Leider ist in der Sight-Seeing-Ausstellung nicht kenntlich gemacht, welche Motive die Werber ausgewählt haben. Es wird wohl eher nicht die Kirche in der Berglandschaft mit Baustelle davor oder die zwei Mädchen im Dirndl auf der Tankstelle sein. Doch es gibt genügend Bilder, die leise Töne anschlagen, die sich mit ihrem Motiv versöhnen, ohne seine nachteiligen Seiten völlig auszusparen: Ein Bauer etwa, der in großen Schritten von seiner idyllischen Almhütte weggeht, auf dem Rücken nicht einen geflochtenen Korb, sondern eine blaue Plastiktonne. Sie kann der Berglandschaft, in der die Szene spielt, nichts anhaben, sondern setzt einen Kontrapunkt, der das Bild erst interessant macht.
Informationen: Sight-Seeing, Galerie Fo.ku.s, BTV Stadtforum Innsbruck, Mo-Fr 11.00-18.00 Uhr, Sa 11.00-15.00 Uhr, bis 19. März, www.sight-seeing.tirol.at
"Sight-_Seeing: Bildwürdigkeit und Sehenswürdigkeit In Tirol oder Entscheidungen zum Bild einer touristischen Landschaft". Hrsg. Wolfgang Scheppe, Texte von Gero Günther, Walter Klier, Wolfgang Scheppe, Fotografien von Michael Danner, Dominik Gigler, Monika Höfler, Verena Kathrein, Jörg Koopmann, Andrew Phelps, Matthias Ziegler, März 2011, Hatje Cantz Verlag