Urlaub am Schwarzen Meer:Bulgariens Ballermann

Sommer, Sonne, Saufen - für wenig Geld. Ein Geheimtipp ist der Sonnenstrand am Schwarzen Meer schon lange nicht mehr. Dem Land bekommt die Schwemme der Billigtouristen schlecht, dem Reisenden nicht besser. Drei Tage Pauschalurlaub in der Partyzone.

Michael Kuntz

Schlechter Service, schmutzige Zimmer, abgewetzte Möbel. Obendrein: das Personal unfreundlich, das Essen eine Zumutung. Kalte Rühreier. Das Vier-Sterne-Hotel an der bulgarischen Schwarzmeerküste kann nur eine Katastrophe sein. Die meisten Eintragungen beim Internetportal Holidaycheck jedenfalls sind alles andere als schmeichelhaft. Es sind auch nicht nur ein paar Nörgler, die dort schlechte Noten verteilen. 252 Bewertungen gibt es zum Hotel Kalina Garden in Slancev Brjag, die meisten negativ.

Urlaub am Schwarzen Meer: Die Deutschen fahren besonders gern nach Bulgarien: 2011 waren es allein 690.000 Urlauber.

Die Deutschen fahren besonders gern nach Bulgarien: 2011 waren es allein 690.000 Urlauber.

Slancev Brjag. In Deutschland ist der Badeort am Schwarzen Meer als Sonnenstrand bekannt. Es ist der größte Touristenmagnet Bulgariens. Hier an der Küste soll den ganzen Sommer über Party sein, rund um die Uhr. Das große Bier kostet einen Lewa, das entspricht ungefähr fünfzig Cent. Zahle einen Cocktail, trinke zwei. Von der Euro-Krise spürt man hier nichts - im Gegenteil. Nirgendwo in Europa ist Urlaub in diesem Sommer so günstig wie in Bulgarien, dem Armenhaus der Europäischen Union.

Kaum eine Gegend ist schon so lange vom Massentourismus geprägt wie diese Küstenlandschaft, wo das Thermometer nicht selten 38 Grad anzeigt. Hier haben bereits die Werktätigen der Deutschen Demokratischen Republik in der Sonne gelegen, nach der Wende schauten viele als Bundesbürger erneut vorbei. Schon zu Ostblock-Zeiten wurde die Wasserkante mit großen Hotels zugebaut. Seitdem wird die bulgarische Schwarzmeerküste alle zehn Jahre in Reisebüros und Medien als der Geheimtipp für Billigurlaub gehandelt.

Jeder Euro ist hier fast zwei Euro wert

Jetzt ist es wieder so weit. Die Lebenshaltungskosten für Urlauber in Bulgarien erreichen gerade einmal 51 Prozent des Durchschnitts der EU. Anders gesagt: Jeder Euro ist hier fast zwei Euro wert. Slancev Brjag - billiger als Griechenland, Ägypten, Tunesien und die Türkei. Ein Paradies also für die Schnäppchenjäger unter den Touristen, sollte man meinen.

Was spielen da die vielen kritischen Kommentare über das Kalina Garden bei Holidaycheck schon für eine Rolle! So leicht lässt sich die gute Stimmung nicht trüben. Normalerweise dürften die Reiseveranstalter ein Hotel mit einer Weiterempfehlungsrate von nur 22 Prozent gar nicht anbieten. Schließlich verlangen sie von den Hoteliers ihrer Top-Herbergen, dass mehr als 90 Prozent der Gäste zufrieden sind. Sinkt der Anteil der Urlauber, die ein Haus weiterempfehlen, unter 70 Prozent, kann der Hotelier eigentlich gleich dichtmachen, weil es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Gäste ausbleiben.

Doch das Kalina Garden lebt, und es ist ungeachtet seiner miesen Holidaycheck-Werte bei mehreren Anbietern im Programm. Es lässt sich unter anderem buchen bei Alltours (Werbemotto: "Alles - aber günstig"), FTI ("Weltweit reisen zu besten Preisen"), L'tur ("Nix wie weg"). Und auch beim Marktführer Tui, genauer gesagt: bei seiner Internet-Tochter Discount Travel. Ist der Name das Programm?

