Trinken beim Fliegen:EU-Kommission fordert Ein-Euro-Wasser an Flughäfen

EU-Kommission will Wasser für einen Euro nach der Sicherheitskontrolle am Flughafen ermöglichen

"Wir sind in intensiven Gesprächen mit der Flughafenvereinigung", sagt EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc.

(Foto: REUTERS)
  • Nach dem Willen der EU-Kommission soll Wasser nach der Sicherheitskontrolle für einen Euro zu kaufen sein.
  • 126 Flughäfen in Europa haben sich bereit erklärt, die Initiative zu unterstützen.
  • Auf eine gesetzliche Lösung soll möglichst verzichtet werden.

Die EU-Kommission hat die europäischen Flughafenbetreiber aufgerufen, Wasser für Reisende nach den Sicherheitskontrollen möglichst günstig anzubieten. "Wir sind in intensiven Gesprächen mit der Flughafenvereinigung darüber, wie man es ändern kann, dass Wasser nach der Sicherheitskontrolle für Passagiere erheblich teurer ist als davor", sagte die zuständige EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc der Welt am Sonntag (Wams).

Angebot soll möglichst flächendeckend eingeführt werden

Nach Angaben von Bulc haben sich schon 126 Flughäfen in Europa, die zusammen 50 Prozent des Fluggastaufkommens bewältigen, bereit erklärt, Wasserflaschen für einen Euro direkt nach dem Sicherheits-Check anzubieten. "Das reicht allerdings noch nicht aus. Unser Ziel ist, dass das möglichst alle Flughäfen so machen. Alle Flughäfen in Europa sollten das Ein-Euro-Wasser anbieten", sagte Bulc. Die EU-Kommission wolle aber vorerst auf gesetzliche Regelungen verzichten.

Mediziner empfehlen, an Bord von Flugzeugen viel zu trinken - zum Beispiel auf Langstreckenflügen als Vorbeugung gegen gefährliche Thrombosen. Immer mehr Airlines lassen sich allerdings Getränke während des Fluges bezahlen, in der Flughafen-Gastronomie kostet Mineralwasser häufig ein Vielfaches des Preises im Supermarkt. Mitgebrachte Getränke dürfen aber aus Sicherheitsgründen nicht mit in den Flieger genommen werden.

Frankfurter Flughafen ist Vorreiter in Deutschland

Die Betreiber deutscher Flughäfen sind sich des Problems bewusst. "Wir befürworten die vergünstigte Bereitstellung von Wasser auf der Luftseite", heißt es beim Flughafenverband ADV der Wams zufolge. Flächendenkend eingeführt ist solch ein Angebot jedoch nicht.

Am Frankfurter Flughafen ist es laut Wams am weitesten verbreitet. So bietet der weltweit tätige Duty-free-Shop-Betreiber Gebrüder Heinemann in Absprache mit der Flughafengesellschaft Fraport in 26 Läden in Frankfurt bereits seit drei Jahren einen halben Liter Wasser für einen Euro an. In München können Fluggäste nach der Kontrolle eine Halbliter-Flasche stilles Wasser für einen Euro und 25 Cent kaufen.

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