Städtetipps von Insidern: Rom:Dolce Vita in Rom

Wo Sie mehr essen werden, als je zuvor, wo es das beste Tiramisù der Stadt gibt und wie man durch die Zeit reist: Römer verraten ihre Lieblingsorte.

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Boccone - Sandwich-Paradies

"Wenn Sie ohnehin schon den Pantheon besuchen, legen Sie unbedingt noch einen Stop auf der hübschen Piazza di Pietra gleich in der Nähe ein. Abgesehen von den berühmten elf Säulen des Hadrian-Tempels gibt es noch einen anderen guten Grund für eine kurze Pause: Boccone, eine der besten Take-away-Möglichkeiten der Stadt.

Die sehr freundlichen Bedienungen bereiten Panini von der Karte zu, die ungewöhnliche Kombinationen aus italienischen und internationalen Zutaten bietet. Oder man lässt sich ganz nach dem persönlichen Geschmack aus dem Angebot in der Theke ein Sandwich zusammenstellen, zum Beispiel mit Büffelmozzarella, frischem Lachs und Thunfisch, Kirschtomaten, Chicoreesalat, Rührei, sonnengetrockneten Tomaten und würzigem Käse. Dazu kann man verschiedene Brotsorten wählen und kaltgepresstes Olivenöl. Meine Favoriten sind 'Roma', 'Palermo' und 'Scilla' - yummy!

P.S. Bei Boccone findet man außerdem eine Auswahl an Bier, kalten Getränken, frischen Salaten, Früchten und Suppen (in der kalten Jahreszeit). P.P.S. Es gibt keine Tische, zum Essen setzt man sich auf die Bank vor dem Laden."

Piazza di Pietra, Innenstadt, Täglich von 10:00 - 19:30 Uhr

Text: Barbara Marcotulli Foto: Alessondro Giuliani, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Einheimischen Rom, Mariaceleste de Martino

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Ai Tre Scalini - die Bar für Hockenbleiber

"Im Ai Tre Scalini treffen sich Junge und junggebliebene Alte in einer bohemienhaften Atmosphäre auf einen Drink oder zwei - und das bereits seit 1895!

Warum ich so gerne hierher komme, um eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken? Weil der Wirt mich immer mit einem Lächeln begrüßt und die Bedienungen freundlich und auf Zack sind - in vielen anderen Bars in der Innenstadt ist das keine Selbstverständlichkeit.

Einmal bestellte meine Begleitung einen Salat, den sie zurückgehen ließ, weil er nicht ihren Erwartungen entsprach. Der Wirt setzte ihn nicht auf die Rechnung - ebenfalls eine Seltenheit im Zentrum Roms. Die übliche Haltung in solchen Fällen ist eher "Ihnen schmeckt's nicht? Pech gehabt!"

Die Weinauswahl ist ziemlich gut, auf der Speisekarte steht einfache Hausmannskost. Das Lokal macht einen ruhigen, gemütlichen Eindruck, man fühlt sich schnell wie zu Hause. Schon von außen wirkt es einladend: Die ganze Fassade ist über und über mit Efeu bewachsen."

Via Panisperna 251, Innenstadt. Montag bis Freitag 12.00 - 01.00, Samstag und Sonntag 18.00 - 01.00 Uhr

Text und Foto: Mariaceleste de Martino, Spotted by Locals

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Gran Caffè Tazza d'Oro - Köstliches "granita di caffè"

"Was ist eigentlich 'granita di caffè', werden Sie vielleicht fragen. Nun, man nehme den Espresso von Tazza d' Oro (es heißt, das wäre der beste der Stadt, es sei denn, man bevorzugt die etwas bittere Marke Caffè Sant'Eustachio), gibt Eis dazu und irgendwie ergibt sich dann dieser eisige und doch ganz weiche Geschmack, der einfach köstlich ist - probieren Sie's aus!

Viele sagen, dass man 'Granita' nur in der warmen Jahreszeit genießen sollte - hören Sie nicht darauf: Es schmeckt das ganze Jahr über.

Am besten probieren Sie 'granita di caffè' mit frisch geschlagener Sahne. Und überhaupt: Auch der Espresso und der Cappuccino sind einen Besuch im Gran Caffè wert.