Ballermann-Strand von Osteuropa

Den Discount Traveller begrüßt die Reiseleiterin Plamena Sagorova im roten Bus Nummer 39 dann doch nicht weniger herzlich als die Tui-Vollzahler. Sie wünscht einen schönen Urlaub. Offenbar hat sie Holidaycheck nicht gelesen. Der Transfer vom Flughafen Burgas an den Ballermann-Strand von Osteuropa dauert eine gute halbe Stunde. Bei mehreren Stopps verschwinden gesittete Reisende in gepflegten Hotels, meist gruppenweise. Am Kalina Garden steigt nur einer aus, mit seiner Willkommens-Papiertüte von Discount Travel in der Hand. Zwei junge Frauen im Bus schauen mitleidsvoll. Wahrscheinlich haben sie Holidaycheck gelesen.

Neben den vielen sehr kritischen Bewertungen über das Kalina Garden gibt es übrigens auch eine von David aus dem Juli. Sie ist positiv, sehr positiv sogar - und damit sehr verdächtig: "Das Anemationsteam hat jeden tag von morgens bis abends gute stimmung verbreitet, jede stunde haben sie mit denn urlaubern neue spiele gespielt !!! Unser fazit ist das die berichte die hier drinne stehn, kein einziger stimmt." Klingt nicht überzeugend.

Jetzt nur nicht zucken, der Bus ist weg, die elektrische Glastür des Kalina Garden nah. Ein paar Schritte noch die breite Freitreppe hoch, die eingerahmt wird von zwei geschwungenen Rampen, mit Kunstrasen bespannt. An der Rezeption lässt sich rasch klären, dass der neue Gast aus Deutschland mit dem Doppelzimmer zur Alleinbenutzung nicht unter seinem Namen in der Liste steht, sondern als Tui Deutschland. Zimmer A666. Kein Witz.

Das Zimmer hat mindestens vierzig Quadratmeter. Es gibt ein düsteres Wandbild, zwei Betten, zwei Sofas, einen kleinen Fernseher, Schrank plus Garderobe, zwei Anrichten, einen Tisch, einen großen Spiegel. Der Discount Traveller ist angenehm überrascht. Dann sind da noch ein fehlender Abflussverschluss im Waschbecken, eine nichtvorhandene Kappe an der Taste für die Toilettenspülung und ein nichtfunktionierender Kühlschrank.

Slancev Brjag ist ein heißes Pflaster

Von Vorteil ist: Das Zimmer liegt im obersten Stockwerk mit Aussicht auf Garten und Pool, unter dem Flachdach. Der Nachteil: Die Klimaanlage geht nicht. Wie gesagt, Slancev Brjag ist ein heißes Pflaster, an diesem Tag mit 38 Grad. Verhaltene Reklamation, schließlich ist das Zimmer nicht schlecht. Gardinen, die sich beim Zuziehen von ihrer Schiene lösen, hatten Holidaychecker bemängelt. In der Tat sind die seitlichen Feststeller der Vorhänge nicht gerade stabil, sodass sich ein behutsamer Umgang mit ihnen empfiehlt.

Urlaub am Schwarzen Meer: Die bulgarische Schwarzmeerküste wird alle zehn Jahre in Reisebüros und Medien als der Geheimtipp für Billigurlaub gehandelt. Ein Hotelklotz reiht sich hier an den nächsten.

Die bulgarische Schwarzmeerküste wird alle zehn Jahre in Reisebüros und Medien als der Geheimtipp für Billigurlaub gehandelt. Ein Hotelklotz reiht sich hier an den nächsten.

Eine Gardine lässt sich dann trotzdem nicht richtig aufhängen, aber wen stört so etwas, wenn die Klimaanlage nach anderthalb Tagen repariert ist. Der tolle Multifunktionsschalter mit dem vielversprechenden Schriftzug Siemens bleibt funktionslos, doch ein kühler Luftzug lindert die Hitze. Die Klimaanlage scheint auch anderswo in dem sandfarben, türkis, orange und hellgrün farbenfroh gestrichenen Hotelgebäude Probleme zu bereiten. Die Augen sensibler Gäste bleiben im Restaurant an der Decke hängen, wo ein Plastikgitter mit einer dunklen Plastikfolie abgedichtet ist. Auch den Anblick, wie der Frühstückstisch mit Handbesen und Kehrichtschaufel entkrümelt wird, erträgt nicht jeder, der ein Vier-Sterne-Hotel gebucht und dabei übersehen hat, dass es sich üblicherweise um eine landestypische Kategorisierung handelt.

Alles im Akkord

Die weniger sensiblen Gäste konzentrieren sich direkt auf das Büfett. Es ist eher rustikal, der Fisch wie mit der Kreissäge zerteilt. Wem Hähnchenteile und Fleisch in brauner Soße nicht zusagen, der kann immer auf leckere Vorspeisen, Salate und frischen Käse ausweichen, wie sie die bulgarische Küche in vielen Variationen bietet. Gurke und Fetakäse. Ungenießbar ist das alles nicht, unzumutbar auch nicht. Wer die hohen Kosten für eine Diätkur sparen will und glaubt, auch in einem möglichst schlechten All-inclusive-Hotel fasten zu können, dem wird das im Kalina Garden nicht gelingen. Dafür ist das Büfett zu lecker. Wer sich allerdings unterwegs ernähren will wie zu Hause in Deutschland, der wird damit seine Schwierigkeiten haben. Und nach seinem Urlaub den vielen kritischen Einträgen bei Holidaycheck noch einen weiteren hinzufügen.

Manche beklagen sich über das Personal im Restaurant. Den netten Kellner mit Zeit für ein Schwätzchen und Sinn für ein paar lustige Bemerkungen, ihn gibt es nicht mehr. Nicht nur hier. Wer all-inclusive bucht, bestellt ihn ab. Denn dann wird schnell eingedeckt, vor allem aber der Tisch gesäubert, damit der Nächste kommen kann. Alles im Akkord. Da sind die Abräumer unter sich. Die einen räumen die Tische ab, die anderen das Büfett. Alles ist optimiert, es wird geliefert wie bestellt und bezahlt. Den Tag Vollpension im Kalina Garden gibt es für 35 Euro. Wer die Tui-Firma mit dem Namen Discount Travel gewählt hat, wird das in Ordnung finden. Wer nicht, der hat sich geirrt.

Schlechte Bewertungen und trotzdem sehr gut gebucht

Es gibt wahrscheinlich noch einen ganz anderen Grund, weshalb dieses Hotel so schlechte Bewertungen bekommt und trotzdem sehr gut gebucht ist. Das Kalina Garden ist die gelebte Osterweiterung der Europäischen Union. Die scheint für den deutschen Pauschalurlauber gewöhnungsbedürftig zu sein. Während er in Italien, Spanien oder Griechenland es als sympathisch akzeptiert, wenn etwas nicht gleich klappt oder anders abläuft als daheim, stößt diese Toleranz in Osteuropa offenbar schneller an Grenzen. Nur sieben Prozent der deutschen Urlauber reisen ostwärts durch Europa.

Viele der Urlauber im Kalina Garden sind fröhliche Familien aus Tschechien und Rumänien, Polen und Russland, der Ukraine. Nur einige Jüngere sprechen Englisch, am Büfett ist schnell eine gewisse Übung im Schlangestehen zu bemerken. Für Deutsche ist es eine fremde Umgebung, die Verständigung schwierig, die Vorurteile sind groß. Die Ukraine ist weit weg für die meisten Bundesbürger. Das strengt an im Urlaub, und Anstrengung ist nicht gefragt, erst recht nicht unter Pauschaltouristen auf der Partymeile.

