Städtetipps von Insidern: Amsterdam:Entspannt in Amsterdam

Wo kann man sich satt essen, wo exquisit speisen, Originelles shoppen, Architektur entdecken oder einfach ein paar Stunden vertrödeln? Hier steht's: Amsterdamer verraten ihre Lieblingsorte.

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Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Gisela Clarke

Quelle: SZ

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In Reiseführern finden Touristen "Städte-Klassiker", doch selten steht darin, wo der beste Platz für ein Picknick ist oder wann außergewöhnliche Clubs öffnen. Der City-Blog "Spotted by Locals" führt deshalb zu den Lieblingsorten lokaler Blogger. Für sueddeutsche.de haben Insider die besten Tipps für zehn Städte zusammengestellt. In dieser Woche verraten Amsterdamer, welche Orte sie in ihrer Stadt lieben.

De Ysbreker - Nah am Wasser

"De Ysbreker liegt direkt am Fluss Amstel - vielleicht einer der schönsten Plätze Amsterdams. Das Lokal blickt auf eine lange Geschichte zurück. In früheren Zeiten war es ein Gasthaus, in dem die Männer, die die Amstel im Winter eisfrei hielten, logierten. Dieses Gebäude brannte ab, das neue behielt den alten Namen. Zwischenzeitlich wurde es auch einmal als Theater genutzt. Heute kann man im Sommer wunderbar auf der Terrasse draußen sitzen, über den Fluss schauen und die Menschen vorbeiradeln sehen ...

Ist das Wetter einmal nicht so gut, sitzt man aber auch drinnen sehr schön, vor allem an den großen Fenstern an der Vorderseite. Tagsüber ist es recht ruhig. Gäste lesen Zeitung (es gibt ein großes Angebot verschiedener Tageszeitungen) und trinken ihren Kaffee. Abends ist mehr Betrieb.

Ein sehr schöner Ort, um wochentags ein paar freie Stunden zu verbringen - oder einen faulen Sonntagnachmittag."

Weesperzijde 23, Plantag/Oost. Sonntag bis Donnerstag 09.00 - 01.00, Freitag und Samstag 09.00 - 02.00 Uhr

Text und Foto: Gisela Clarke, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Sophie Reitsma

Quelle: SZ

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Exota - Ausgefallene Mode und 'King Louie'

"'Typisch Amsterdam', 'lustige Mode' und Exota sind drei Begriffe, die man sehr gut in einem einzigen Satz zusammenbringen kann.

Das hauseigene Vintage-Label 'King Louie' verkauft sich nicht nur in den Niederlanden sehr gut, sondern auch international. Bereits 1985 wurde der erste Laden unter dem Motto 'First Class Second Hand' eröffnet.

Die 'King-Louie'-Kollektion wird durch Einzelteile von bekannten Marken wie Carhartt, Kookai oder French Connection ergänzt. Accessoires wie Schlüsselanhänger, Ketten, Gürtel, Taschen aber auch Körperpflege-Produkte vervollständigen das Angebot und machen die Ladeneinrichtung noch ein bisschen bunter.

Das Verkaufspersonal ist extrem freundlich, modebewusst und hilft gerne mit Rat und Tat."

Hartenstraat 10, Canals. Montag 11.00 - 18.00 Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag 10.00 - 18.00 Donnerstag 10.00 - 21.00, Sonntag 13.00 - 17.00 Uhr

Text und Foto: Sophie Reitsma, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Maarten-Jan Meyer zu Schlochtern

Quelle: SZ

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Balthazar's Keuken - für Feinschmecker

"Balthazar's Keuken war früher einmal eine Schmiede. Heute ist es ein sehr modernes Lokal mit offen einsehbarer Küche.

Es gibt keine Speisekarte, der Koch kommt selbst an den Tisch und stellt die einzelnen Bestandteile des Drei-Gang-Menüs vor. Der Gast hat die Wahl zwischen kleinen, leckeren Appetithappen, Tapas und kleinen Gerichten, alles sehr international.

Karin und Alain sind die engagierten Chefs des Lokals und sorgen dafür, dass die Qualität der Küche gleichbleibend hoch und der Service immer sehr freundlich bleibt. Im Sommer kann man bei schönem Wetter auf einer kleinen Terrasse auf dem Bürgersteig sitzen."

Elandsgracht 108, Jordaan. Mittwoch bis Freitag 18.00 - 01.00. An den anderen Tagen nur Reservierungen von 25-35 Personen.

Text und Foto: Maarten-Jan Meyer zu Schlochtern, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Gisela Clarke

Quelle: SZ

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Broodje Bert - Für Leute mit richtig großem Hunger

"Am Broodje Bert bin ich jahrelang vorbeigeradelt, der Laden sieht wirklich nicht besonders auffällig aus. Er liegt an einer Straßenecke und ist ziemlich klein.

Nachdem ich allerdings viel Gutes darüber gehört habe, gab ich Broodje Bert eine Chance. Und tatsächlich: Für ein schnelles Mittagessen ist dies der ideale Ort - und auch, wenn man einen kleinen Kater hat ...

Richtig berühmt ist mittlerweile 'Broodje Bert', ein großes Stück türkisches Brot, gefüllt mit Salat, Tomaten, Paprika, frisch gegrillten Lammfleischbällchen und viel, viel Sauce. Man braucht schon ein bisschen, bis man das aufgegessen hat. Aber man fühlt sich gut danach.

Abgesehen davon stehen noch verschiedene andere Sandwiches, Burger und Omeletts auf der Karte.

Wie gesagt, das Lokal ist ziemlich klein und innen auch nicht sehr gemütlich. Außerdem riecht man nach einem Besuch wie nach einem Barbecue: Das Fleisch wird direkt vor den Augen der Gäste gegrillt, es kann also etwas rauchig werden. Aber glücklicherweise gibt es draußen eine nette Terrasse, auf der man sitzen kann. Ein Teil davon ist überdacht, falls das Wetter einmal nicht so gut sein sollte.

Also, wenn die Nacht lang und hart war und Sie auf dem Weg in die Stadt sind, stärken Sie sich bei Broodje Bert. So schaffen Sie auch einen 'Hangover'-Tag."

Singel 321, Canals. Täglich 08.00 - 17.00 Uhr

Text und Foto: Gisela Clarke, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Sophie Reitsma

Quelle: SZ

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Wolvenstraat - Bar ohne Namen

"Diese Bar in der Wolvenstraat hat keinen richtigen Namen, sondern ist unter ihrer Adresse bekannt: Einheimische finden sie in der Wolvenstraat 23 im beliebten Viertel Neun Straßen (Negen Straatjes).

Die besondere Atmosphäre entsteht durch das sehr entspannte Publikum, die Kunst an den Wänden, die Einrichtung im Retro-Stil inklusive kuscheliger Pelzkissen und Decken und die freundliche Katze, die völlig ungestört mittendrin ihr Schläfchen hält.

Dies mag nicht unbedingt der Platz für ein ausgedehntes Abendessen sein, hier bestellt man lieber einen der leckeren Snacks oder ein kleines Gericht. Der Thai-Salat schmeckt sehr gut, genauso wie der Käsekuchen. Und der Service behandelt die Gäste freundlich und höflich.

Wer abends auf ein Bier, ein Glas Wein gehen oder einen Cocktail schlürfen will, ist hier richtig. Die Mischung aus trendigen jungen Einheimischen und Zugezogenen macht aus dieser Bar einen 'place to be' - freilich ohne eine überdrehte 'sehen und sesehen werden'-Athmosphäre zu erzeugen."

Wolvenstraat 23, Montag bis Donnerstag 08.00 - 01.00, Feitag 08.00 - 02.00, Samstag 09.00 - 02.00, Sonntag 10.00 - 01.00 Uhr

Text und Foto: Sophie Reitsma, SpottedbyLocals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Bart Verbunt

Quelle: SZ

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Spaarndammerbuurt - Paläste für Arbeiterfamilien

"Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzten sich die Stadtplaner auch in Amsterdam für Fortschritt und Veränderung ein. Das führte im Gegensatz zu Metropolen wie Paris oder Budapest aber nicht dazu, dass ganze Stadtviertel abgerissen und das Zentrum neu aufgebaut wurde.

Wie so vieles in Amsterdam waren die Pläne auf der einen Seite zwar sehr ehrgeizig, wurden aber moderat umgesetzt. Deshalb besteht die Stadtmitte bis heute weitgehend so, wie sie im 17. Jahrhundert errichtet worden ist.

Die ersten Neuerungen waren legislativer Art: 1901 erließ die Stadt eine Bauverordnung und stellte einen ästhetischen Berater ein. Vor allem die Wohnbedingungen für Familien mit niedrigem Einkommen sollten verbessert werden. So machten sich Absolventen der Amsterdamer Architekturschule an das Konzept eines neuen sozialen Wohnungsbaus. Besonders hervorgetan hat sich dabei der Architekt Michel de Klerk.

Das neue Viertel entstand am westlichen Stadtrand. Dort in Spaarndamm, hinter dem Westerpark, befinden sich nun drei große Komplexe, die damals als 'Paläste für die Arbeiter' galten.

Nach wie vor werden die alten Gebäude von Familien bewohnt, es gibt aber auch kleine Geschäfte und ein Museum im Viertel. Wenig erinnert hier daran, dass man sich in einer der touristischsten Städte der Welt befindet. Vielmehr wirken die Wohnblocks mit ihren gerundeten Formen und detailreichen Verzierungen wie ein Reminiszenz an Gaudí.

Vor allem der Komplex in dem das Museum 't Ship untergebracht ist und das die Entwicklung der Amsterdamer Architektur-Schule zeigt, scheint eher aus dem Stein herausgewachsen zu sein, als dass es gebaut wurde, indem man Ziegelstein auf Ziegelstein legte.

Gehen Sie hin, wenn Sie sich von staunenswerter Architektur überraschen lassen wollen, oder wenn Sie in der Nähe vom Westerpark oder der Westergasfabriek sind. Behalten Sie im Gedächtnis, dass diese Gebäude einst errichtet wurden, um armen Amsterdamern Obdach zu geben und dass sie dies immer noch tun - angewandte Kunst vom Feinsten!"

Text und Foto: Bart Verbunt, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Gisela Clarke

Quelle: SZ

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Cafe Maxwell - das entspannte Café in der Nachbarschaft

"Der Osten von Amsterdam erfreut sich in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit. Vor allem Studenten und junge Berufsanfänger ziehen hierher. Und so öffnen auch immer mehr neue Lokale, Bars und Cafés ihre Türen.

Eins davon ist das Cafe Maxwell, es liegt in der Nähe des Oosterpark und des OLVG Hospitals. Ein kleines Lokal, das trotzdem viele Sitzplätze hat. In einer Ecke stehen ein bequemes Sofa und zwei gemütlich Sessel. Sitzt man einmal, steht man so schnell nicht mehr auf.

Im Maxwell gibt es heiße und kalte Getränke, leckere kleine Speisen und eine Auswahl köstlicher Sandwiches. Abends kann man außerdem richtige große Hamburger bestellen, 'To the Max' heißt einer davon, zu Recht.

Der Kaffee im Maxwell schmeckt sehr gut, es gibt ihn auch 'to go'. Dies ist allerdings kein Tipps für Frühaufsteher, das Café öffnet erst um 12.00 Uhr.

Bei schönem Wetter kann man auch draußen auf einer Terrasse sitzen. Weil diese an einer Straßenecke liegt, hat man dort den ganzen Tag über Sonne. Außerdem ist sie beheizt und es liegen Decken bereit - so kriegen auch die Raucher keine Erkältung.

Ab und zu spielen im Maxwell Live-Bands und es gibt verschiedene andere Darbietungen."

