Skihütten in den Alpen:Luxushütten und Brotzeit-Stadel

Wer will sich noch mit Kartoffelsalat aus Eimern und Gummi-Germknödeln zufriedengeben? Eine neue Wirte-Generation bietet Luxus auf dem Gipfel oder urige Brotzeiten - die schönsten Hütten der Alpen.

Stefan Herbke

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Quelle: Ski-optimal Hochzillertal

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Kartoffelsalat aus dem Eimer und Gummi-Germknödel waren gestern: Eine neue Generation von Hüttengastronomen bietet anspruchsvolle Küche in zum Teil sehr luxuriösem Ambiente. Von urig über modern bis mondän - die schönsten Skihütten in den Alpen.

Kristallhütte, Hochzillertal

Die Familie Schultz besitzt gleich mehrere Skigebiete im Zillertal und in Osttirol - und führte dort eine neue, gehobene Hüttenkultur ein. Vor fünf Jahren wurde im Hochzillertal oberhalb von Kaltenbach die Kristallhütte auf über 2000 Metern Höhe eingeweiht. Statt Massenabfertigung mit Selbstbedienung und Volksmusik gibt es hier feinste Küche mit aufmerksamem Service, einen Panorama-Bereich zum Entspannen, eine Außenfeuerstelle, Lammfellliegen, Klassikkonzerte und sogar einige Zimmer mit beheizten Wasserbetten. Natürlich ist das alles nicht für Kartoffelsalatpreise zu haben, doch ein heißes Getränk mit der kostenlosen grandiosen Aussicht dazu kann sich jeder gönnen.

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Quelle: Großglockner Resort Kals-Matrei

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Adlerlounge, Kals-Matrei

Das Erfolgskonzept von Skigebietsbesitzerin Martha Schultz klingt simpel: eine Hütte mitten in den Bergen, in der die Gäste die Natur genießen und "sich ein wenig wie im Paradies fühlen" können - und das zu noch bezahlbaren Preisen. Dass diese Idee auch mit modernem Innendesign einhergehen kann, bewies sie im Winter 2009/2010 mit der Eröffnung gleich zweier neuer Skihütten: der nach der Kristallhütte etwas luxuriöseren Wedelhütte an der Schnittstelle der Skigebiete Hochzillertal-Hochfügen - mit zwölf Suiten die höchstgelegene Hütte auf Fünf Sterne-Niveau im Zillertal - und der stylischen Adlerlounge in der Bergstation auf dem Cimaross-Gipfel im Großglockner Resort Kals-Matrei in Osttirol. Die Adlerlounge auf 2621 Metern Höhe wurde im Gault Millau 2011 mit einer Haube (13 Punkte) bedacht - der höchstgelegenen Haube Österreichs.

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Quelle: Stefan Herbke

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Gampe Alm und Gampe Thaya, Ötztal

In sonniger Panoramalage über dem Ötztal laden die Gampe Alm (im Bild) und die Gampe Thaya zum Einkehrschwung, zum Sonnenbad auf der Terrasse und zum Après-Ski ein. Die Gampe Thaya mit ihren kleinen Stuben ist die wohl gemütlichste Hütte mitten im Skigebiet von Sölden. Auf den Tisch kommen nur Naturprodukte aus der Region beziehungsweise der eigenen Landwirtschaft, etwa Salat mit Streifen vom Jungrind oder Kaiserschmarrn mit Granten (Ötztaler Preiselbeeren). Eine ähnlich schöne Sonnenterrasse, allerdings mit Selbstbedienung, bietet die Gampe Alm gleich nebenan.

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Quelle: Kitzbühel Tourismus

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Sonnbühel, Kitzbühel

Über den 1700 Meter hoch gelegenen Berggasthof Sonnbühel am Hahnenkamm urteilte Stammgast und Meisterkoch Eckart Witzigmann: "Beste Küche über tausend Meter". Zwar ist die Promidichte hier gelegentlich recht hoch und dementsprechend auch das Preisniveau, doch auf der Sonnenterrasse kann jedermann den Rundblick genießen und beobachten, was andere Müßiggänger unter einem gelungenen Skitag verstehen. Wer dafür auch den Abend auf der Hütte verbringen will, kann hier auch übernachten. Erbaut wurde das Haus 1926 von dem Industriellen Julius Bueb, als Ort der Erholung für Familie und Freunde - und als Clubhaus des Berliner Golfclubs.

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Quelle: Stefan Herbke

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La Fruitière, Val d'Isère

Stolz sitzt der junge Mann mit der verspiegelten Sonnenbrille wie ein Schiedsrichter beim Tennisspiel auf dem Hochstuhl, die Arme locker auf die Lehne gestützt. Kein Gesichtszug verrät, dass er alles im Blick hat. Denn der "Skiwächter" auf der Hütte La Fruitière zwischen Rocher de Bellevarde und Tovière im Skigebiet von Val d'Isère wacht aufmerksam über zwei Skiständer, gefüllt mit Dutzenden Skier und Stöcken. Gegen einen geringen Obulus nimmt er die Sportgeräte in seine Obhut, damit der Gast in aller Ruhe einkehren kann. Und das dauert in der Regel, vor allem wenn man auf der sonnenüberfluteten Terrasse, die mit den großen Kissen und Liegeflächen eher an eine Chill-Out-Area erinnert, bei einem Glas Champagner hängenbleibt und die verschneite Bergwelt genießt.