Das Kalina Garden steht am Sonnenstrand zwischen den Ausläufern des Balkangebirges und dem Schwarzen Meer in der vierten Reihe der Hotels. Eine Reihe näher am Meer lässt sich beobachten, was geschieht, wenn die Gäste ausbleiben. Ein neunstöckiger Neubau wie eine Pyramide steht leer und wird notdürftig kaschiert durch eine davorgesetzte Ladenzeile: Aldi-Markt statt Sterne-Hotel.

Der Alkohol fließt ganztags in Strömen

Dann lieber stündliche Animation am Pool und die abendliche Playback-Show auf der Freilichtbühne neben dem Pool. Der Alkohol fließt ganztags in Strömen. "Wollen Sie wirklich nur Wasser? Keinen Gin?", fragt die Barkeeperin ungläubig. Allinclusive verpflichtet in einer Ferienwelt, die wenig mit Bulgarien selbst zu tun hat. Die meisten Urlauber buchen beim Reiseleiter einen Ausflug zum Folkloreabend oder fahren mit dem Linienbus nach Nessebar, dem Weltkulturerbe mit seiner Altstadt auf einer Halbinsel. Die Touristen bleiben unter sich.

Sechs Millionen Menschen machten im vorigen Jahr Urlaub in Bulgarien. Drei Viertel von ihnen reisen an die Küste. "Lass die Sonne rein", fordert die Werbung auf. Weil sie nach den Revolutionen in der arabischen Welt nicht nach Tunesien reisen konnten, wichen viele preisbewusste Pauschalreisende an das Schwarze Meer aus. Doch anscheinend ist die Dauerparty doch nicht so sehr gefragt, mag nicht jeder eine Atmosphäre wie beim Oktoberfest, mit riesigen Hotels statt großen Festzelten.

690. 000 deutsche Urlauber - in einem Jahr

Einmal Ferien in Bulgarien bedeutet längst nicht regelmäßig Urlaub in Bulgarien. Dorthin fuhren voriges Jahr 690. 000 deutsche Urlauber. Es waren aber auch schon mal 740. 000. Die vorläufigen Zahlen für dieses Jahr sind wieder rückläufig, heißt es aus der Reiseindustrie. "Das Preis-Leistungs-Verhältnis in Bulgarien ist vielleicht doch nicht so günstig, wie sich das manche Urlauber vorgestellt haben", erklärt ein Experte, warum viele nun wieder nach Tunesien, nach Griechenland oder in die Türkei fahren - und nicht nach Bulgarien.

Urlaub am Schwarzen Meer: Stündliche Animation am Pool, der Alkohol fließt ganztags in Strömen. Das ist Bulgariens Ballermann.

Stündliche Animation am Pool, der Alkohol fließt ganztags in Strömen. Das ist Bulgariens Ballermann.

Die Leute machen eben auch nur einmal Abi im Leben, und viele feiern das dann am Schwarzmeerstrand. Eine Woche lang Party. "Sie haben hoffentlich nicht unser Hotel gebucht", wünscht der Sitznachbar im Flugzeug vom Karlsgymnasium in Bad Reichenhall. Mit Wimpel voran und von Party-Mädchen eskortiert zieht vergnügungssüchtiges Jungvolk von einer Location zur nächsten. Die Gruppen mussten auf 195 Personen begrenzt werden, weil mehr in manche Disco und Strandbar nicht passen.

Da war der tragische Anschlag auf einen israelischen Reisebus mit Toten und Verletzten am Flughafen Burgas vor wenigen Wochen ein ziemlicher Rückschlag für den Wandel vom Massentourismus zu einer besseren Zukunft. Gerade die etwas wohlhabenderen Urlauber wie die aus Israel werden heftig umworben. Für sie spielt der Preis eines Bieres keine Rolle. Sie sind eher am neuen Spielcasino interessiert, das am Sonnenstrand eröffnet hat - direkt an der acht Kilometer langen Strandpromenade.

"Kein Geld, aber potent."