Ein Tipp noch für den Sommer: Shakerato. Dieses Getränk besteht aus kaltem Kaffee, der solange mit Zucker und zerstoßenem Eis geschüttelt wird, bis eine schaumig-dickliche Mischung entsteht - köstlich."

Via degli orfani 84, Innenstadt. Montag bis Samstag 07.00 - 20.00 Uhr

Text: Barbara Marcotulli Foto: Alessondro Giuliani, Spotted by Locals

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Bar Pompi - Tiramisù, das einen auf die Beine bringt

"Das italienische Dessert Tiramisù (übersetzt "Zieh' mich hoch") haben Sie vielleicht schon mal gegessen. Wenn Sie einmal ein wirklich gutes probieren wollen, gehen Sie in die Bar Pompi.

Die kleine Bar nahe der Piazza Re di Roma hat sich auf die Nachspeise spezialisiert und nennt sich das 'Königreich des Tiramisù'. Inzwischen hat sich der Ruhm der Bar schon so verselbständigt, dass es fast ein Klischee ist, dort des Desserts wegen hinzugehen. Ich finde, es lohnt sich trotzdem im Vergleich zu den vielen industriell hergestellten Tiramisù, die einem anderswo als Nachtisch serviert werden.

Die beste Tageszeit in der Bar ist während der 'Merenda', einer Zeit am Nachmittag, in der man Lust auf einen kleinen Snack bekommt. Dann bevölkern noch nicht Scharen von römischen Nachtschwärmern die Bar und draußen parken auch noch keine Autos und Motorroller in zweiter und dritter Reihe. Abends (die Bar hat bis 1.30 Uhr geöffnet) kann es sehr voll werden und es dauert, bis man bedient wird.

In der Bar Pompi wird das klassische Tiramisù mit Kaffeegeschmack serviert, aber auch zwei modernere Versionen: eine mit Erdbeeren und eine mit Bananen und Schokolade. Alle drei sind delikat. Sie können Ihre Portion gleich dort essen oder sie in Plastikschalen in mehreren Größen mit nach Hause nehmen."

Via Albalonga 7b-9 -11, Appio Tuscolano. Dienstag bis Sonntag 07.00 - 01.30 Uhr

Text: Annalaura D'Errico Foto: Fabio Fontanella, Spotted by Locals

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Piccolo Abruzzo - Essen bis zum Limit

"Bevor Sie ins Piccolo Abruzzo gehen, ein paar Tipps vorneweg: Sie werden mehr essen als jemals zuvor. Falls Sie dort zu Mittag essen wollen, planen Sie keine weiteren Aktivitäten für den Nachmittag. Und falls Sie sich für ein Abendessen entscheiden, sollten Sie davor nur sehr, sehr wenig zu Mittag essen!

Dieses Lokal ist eines der besten in Rom, wenn es um das Preis-Leistung-Verhältnis geht. Es gibt nur ein Menü, bestehend aus Vorspeise, Zwischen- und Hauptgericht, Beilagen, Kuchen, Schnäpsen, Wasser und Rotwein. Das Ganze kostet zwischen 28 und 30 Euro, je nachdem wie viele Flaschen Wein und Wasser man bestellt.

Schon die Vorspeisen reichen aus, um satt zu werden: Es gibt Büffelmozarella, Carpaccio, Eier, Schinken, eine Korb mit verschiedenen Sorten Salami, von dem man so viel nehmen kann, wie man möchte, Mortadella, Ricotta und vieles mehr ...

Nachdem der Koch die Zwischengerichte (davon gibt es nämlich zwei) zubereitet hat, spaziert er zwischen den Gästen umher und zeigt, was es an diesem Tag gibt. Wenn Sie Glück haben, können Sie direkt aus dem Topf probieren!