Beukenplein 27, Plantage/Oost. Sonntag bis Donnerstag 12.00 - 01.00, Freitag und Samstag 12.00 - 02.00/03.00 Uhr

Text und Foto: Gisela Clarke, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Sophie Reitsma

Quelle: SZ

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Zipper - das Second Hand Paradies

"Im Zipper kriegt man vor allem Second Hand und Vintage-Mode. Amerikanische Jeans, Westernhemden, glitzernde Cocktailkleider, Lederjacken und ausgefallene Jogginghosen stapeln sich in den zwei Ladenräumen. Darunter sind seltene Einzelstücke, die man sonst kaum findet.

Außerdem gibt es noch ausgefallene T-Shirts, lustige Sonnenbrillen und Schuhe von alten Sneakern und Stiefeln bis zu Vintage Pumps, alles im Stil von den 50er bis zu den 80er Jahren. Und zwischen den ganzen vollgepackten Regalen findet man bei Zipper natürlich auch die passenden Accessoires wie Gürtel, Schals, Knöpfe und Hüte.

Wer Karten für eine coole Party kaufen will, hier gibt es sie. Einfach nachfragen, was so los ist!"

Huidenstraat 7, Canals. Montag 13.00 - 18.00 Uhr, Dienstag bis Samstag 11.00 - 18.00 Uhr, Sonntag 13.00 bis 17.00 Uhr

Text und Foto: Sophie Reitsma, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Gisela Clarke

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Greenwoods

"Dieses hübsche Lokal ist am Singel leicht zu übersehen. Man erkennt es aber gut an den weißen Stühlen und Tischen, die davor stehen. Von hier aus kann man einen der schönsten Teile der Innenstadt betrachten.

Greenwoods ist nicht besonders groß und wird von einer Engländerin betrieben. Ihre Spezialität sind Backwaren: Der Karottenkuchen, die Zitronen-Meringe-Torte und der Käsekuchen sind sagenhaft! Wer Zeit hat, zelebriert hier einen richtig englischen High Tea, mit allem was dazugehört: Tee, kleinen Sandwiches, Scones, frische Butter und Marmelade.

Abgesehen davon kann man im Greenwoods sehr gut frühstücken und zu Mittag essen. Das hausgemachte englische Sodabread ist zwar keine leichte Kost, schmeckt aber sehr gut. Und auch das Club-Sandwich ist eine Mahlzeit für sich. Trinken Sie dazu eine große Tasse Kaffee oder ein Glas frisch gepressten Orangensaft - der perfekte Start für einen schönen Tag."

Singel 103, Canals. Täglich 09.30 - 19.00 Uhr

Text und Foto: Gisela Clarke, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern, Amsterdam, Patty de Gruiter

Quelle: SZ

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Huis de Vicq - ein Amsterdamer Monument

"1670 ist das Haus von Francois de Vicq an der Herengracht 476 errichtet worden. Dieser Abschnitt der Herengracht wurde damals 'Goldener Bogen' genannt, hier lebten Amsterdams reichste Bürger. Das Huis de Vicq ist ein relativ großes Haus. Seine Fassade besteht aus Ziegeln, unterteilt wird sie durch Säulen aus Sandstein. Es ist das letzte im 17. Jahrhundert errichtete Gebäude mit einer so einmaligen Fassade.

Ab 1730 wurde das Haus modernisiert und der berühmte Maler Jacob de Wit gestaltete die Decken neu. Das Treppenhaus wird seitdem durch eine Kuppel mit Tageslicht versorgt.

Bis 1881 beherbergte dieses Haus verschiedene begüterte Familien. Von 1881 bis 1887 war hier eine Mädchenschule untergebracht, wegen der Lage die 'Goldene Schule' genannt. Bis 1974 wurde das Haus von der Familie Mirandolle bewohnt. Seitdem befindet sich die Prinz Bernhard Kulturstiftung in diesen Räumlichkeiten."

Herengracht 476, Prins Bernhard Cultuurfonds, Besichtigung auf Anfrage

Im kleinen Garten von Huis de Vicq

Text und Foto: Patty de Gruiter, Spotted by Locals

(sueddeutsche.de/dd)

© sueddeutsche.de
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