterin: "Fahren Sie an die nächste Bucht, da herrscht keine Strömung. Dort gibt es auch Surfer, die werden zuerst von den Haien gefressen."Foto: iStock

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Gehen Sie nicht ins Gefängnis!Es hört sich banal an, aber: Halten Sie sich an die im Lande geltenden Gesetze, kriminell gewordene Touristen genießen keine Sonderbehandlung. So seien Freizügige gewarnt, Nacktbaden ist strafbar. Auch gilt nicht gleiches Recht für alle, beziehungsweise wird bei Urlaubern oft kein Auge zugedrückt, wenn sie wie Einheimische auf dem Land Marihuana rauchen. Hart bestraft werden Leute, die geschützte Pflanzen wie Orchideen pflücken oder Tiere fangen - wer dies in einem Naturschutzgebiet macht, muss mit Haftstrafen zwischen zwei und zehn Jahren rechnen.Foto: iStock

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Bei einem ÜberfallWer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen überfallen wird, sollte auf Gegenwehr verzichten - alles Materielle ist ersetzbar.Foto: iStockSie waren selbst schon einmal in Südafrika - was haben Sie erlebt? Schreiben Sie uns!(sueddeutsche.de/kaeb/dd/cmat)

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