Falls Ihr Magen dann noch aufnahmefähig ist, bekommen Sie eine Pfanne mit dem Hauptgericht und den Beilagen auf den Tisch gestellt. Danach wählen Sie unter den leckeren vorbereiteten Kuchen Ihr Dessert und trinken dazu einen Limoncello (Zitronenlikör) oder einen anderen Schnaps ... "

Via Sicilia 237, Innenstadt. Täglich von 12.30 - 14.30 & 19.00 - 23.00 Uhr

Text und Foto: Emiliano Durante, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Einheimischen Rom, Emiliano Durante

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Mondo Arancina - Heiß und kalt

"Die Via Marcantonio Colonna ist eine ganz normale römische Straße zwischen der Piazza del Popolo und dem Vatikan, tatsächlich aber scheint sie zu Sizilien zu gehören. Jedenfalls, solange man von den Gerüchen und Geschmäckern im Mondo Arancina umgeben ist.

Mondo Arancina besteht aus zwei Take-away-Läden. In dem einen, Gelarmony genannt, gibt es sehr feine Eiscreme in vielen Sorten. Wenn Sie einmal etwas ausprobieren wollen, nehmen Sie ein warmes Brioche-Hörnchen, gefüllt mit Eis.

Das zweite ist das Mondo Arancina. Dort gibt es zwar auch Pizza, aber die wahre Attraktion sind die so genannten 'Arancini'. Ein 'Arancino' ist eine Spezialität aus Sizilien, ein Bällchen gerollt aus Reis und weiteren Zutaten. Sein Name hat es wegen der Ähnlichkeit mit den kleinen sizilianischen Orangen (arancia). Im Mondo Arancina werden diese Bällchen auf 15 verschiedene Arten zubereitet. Man kann sie sogar telefonisch bestellen und sich nach Hause liefern lassen."

Via Marcantonio Colonna 38, Vatikan & Prati. Täglich von 10.00 - 00.00 Uhr

Text und Foto: Emiliano Durante, Spotted by Locals

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Il Caminetto - Klassich, romantisch, stylish

"Das Il Caminetto ist ein klassisch-italienisches Restaurant mit ausgezeichneten Speisen und moderaten Preisen. Seit 1959 befindet sich das Lokal in einem eher gehobenen Viertel Roms in Familienhand.

Neulich war ich mit meiner Mutter dort und bestellt Zucchini-Strudel mit Provola-Käse als Vorspeise - es war köstlich. Meine Mutter hatte Spinatrollen mit Parmesan. Anschließend bekamen wir köstliche traditionelle Nudelgerichte. Wir beendeten unser Mittagessen mit Fruchtsalat - aber nicht mit so einem gewöhnlichen, bei dem die Früchte in kleine Happen zerschnitten werden. Wir bekamen große, saftige Stücke von Kiwi, Apfel, Melone, Erdbeere, Birne, Banane und Traube.

Falls Sie mit dem Auto kommen, es gibt einen Parkplatz gegenüber vom Lokal. Oder Sie lassen Ihr Fahrzeug einfach in zweiter Reihe stehen - eine Stimme wird über Lautsprecher mitteilen, falls Sie einen anderen Wagen blockieren.

Die Bedienungen im Il Caminetto verhalten sich sehr professionell und sind elegant gekleidet. Das Lokal besteht aus einem großzügigen Innen- und Außenbereich.

Eine Reservierung ist empfehlenswert, das Restaurant ist meist sehr voll. Dies ist kein typisches Touristen-Lokal, es gibt also keine Speisekarte auf Englisch. Aber ein bisschen Italienisch zu lernen, schadet nicht und kann Spaß machen."

Viale Parioli 89, Parioli & Flaminio. Montag bis Sonntag 12.30 - 15.00 & 19.30 - 23.30 Uhr

Text und Foto: Mariaceleste de Martino, Spotted by Locals

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Cuccagna Pub - der Start ins Nachtleben

"Seit 1972 ist der Pub eine Anlaufstelle für alle, die sich im Zentrum Roms ins Nachtleben stürzen wollen. Er liegt zwischen der Piazza Navona und dem Campo de' Fiori. Im Cuccagna trifft man sich mit Freunden auf einen Drink und überlegt dann, wo man im Anschluss hingehen möchte. Das Publikum ist sehr gemischt und besteht aus Touristen genauso wie aus Römern und anderen Italienern.

Sein Getränk kann man aus einer Karte von 120 Cocktails auswählen. Es macht Spaß, den Barmännern zuzuschauen, wie sie akrobatisch die Drinks zusammen mixen. Danach stellt man sich zu den anderen Gästen auf die Straße und betrachtet die Menschen, die zwischen Piazza Navona und Campo de' Fiori hin und her spazieren.

