Stockholms Mittelaltermarkt:Glöggchen

Von Silke Bigalke

Schweden im Winter ist kalt und dunkel, und früher, ohne Strom und Heizung, war es noch kälter und dunkler. Die Schweden sind deswegen schon lange Meister darin, es sich drinnen warm und gemütlich zu machen. Wie sich das früher angefühlt hat, kann man an den Adventswochenenden im Freilichtmuseum Skansen in Stockholm testen. Im Park sind Häuser, Höfe und Gärten aus verschiedenen Jahrhunderten aufgebaut. Gleich zu Beginn geht man durch die kleine Altstadt mit Werkstätten von Glasbläser, Bäcker, Buchdrucker und Silberschmied. Wenn es nachmittags längst dunkel ist, sieht man sie drinnen bei Kerzenschein arbeiten. Reenactment gehört ganzjährig zum Park, an den Adventswochenenden singt ein Chor Weihnachtslieder, die Kostüme erinnern an die Sonntagskleidung von Michels Eltern in Lönneberga.

Überlaufen ist das Freilichtmuseum selten, was am Eintritt liegen mag: etwa 16,20 Euro im Advent, sonst 12,20 Euro. Auf dem Platz in der Parkmitte steht der Weihnachtsmarkt. Hier gibt es zu kaufen, was es auch früher an den Festtagen gab, eingelegten Hering, Marmelade, Spekulatius, Safrangebäck. Es gibt warme Mützen, Kerzen, schwedische Weihnachtswichtel aus Filz. Man isst Pfannkuchen aus eisernen Pfannen über offenem Feuer, trinkt Glögg und heiße Schokolade. Darsteller in Tracht tanzen um einen Weihnachtsbaum, viele Besucher tanzen mit, Nostalgie wärmt auch. Am Rand des Marktes beginnt der Schmied unüberhörbar seine Arbeit. Man kann ihm in seiner Hütte zuschauen und sich dabei vorstellen, dass ein Feuer nie so hell und warm war wie damals im Norden.

(Der Markt ist nur an den Adventswochenenden geöffnet, www.skansen.se/de)

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