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Sie stehen auf dem Programm der meisten Städtereisenden: Eine Fahrt nach Wien, Köln oder St. Petersburg wäre nicht vollständig, ohne den prachtvollen Dom besucht zu haben. Von diesen Meisterwerken der Baukunst hat man zudem einen unbeschreiblichen Blick von oben auf die Stadt. Und was wäre ein Athenbesuch ohne einen Abstecher zur Akropolis?
Religiöse Bauten prägen seit hunderten Jahren die Städte und verlieren auch in Zeiten von Rekordhochhäusern nichts von ihrer Faszination und architektonischen Erhabenheit - sogar, wenn man wie bei der Akropolis die Ausmaße der Tempelanlage und Stadtfestung nurmehr anhand von Ruinen sehen kann.
Die weltweite Internet-Reisecommunity Tipadvisor hat die beliebtesten religiösen Bauwerke in Europa aufgelistet und dafür die Bewertungen und Kommentare ihrer Internetnutzer ausgewertet. Die 14 Portale von Tripadvisor werden nach eigenen Angaben von monatlich mehr als 32 Millionen Nutzern besucht.
Auf den ersten Platz der Beliebtheitsskala schaffte es der Kölner Dom jedoch nicht.
St. Pauls Kathedrale in London. Foto: AFP
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Platz 10: Stephansdom, Wien
Die Wiener nennen ihren Dom liebevoll "Steffl", offiziell heißt er Domkirche St. Stephan zu Wien. Das Wahrzeichen der Stadt gilt als eine der wichtigsten gotischen Bauten in Österreich - dabei ist er eigentlich gar nicht fertiggestellt: Er besitzt zwar vier Türme, doch ist der Nordturm niemals vollendet worden und nur 68 Meter hoch. Darin schlägt die drittgrößte Kirchenglocke Europas: Die "Pummerin" wurde nach der Türkenbelagerung 1683 aus den Kanonen der Feinde gegossen.
Dominiert wird der Stephansdom vom 136 Meter hohen Südturm, von dem aus schwindelfreie Besucher ihren Blick über die Stadt schweifen lassen und das Ziegelmuster auf dem Dach des Kirchenschiffes bewundern.
Von der Vorgängerkirche in spätromanischer Bauweise, die 1245 fertiggestellt war, ist noch die Westfassade erhalten.
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Platz 9: Isaakskathedrale, St. Petersburg
Die Kathedrale des Heiligen Isaak von Dalmatien ist nicht nur die größte Kirche in St. Petersburg, sie zählt zu den größten sakralen Kuppelbauten der Welt: Die Hauptkuppel prunkt mit einem Durchmesser von 26 Metern, beschlagen ist sie mit 100 Kilogramm Gold. Die Beobachtungsplattform auf der Kolonnade bietet eine großartige Aussicht auf die Stadt.
Von 1818 bis 1858 dauerten die Bauarbeiten an der jetzigen Kathedrale. Im Inneren schmücken 200 Gemälde und Mosaiken die Wände, welche auch Edelsteine und verschiedene Marmorarten zieren. Wegen der 43 verwendeten Baustoffe wird die Kathedrale scherzhaft "Museum der russischen Geologie" genannt.
Mehr als 10.000 Menschen finden in der Kathedrale Platz.
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Platz 8: St. Pauls Kathedrale, London
Eine zwar nicht goldene, aber dafür nicht weniger beeindruckende Kuppel krönt die St. Pauls Kathedrale in London, in der Hochzeiten des britischen Köngishauses - etwa 1981 von Prinz Charles und Diana - sowie das Kronjubiläum von Königin Elizabeth II. im Jahr 2002 gefeiert wurden.
Die Kuppel ist bei Besuchern wegen der Flüstergallerie besonders beliebt: Der Schall wird durch die gebogenen Wände immer wieder zurück in das Innere des Rings geworfen, so dass sich zwei gegenüberstehende Personen über eine Distanz von 34 Metern im Flüsterton unterhalten können.
Die alte Pauls-Kathedrale war 1666 beim Großen Brand von London zerstört worden, der neue Bau wurde nach zahlreichen Planänderungen 1708 vollendet.
In der Krypta befinden sich Gräber bedeutender Briten, unter anderem Sarkophage für den Duke of Wellington und Admiral Lord Nelson.
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Platz 7: Sagrada Familia, Barcelona
Antoni Gaudí hat sich mit dieser Kirche mitten in Barcelona verewigt: Insgesamt 43 Jahre hatte er von 1983 an daran gearbeitet, sie jedoch nie vollenden können - bis heute ist dieser außergewöhnliche Sakralbau noch nicht fertig.
Bis 2026, dem hundertsten Todesjahr Gaudís, soll die Basilika vollendet sein - wenn ausreichend Geld vorhanden ist. Dann hätte der Bau insgesamt 144 Jahre gedauert.
Derzeit stehen acht der geplanten 18 Türme.
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Platz 6: Rosslyn-Kapelle, Schottland
Die Kirche aus dem 15. Jahrhundert im Dorf Roslin nahe Edinburgh ist ein Wunder der Steinmetzkunst: Auf 21 Metern Länge und 13 Metern Höhe reihen sich Figuren dicht an dicht - nicht nur Heilige. So sind auch ländliche Szenen abgebildet, etwa eine Bauersfrau, die dem Fuchs eine geraubte Gans entreißt.
Weltweit auch bei Thrillerfreunden wurde die Kirche bekannt durch ihre Beschreibung in Dan Browns "Sakrileg".
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Platz 5: Santa Maria del Fiore, Florenz
Der Blick auf diese Kuppel prägt das Stadtbild von Florenz: Mit Laterne ist sie mehr als 114 Meter hoch. 1296 begann man mit dem Bau, der Dom sollte ein nicht zu übersehendes Wahrzeichen werden. Doch zunächst wurde 1359 der Campanile mit seinen zwölf Glocken fertiggestellt: Baumeister und Renaissance-Künstler Giotto wollte der Stadt noch vor der Kuppel ein herausstechendes Merkmal schenken. Als er 1337 starb, war allerdings lediglich das erste Geschoss des Glockenturms errichtet.
Der Bau der von Filippo Brunelleschi neu geplanten Kuppel dauerte schließlich 16 Jahre (1418 bis 1434). Auf dem Freskenzyklus im Inneren des Gewölbes versammeln sich hunderte Kolossalfiguren auf insgesamt 4000 Quadratmetern um den Weltenrichter.
Mit 45 Metern Durchmesser ist die Kuppel die größte gemauerte weltweit.
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Platz 4: Hagia Sophia, Istanbul
Zwischen dem Goldenen Horn, Bosporus und dem Marmara-Meer liegt gut sichtbar auf einem Hügel die Kuppelbasilika Hagia Sophia. Die einstige byzantinische Kirche war eine Moschee und ist heute ein Museum.
Erbaut wurde sie im 6. Jahrhundert als Zentrum für orthodoxe Christen. Erstmals ruhte die Kuppel auf vier Pfeilern, so dass sie über dem frei darunterliegenden Raum zu schweben scheint. Zehntausend Arbeiter stellten die Kirche in knapp sechs Jahren fertig.
Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 endete ihre Zeit als orthodoxe Kirche, die Hagia Sophia wurde geplündert und zur Moschee. Bereits im selben Jahr wurden vier Minarette an den Flanken der Kirche hochgezogen, die 120 Jahre später durch neue ersetzt wurden.
Auf Anregung Atatürks, des ersten Präsidenten der Republik Türkei, beschloss der Ministerrat 1934, die Moschee in ein Museum umzuwandeln.
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Platz 3: Akropolis, Athen
Spricht man von "der Akropolis", meinen die meisten die berühmte Stadtfestung über den Dächern Athens.
Auf einem flachen, 156 Meter hohen Felsen stehen die zwischen 467 und 406 vor Christus erbauten Propyläen, das Erechtheion, der Niketempel und der Parthenon-Tempel.
Nach der Zerstörung durch die Perser 480 vor Christus ließ Perikles die Akropolis unter Leitung des berühmten Bildhauers Phidias neu bauen.
Nach der Nutzung als Festung und auch als Moschee hatte die Belagerung durch die Venezianer 1687 fatale Folgen für die Akropolis: Die Invasoren beschossen den Parthenon, die Explosion des dortigen Pulvermagazins beschädigte den Tempel und umliegende Bauten schwer. Bereits einige Jahre vorher war ein Pulvermagazin in den Propyläen vermutlich durch Blitzschlag explodiert.
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Platz 2: Kölner Dom
Die Hohe Domkirche St. Peter und Maria ist mit 157 Metern Höhe nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchengebäude Europas und das dritthöchste der Welt. Bevor moderne Hochhäuser in Rekordhöhen gebaut wurden, war der Kölner Dom von 1880 bis 1884 das höchste Gebäude weltweit.
Ende 1884 wurde der Dom vom Washington Monument mit 169 Metern übertroffen.
1164 fanden die Reliquien der Heiligen Drei Könige einen neuen Platz in Köln - nur war der alte Dom dem Pilgeransturm nicht gewachsen, ein größerer Dom sollte gebaut werden. 1248 wurde damit begonnen, doch von 1510 an wurden die Arbeiten reduziert - mehr als 300 Jahre lang blieb der Dom unfertig, so dass der ironische Spruch kursierte: "Ist der Dom einmal fertig, geht die Welt unter." Erst 1842 wurde der Grundstein für den Weiterbau gelegt.
1880 wurde der Dom endlich nach über 600 Jahren vollendet.
Heute bedroht vor allem Umweltverschmutzung den Dom: Abgase färben den Stein dunkel, saurer Regen zersetzt die Verzierungen. Seit 1996 ist der Kölner Dom Teil des Unesco-Weltkulturerbes.
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Platz 1: Notre Dame, Paris
Der Sitz des Erzbistums Paris ist eines der frühesten gotischen Kirchenbauten in Frankreich: Das 130 Meter lange und knapp 50 Meter breite Kirchenschiff sowie die 69 Meter hohen Türme wurden in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet. Hier lohnt sich der Aufstieg: Besucher können das Paris-Panorama in der Ferne und in der Nähe die berühmten Wasserspeier bewundern - welche allerdings Repliken sind, da die Originale teilweise im 18. Jahrhundert abbröckelten und auf dem Vorplatz zerschellten.
Revolutionäre setzten nach der Aufklärung dem Kirchenbau zu. Erst Victor Hugos 1831 erschienener Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf die Schönheit des Kirchenbaus. Während der Restaurierung bis 1864 wurden Skulpturen ersetzt und ein neuer Dachreiter errichtet, der 90 Meter in die Höhe ragt.
Heute stehen Touristen Schlange, um etwa einen Blick auf die Fensterrosetten, Meisterwerke christlicher Kunst, zu werfen.
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(sueddeutsche.de/kaeb)