Der Dienstagabend ist für die 'Erasmus Night' reserviert, dann treffen sich im Cuccagna Pub Studenten aus allen möglichen Ländern, hauptsächlich aber aus den USA und Spanien - der ideale Platz, um gleich mehreren Kulturen auf wenigen Quadratmetern zu begegnen."

Via della Cuccagna 17/18, Innenstadt. Montag bis Samstag 22.00 - 02.00 Uhr

Text und Foto: Emiliano Durante, Spotted by Locals

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Mercato di Testaccio - Schuh-Virus, Infektionsgefahr!

"Ich selbst bin zwar immun gegen den Schuhkauf-Virus, der so viele Frauen befällt. Doch weil ich durchaus Verständnis für meine infizierten Freundinnen habe, verbringe ich regelmäßig den Samstagvormittag in der Schuhecke des Testaccio-Markts.

Hier bekommt man Designerschuhe zu günstigen Preisen. Warum das so ist? Ich nehme an, es handelt sich um Schuhe 'da campionario', also Mustermodelle für den Schuhhandel.

Die Schuhstände haben zwar die ganze Woche über auf. Aber immer am Samstag morgen kommen die neuen Modelle. Dann ist die Auswahl am größten und auch die Chance, das gewünschte Modell in der richtigen Größe zu finden. Es kann allerdings passieren, dass Sie sich mit ebenso schuhverrückten Damen um das Paar Ihrer Wahl streiten müssen. Das passiert meist in den ersten Handelsstunden, so zwischen 7.30 und 8.30 Uhr.

Die Schuhstände sind nur ein Teil des Testaccio Markts, wo man außerdem auch Lebensmittel kaufen kann. Falls Sie also allergisch auf Schuhe reagieren, können Sie in aller Ruhe Ihre anderen Einkäufe tätigen."

Piazza Testaccio, Testaccio & Ostiense. Montag bis Samstag 07.00 - 13.00 Uhr

Text und Foto: Annalaura D'Errico, Spotted by Locals

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Parco degli Acquedotti - Ganz entspannt durch die Zeit reisen

"Der Parco degli Acquedotti gehört zum Parco Regionale dell'Appia Antica und liegt ein bisschen eingequetscht zwischen der Via Appia Nuova und der Via Tuscolana. (wenn man in südöstlicher Richtung aus der Stadt heraus fährt). Das Besondere an diesem Park sind - wie der Name schon sagt - die zahlreichen Ruinen von verschiedenen römischen Aquädukten. Ein Spaziergang ist nicht nur ein sehr angenehmer Zeitvertreib, er gleicht außerdem einer Zeitreise durch die letzten 2000 Jahre in der Geschichte der Stadt - von den ruhmreichen ersten Jahren des römischen Reiches bis zu den heute sichtbaren Zeichen einer lebendigen Nachbarschaft in der römischen Peripherie.

Hier kann man zum Beispiel die Ruinen des Aquädukts Claudio (52 nach Christus) bewundern, das im Auftrag von Papst Hadrian I (776 nach Christus) saniert wurde, um schließlich im 15. Jahrhundert wieder abgerissen und als Baumaterial für die stetig wachsende Hauptstadt verwendet zu werden. Ein Stückchen weiter könnten sie auf einen kleinen Grabhügel aus Steinen stoßen, den ein Hundebesitzer zur Erinnerung an seinen Liebling mit Blumen geschmückt hat oder einer Gruppe kleiner Papageien zuschauen, die in den Bäumen des Parks eine neue Heimat gefunden hat.

Zwischen bröckeligen Ruinen, Wiesen und Blumen entspannen ganz normale und weniger normale Leute und denken vielleicht von Zeit zu Zeit darüber nach, wie sich Historie und Alltag in diesem Park auf das Schönste verbinden."

Via Lemonia, Appio Tuscolano. Täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.

Text: Annalaura D'Errico Foto: Fabio Fontanella Spotted by Locals

(sueddeutsche.de/dd/kaeb/jj)

© sde
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