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Quelle: Wilder Kaiser/Brixental

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Rübezahlalm, Ellmau

Ein Klassiker ist die Rübezahlalm im Brixental. Die urige, im Jahr 1778 erbaute Almhütte war schon öfter Kulisse für Heimatfilme und Aufzeichnungsort diverser Volksmusik-Sendungen, doch im Winter ist sie in erster Linie eine urgemütliche Skihütte mit niedrigen Decken und Bilderbuchblick auf den Wilden Kaiser. Entsprechend gut besucht ist die beliebte Einkehrstation auf 1200 Metern an der Abfahrt vom Hartkaiser nach Ellmau, mittags bekommt man nur schwer einen Platz.

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Quelle: Saalfelden Leogang Tourismus

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Alte Schmiede, Saalbach-Hinterglemm

Auf den ersten Blick denkt man angesichts der Einrichtung im Ziegelgewölbe der Alten Schmiede am Asitz eher an ein Heimatmuseum denn an eine Skihütte: Ein Zahnkranz treibt einen Schleifstein an und altes Werkzeug einer Hammerschmiede hängt an den Wänden. Doch gerade der historische Bezug macht die Hütte mit ihren unterschiedlich gestalteten Stuben aus altem Holz oder einem Steingewölbe mit Granitsäulen sehr gemütlich. Zur Stärkung gibt es wechselnde Tagesteller oder Pizza. Der Skitag kann hier recht früh zu Ende sein: Bereits ab 14 Uhr stehen die Après-Ski-Fans dicht gedrängt um die DJ-Kanzel auf 1760 Metern über dem Meeresspiegel.

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Quelle: Katschbergbahnen GmbH

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Gamskogelhütte, Katschberg

Mitten in der Gamskogelhütte auf 1850 Metern grenzen zwei österreichische Bundesländer aneinander: Überspitzt ausgedrückt wird das selbstgebackene Brot in Kärnten in den Ofen geschoben und kommt in Salzburg wieder heraus. Fertigkost ist hier Mangelware, ein Großteil des Essens wird auf der Hütte selbst zubereitet. Entsprechend lecker schauen die Brettljause, das Käsebrot, die Kärntner Fleischnudeln, die Pizza aus dem Holzofen oder der frische Apfelstrudel aus. Abends gibt es auf Vorbestellung Fondue. Wer sich nicht nur in die Hütte verliebt, kann in der nahen Marienkapelle sogar heiraten.

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Quelle: Lech Zürs Tourismus

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Kriegeralpe, Arlberg

Die Kriegeralpe ist zwar schon rund 350 Jahre alt, doch erst seit dem Winter 2002/2003 auch im Winter bewirtschaftet. Eine gemütliche Einkehrstation auf knapp 2000 Metern Höhe mit täglich wechselnden Gerichten, einer hausgemachten Hirschwurst und guten Schnäpsen. Der hier ausgeschenkte "Rote Williams" wird übrigens exklusiv für den Skiclub Arlberg gebrannt.

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Quelle: TVB Alta Badia

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Scotoni-Hütte, Alta Badia

Die Abfahrt vom Lagazuoi hinunter nach Armentarola zählt zu den landschaftlich schönsten Skierlebnissen der Alpen, wird aber erst durch einen Stopp in der Scotoni-Hütte auf knapp 2000 Metern Höhe zu einer wirklich runden Sache. In einem unberührten Tal abseits jeglicher Lifte, am Fuße der hoch aufragenden Felswände, grillt Christian Agreiter T-Bone-Steaks, Koteletts und Würste und serviert dazu Krautsalat und Polenta - und Wein aus seiner großen Karte.

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Quelle: Stefan Herbke

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Ristorante 5 Laghi, Madonna di Campiglio

Im Trentino beginnt ein Skitag mit einem Kaffee - und der schmeckt am besten im Ristorante 5 Laghi. Dort sitzen die Ersten bereits morgens auf der Terrasse in der Sonne und schlürfen einen Espresso. Wobei das garantiert Touristen sind, denn echte Italiener stehen innen an der Bar, hinter der Chefin Natalia Vidi den Überblick behält: über die bis zu zehn täglich frisch gebackenen Kuchen und über die Gäste, die alle so begrüßt werden, als ob sie schon jahrelang bekannt wären. Nebenbei wird das Buffet mit italienischen Vorspeisen aufgebaut, schließlich kommen schon vor 12 Uhr hungrige Skifahrer. Auf die Frage nach ihrer Spezialität nennt Natalia Vidi ohne zu zögern eine wenig italienische Speise: "Rehgulasch!"

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Quelle: Grossglockner Bergbahnen Touristik GmbH

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Skistadl, Heiligenblut

Die Anfahrt nach Heiligenblut am Fuß des Großglockners ist zwar etwas umständlich, doch dafür wird man reich belohnt: Neben dem weitläufigen Skigebiet vor grandioser Bergkulisse begeistern vor allem die vielen kleinen Hütten wie der Skistadl, den viele auch unter dem Namen "Seppenalm" oder "Gifthütte" kennen. Die Hütte mit der kleinen Sonnenterrasse auf den von der Sonne verwöhnten Südhängen des Scharecks ist eine Institution und bietet zudem einen großartigen Ausblick. Den Spitznamen "Gifthütte" verdankt der "Skistadl" den selbstgebrannten Schnäpsen wie Zirm oder Heißer Obstler, eine Spezialmischung vom Wirt Hans Fleißner. Frisch und selbst zubereitet wird auch das Essen, unbedingt probieren sollte man Kärtner Kasnudel. Auf Vorbestellung wird ein Hüttenabend organisiert.

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© sueddeutsche.de/dd/kaeb/boen/reek
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