Das Unesco-Welterbekomitee hat in diesem Jahr insgesamt 24 neue Stätten in die Welterbeliste aufgenommen. Nun gibt es 1031 Welterbestätten in mehr als 160 Ländern; vierzig davon in Deutschland. Die neuen Orte im Überblick - und was sie besonders macht.
Für Japan ist die Ernennung ein voller Erfolg, für Südkorea ein Affront: Die Unesco erklärte ein Ensemble aus Industriedenkmälern zum Welterbe. Dazu zählen Anlagen für die Eisen- und Stahlindustrie, den Schiffsbau und Kohlebergbau aus dem 19. Jahrhundert.
Südkorea hatte dagegen protestiert, weil dort in den 1940er Jahren Tausende Koreaner unter schlimmen Bedingungen in einigen Anlagen zur Arbeit gezwungen worden waren. In einem Kompromiss erklärte sich Japan bereit, in Informationszentren auch diesen dunklen Teil der Historie zu beleuchten.
Auch auf der "James-Bond-Insel" Hashima, dem Versteck des Bösewichts Silva in "Skyfall", mussten Zwangsarbeiter leiden. Aus der Ferne wirkt die dicht bebaute, aber verlassene Insel wie ein monströses Kampfschiff, daher ihr Spitzname Gunkanjima, "Kriegsschiffinsel". Mit Militärindustrie hat die Insel aber nichts zu tun: Hier wurde einst Kohle abgebaut, in tiefen Stollen unter dem Meer.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die ursprüngliche Belegschaft in Sicherheit gebracht. Ihre Plätze auf der exponierten Grenzinsel nahmen chinesische und koreanische Zwangsarbeiter ein. Mehr als tausend starben auf der Insel. (hier finden Sie eine ausführliche Galerie zur Bond-Insel Hashima).