Noch aber prägen auf diesem Spazierweg entlang des Ufers Achterbahnen, Bierkneipen und Verkaufsstände voll billiger Souvenirs das Bild. Es gibt Schießbuden und Schießbudenfiguren. Ein Mann um die fünfzig trägt ein rotes T-Shirt: "Kein Geld, aber potent." Party, Party, Party - da bleibt nicht viel Kraft übrig.

Nur wenige Urlauber nehmen an diesem Morgen am Busbahnhof von Slancev Brjag den Überlandbus für die dreißig Kilometer nach Burgas. Der Fahrschein kostet sechs Lewa. Die Provinzhauptstadt sieht in großen Teilen mit ihren Plattenbauten am Stadtrand noch so aus wie zu kommunistischen Zeiten. Lidl ist schon da.

Im Zentrum mit seinem Park am Meer und einer langen Fußgängerzone, die den Bahnhof mit der Universität verbindet, ahnt der Besucher, welchen Charme Burgas vielleicht eines Tages entwickeln wird. Straßencafés, Buchhandlungen, der Hafen. Hier also fährt jedes Jahr eine Delegation aus Deggendorf hin, auf der Suche nach Auszubildenden. Voriges Jahr holten die Unternehmer und Lokalpolitiker 42 bulgarische Schulabgänger nach Bayern. In vielen Schulen von Burgas ist Deutsch die erste Fremdsprache.

Geldwäsche in Touristengebieten

Die Innenstadt wirkt freundlich und aufgeräumt, aber es muss auch dunkle Ecken geben. In Burgas blühe der Handel mit Neugeborenen, die über die Grenze nach Griechenland an kinderlose Paare verkauft werden, berichtete das ZDF. Nirgendwo sonst in der Europäischen Union besitze die organisierte Kriminalität einen so großen Einfluss auf Wirtschaft und Politik, kritisierte die EU-Kommission. Bulgarische Verbrecherbanden seien in 15 EU-Ländern aktiv und hätten sich auf Kreditkartenbetrug und Menschenhandel spezialisiert. Geldwäsche in Touristengebieten sei verbreitet. In Bulgarien seien zahlreiche Luxushotels und Feriensiedlungen gebaut worden, deren eigentliche Eigentümer unbekannt blieben.

Größere Fortschritte als der Kampf gegen Korruption und Kriminalität macht die Wirtschaftspolitik. Bulgarien erzielte 2012 im ersten Halbjahr einen leichten Haushaltsüberschuss und strebt in der zweiten Jahreshälfte ein Defizit von nur 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes an. Die Gesamtverschuldung von lediglich 15 Prozent ist die zweitniedrigste in der Europäischen Union hinter Estland. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt konnte die Regierung in diesem Sommer wieder Anleihen über fast eine Milliarde Euro an den internationalen Märkten platzieren.

Aufnahmeantrag in die Euro-Zone

Finanzminister Simeon Djankow will mit dem Aufnahmeantrag in die Euro-Zone noch abwarten, obwohl Bulgarien die Kriterien dafür bereits erfülle. Er will erst wissen, ob die geplanten neuen Regeln der Währungsgemeinschaft "zu unserem Vorteil sind oder nur den hochverschuldeten Staaten nutzen". Seine Regierung begann ihre Amtszeit 2009 mit einer pauschalen Kürzung der Staatsausgaben um 15 Prozent. "Während Osteuropa im Wesentlichen die notwendigen Reformen umsetzt, macht Südeuropa fast nichts - außer sich zu beklagen", sagte er in einem Interview. Also vorerst kein Euro am Schwarzen Meer.

Elena verkauft Kosmetik und Holzspielsachen auf der Promenade am Sonnenstrand, macht sie zum Teil selbst an einem Tisch in ihrer Bude. Beim Bezahlen akzeptiert sie nur den Lewa. "Wir sind ja nicht in der Euro-Zone", sagt sie auf Englisch. Zum Glück? "Ja, das Leben ist jetzt schon hart in Bulgarien, aber mit dem Euro wäre es noch härter." Elena sagt es fröhlich und wickelt die Handcreme mit bulgarischem Rosenextrakt in buntes Geschenkpapier.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: