Traditionsreiche Hotelkette:Steigenberger nach Ägypten verkauft

Mehr als 6500 Mitarbeiter und 81 Hotels: Die Familie Steigenberger hat ihre Hotelgruppe an einen ägyptischen Tourismus-Konzern verkauft - Kündigungen soll es nicht geben.

Knapp 80 Jahre nach der Gründung ist die traditionsreiche deutsche Hotelkette Steigenberger nach Ägypten verkauft worden. Käufer ist der Touristikkonzern Travco, wie die Steigenberger-Gruppe in Frankfurt am Main mitteilte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Steigenberger

Die Hotelkette Steigenberger hat eine Tradition, die bis ins Jahr 1930 zurückreicht - jetzt wurde sie nach Ägypten verkauft.

(Foto: Foto: dpa)

Unter dem Dach von Travco will Steigenberger schneller außerhalb des Kernmarktes Deutschland, Schweiz und Österreich wachsen. Zu Steigenberger gehören 50 gleichnamige Luxushotels und 31 InterCityHotels, die zur Mittelklasse zählen.

Travco betreibt bereits Hotels, veranstaltet Kreuzfahrten auf dem Nil und bietet touristische Dienstleistungen an. "Durch das internationale Hotel- und Urlaubsangebot von Travco sind wir in der Lage, unseren Gästen neue Destinationen zu bieten und damit neue Welten zu öffnen", erklärte Steigenberger-Chef André Witschi.

Keine Hotelschließungen und Personalabbau geplant

Für das deutsche Unternehmen soll sich zunächst wenig ändern. Hotelschließungen oder ein Personalabbau seien nicht geplant, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Witschi erklärte, man wolle die Zukunft Steigenbergers mit dem Verkauf langfristig sichern.

Die Gruppe gehörte zu 99,6 Prozent der Familie Steigenberger. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Hotelgruppe einen Umsatz von 494,9 Millionen Euro und beschäftigte 6780 Mitarbeiter. Die Steigenberger-Gruppe hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1930 zurückreicht, als Albert Steigenberger den Europäischen Hof in Baden-Baden übernahm und so den Grundstein für den Konzern legte. 1940 folgte der Frankfurter Hof.

Zuletzt hat die Familie Steigenberger noch drei Hotelimmobilien selbst besessen, nämlich den Frankfurter Hof, das Airport-Hotel am Frankfurter Flughafen und das 1875 erbaute Belvédère in Davos in der Schweiz. Dem Unternehmen zufolge wollen die vier Besitzerinnen diese Häuser behalten. Die Pachtverträge sollen wie bisher weiterlaufen.

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