Sprachfalle:Gefangen im Rathaus

Einsame Nacht im "Hotel de Ville": Ihre mangelhaften Französischkenntnisse haben einer britischen Touristin eine Übernachtung in einem elsässischen Rathaus beschert - sie hatte es mit einem Hotel verwechselt.

Hätte sie doch nur ein wenig Französisch vor dem Urlaub gelernt! Dann wäre ihr vielleicht aufgefallen, dass sich hinter dem "Hotel de Ville", das es in jeder französischen Stadt gibt, keineswegs eine Hotelkette verbirgt. So aber bescherten ihre mangelhaften Sprachkenntnisse einer britischen Touristen eine unfreiwillige und ziemlich einsame Nacht im Rathaus der elsässischen Gemeinde Dannemarie.

Hotel de Ville, iStock

Ein "Hotel de Ville" gibt es in jeder französischen Stadt, übernachten kann man hier aber in der Regel nicht.

(Foto: Foto: iStock)

Die Dreißigjährige hielt das "Hotel de Ville" für ein Hotel, wie Bürgermeister Paul Rumbach jetzt erläuterte. Dass es sich nach korrekter Übersetzung um das Rathaus handeln könnte, kam ihr nicht in den Sinn, als sie am Freitag das verwaiste Gebäude betrat, um dort ihr Nachtlager aufzuschlagen.

Die spät tagende Stadtvertreter bemerkten die Urlauberin nicht. Als sie kurz darauf die Türen hinter sich abschlossen, ohne sich am Rauschen des Wassers in einem der Toilettenräume zu stören, war die Frau gefangen.

Fast hätte die Britin bis Montag im Rathaus bleiben müssen, doch zum Glück wurde ihr schriftlicher Hilferuf an einer der Eingangstüren bereits am Samstag vom Dorfapotheker entdeckt. Ihm verdankt die Frau nun die Befreiung durch Bürgermeister Rumbach.

Der will jetzt nach eigenen Worten über englisch- und deutschsprachige Hinweisschilder nachdenken - damit sein Rathaus künftig von nächtlichen Besuchern verschont bleibt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: