Skitourenziele:Spaltige Gletscher und lauschige Hütten

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Skitourengenuss in der Frühlingssonne: Blick auf die Fanesalm in den Dolomiten. (Foto: Stefan Herbke)

In den Tälern hält bereits der Frühling Einzug, aber hoch oben finden Skitourengeher noch traumhafte Bedingungen. Vier Tourengebiete für das Saisonfinale.

Stefan Herbke

Für Einsteiger und Könner: Dolomiten

Inmitten der eher schroffen Felszacken der Dolomiten wirkt die sonnenüberflutete Kleine Fanesalm wie eine liebliche Insel. Hier gibt es Platz in Hülle und Fülle, sanft steigen die Hänge rings um die wunderschöne, noch im Waldbereich gelegene Fanes- und Lavarellehütte an, und erst am Rand der einer Schüssel ähnelnden Hochfläche erheben sich markante Gipfel wie die Neunerspitze mit ihrer glatten Felsplatte oder die Zehnerspitze mit ihrem turmartigen Felszacken.

Eine traumhafte Landschaft, die zu allen Jahreszeiten ihre Reize ausspielt. Ganz besonders im Winter, wenn sich die Fanesalm in eine faszinierende Schneedünenlandschaft verwandelt. So viele Möglichkeiten wie hier bieten nur wenige Plätze in den Dolomiten.

Häufig bestiegen werden neben der Pareispitze (Col Becchei, 2794 m), der Zehnerspitze (3026 m) und dem Monte Castello (2760 m) auch die eher anspruchsvolle Lavarella (3055 m). Das höchste Skitourenziel der Fanesgruppe belohnt Tourengeher mit einem imposanten Tiefblick nach Alta Badia und einem phantastischen Rundblick über die Dolomiten.

Informationen

Südtirol Information, Pfarrplatz 11, I-39100 Bozen, Tel. 0039/0471999999, Fax: 0039/0471999900, www.suedtirol.info

Bergführer: Verband der Südtiroler Berg- und Skiführer, Messeplatz 1, I-39100 Bozen, Tel. 0039/0471976357, Fax: 0039/0471312140, www.bergfuehrer-suedtirol.it

Beste Zeit: März und April

Reisebuch: Stefan Herbke: Skiführer Dolomiten, Bergverlag Rother, München 2005

Lesen Sie weiter: Für Gletscherfreunde - Glarner Alpen

Gemsfairenstock (2972 m) und Clariden (3267 m) über dem Urner Boden sind echte Tourenklassiker. Während das einsame Hochtal am Fuß des Klausenpasses nur noch von gut 30 Einwohnern ganzjährig bewohnt wird, pilgern an schönen Tagen im Winter oft weit mehr als Hundert Tourengeher auf die umliegenden Gipfel - im Hochwinter dabei eher auf den Gemsfairenstock, im Frühjahr dagegen, sobald die Straße zum Klausenpass geöffnet ist, auf den Clariden.

Für viele ist der markante Gipfel im Talschluss die ultimative Saisonabschlusstour, die in manchen Jahren selbst Anfang Juni noch Skigenuss verspricht.

Eindrucksvoll ist der Blick über die ausgedehnten Eisfelder des Hüfi- und Claridenfirns, vor allem aber auf den gegenüberliegenden Tödi (3614 m). Um gut 3000 Meter überragt der höchste Gipfel der Glarner Alpen das Linthtal, ein Riesenturm mit einer leuchtend weißen Eiskappe auf seinem Dach und einem äußerst spaltigen Gletscher, über den der eindrucksvolle Skianstieg führt - für viele die Krönung eines Skitourenlebens.

Informationen

Schweiz Tourismus, Rossmarkt 23, D-60070 Frankfurt a.M., Tel. 00800/10020029, Fax 00800/10020031, E-Mail: info@myswitzerland.com, www.MySwitzerland.com

Bergführer: Schweizer Bergführerverband, Hadlaubstr. 49, CH-8006 Zürich, Tel. 0041/44/3605366, www.4000plus.ch

Beste Zeit: April und Mai

Reisebuch: Stefan Herbke: Skiführer Ostschweiz, Bergverlag Rother, München 2007

Lesen Sie weiter: Für Dreitausendersammler - Stubaier Alpen

Nicht nur das Zuckerhütl (3505 m) als höchster Gipfel der Stubaier Alpen zergeht Tourenfans auf der Zunge. Die Möglichkeiten sind so zahlreich und vielfältig, dass die Berggruppe zwischen Ötz- und Wipptal durchaus als eines der abwechslungsreichsten Skitourengebiete der Alpen bezeichnet werden kann.

Hier gibt es Einsteigerskitouren wie den Hinteren Daunkopf (3225 m), Klassiker wie den Zischgeles (3005 m), kraftraubende Anstiege mit Klettereinlage wie zur Lisenser Fernerspitze (3299 m), rasante Firntouren wie die Südflanke der Ruderhofspitze (3473 m) und anspruchsvolle Gletscherabfahrten wie vom Zuckerhütl über den spaltigen Sulzenauferner.

Und es gibt Stützpunkte wie die Franz-Senn-Hütte, die Amberger Hütte oder das Westfalenhaus, die allesamt über ein bis ins Frühjahr schneesichere Tourenreservoir für eine gute Woche verfügen.

Informationen

Österreich Werbung, Telefon: 00800/40020000, Fax 01802/101819, E-Mail: urlaub@austria.info, www.austria.info

Bergführer: Verband der Österreichischen Berg- und Schiführer, www.bergfuehrer.at

Beste Zeit: Februar bis April

Reisebuch: Rudolf und Siegrun Weiss: Skiführer Sellrain - Kühtai, Bergverlag Rother, München, 3. Aufl. 2007; Rudolf und Siegrun Weiss: Skiführer Brenner-Region, Bergverlag Rother, München 2003.

Lesen Sie weiter: Für Geübte - Hohe Tauern

Der Name ist Programm, die Hohen Tauern locken mit richtig hohen Gipfeln. Zwischen Großvenediger (3667 m) und Großglockner (3798 m), dem höchsten Gipfel Österreichs, öffnet sich ein hochalpines, weil vergletschertes, Tourengebiet der Extraklasse. Den größten Andrang verzeichnen dabei die Gipfel im weiten Rund der Rudolfshütte (2311 m), die mit einer Gondelbahn bequem zu erreichen ist und Ausgangspunkt für zwei- bis vierstündige Anstiege auf die umliegenden Dreitausender ist.

Eine Stufe alpiner ist die Gipfelwelt über der Essener- und Rostocker-Hütte (2208 m) sowie der benachbarten Jonannishütte (2121 m) in der Venedigergruppe, die beide aus dem Virgental zu erreichen sind.

Der absolute Höhepunkt ist schließlich die Besteigung des Großglockners von Kals aus, allerdings nur für geübte Tourengeher oder in Begleitung eines Bergführers.

Informationen

Österreich Werbung, Telefon: 00800/40020000, Fax 01802/101819, E-Mail: urlaub@austria.info, www.austria.info

Bergführer: Verband der Österreichischen Berg- und Schiführer, www.bergfuehrer.at

Beste Zeit: Mitte März bis Anfang Mai

Reisebuch: Thomas Schranz: Hohe Tauern - Die schönsten Skitouren, Tyrolia, Innsbruck 2005

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