Den Tibetern, die Yartsa Gunbu ernten, hat er Wohlstand gebracht. Diese Entwicklung belegt Michael Yamashita in seinen Fotografien; es sind Motive, die erst einmal wegführen von jedweder paradiesischen Anmutung. Aber es geht dem Fotografen auch gar nicht darum, eine vorindustrielle Idylle zu suggerieren, die manche nach wie vor sehen in Tibet. Sondern zu beobachten, wie die ausgeprägte Spiritualität, die bislang noch allerorten anzutreffen ist, sich unter den Einflüssen des 21.Jahrhunderts wandelt. Wie eine vermeintlich weltabgewandte Gesellschaft also auf die Welt reagiert. Tibet als Ganzes ist nicht das Paradies. Aber erst deshalb ergibt es überhaupt Sinn, sich auf die Suche zu machen nach einem solchen.
Michael Yamashita: Shangri-La. Entlang der Teestraße von China nach Tibet. Frederking & Thaler Verlag, München 2012. 272 Seiten mit 185 Abbildungen, 49,95 Euro.