Station 2: Pantheon:Tempel der Symmetrie

Vom pincio aus windet sich ein Trampelpfad hinunter zur Piazza del Popolo. Von dort aus führt der Weg für den Altstadtbesucher zu Giolitti, der Eisdiele in der via degli uffici de vicario Nr. 41, die für jede Stimmung ein gelato parat hält. Den Espresso trinkt man am besten frischgemahlen in La Casa del Caffe in der via degli orfani Nr. 86. Und danach geht es zum Pantheon, dem besterhaltenen antiken Bau der Stadt. Die Strassen hier sind schief und verwinkelt, selbst geborene Römer verlaufen sich im centro storico.

Station 2: Pantheon: Pantheon

Pantheon

(Foto: Foto: Vahland)

Und dann steht da plötzlich das Pantheon, an dem alles symmetrisch ist. Der Tempel war in der Antike allen Göttern geweiht. Seine gigantische Kuppel mit der neun Meter großen Lichtöffnung in der Mitte wurde Vorbild aller späteren Kuppelbauten. Soviel chiarezza ist kaum zu ertragen, und deswegen ist es gut, hinter dem Pantheon vor der gotischen Santa Maria sopra Minerva auf Berninis verspielten Elefanten zu treffen. Der trägt einen ägyptischen Obelisken und eine Inschrift, in der es heißt, all diese Weisheit sei schwer zu tragen und bedürfe großer Kraft.

Würdenträger aus Fleisch und Blut kommen in den Gassen hinter Santa Maria sopra Minerva zu ihrem Recht. Dort haben sich zwischen Rahmenbauern und anderen Handwerkern liturgische Ausstatter angesiedelt. Hier gibt es alles, was der Kleriker braucht: Weinkelche für das Abendmahl, Bischofsstab und Mitra, Kruzifix-Ketten und Priestergewänder für jedes kirchliche Fest. Die Ladenbesitzer sind ganz weltlich und verkaufen Marienbildchen und Nonnenkittel jedem, der dafür bezahlt. Man darf auch nur gucken - Priester bei der Anprobe zu fotografieren ist allerdings verboten.

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