Die Marmolada ist die Königin und unumschränkte Herrscherin der Dolomiten - wegen ihrer Höhe (3342 Meter) und ihrer für die Gegend untypischen Gestalt. Im Gegensatz zu den schroffen Felsgipfeln wie den Drei Zinnen oder dem Langkofel, die Skifahrer zwar als eindrucksvolle Kulisse zu schätzen wissen, an denen sie aber nur in den unteren Etagen Gefallen finden, ist die Marmolada auf der Nordseite schlichtweg der perfekte Skiberg. Direkt vom Gipfelkamm zieht ein breiter Schneeteppich talwärts, nicht zu steil, aber keineswegs flach und langweilig.
Paradies für Skifahrer
Davon ist an der Talstation der Seilbahn in Malga Ciapela nichts zu ahnen, die Marmolada zeigt sich hier von ihrer felsigen Seite. In drei Sektionen führt die Seilbahn in kühner Linienführung auf die Ponta Rocca, von 1446 Meter Höhe hinauf auf 3269 Meter, und zum Start der zwölf Kilometer langen Traumabfahrt auf der "La Bellunese". Schnörkellos zieht die Piste über den breiten Gletscher talwärts, danach kommen rasante und abwechslungsreiche Hänge, einer schöner als der andere. Die kurzen Flachstücke lassen kaum Zeit zum Erholen, schließlich kommt schon wieder der nächste Genusshang.
Am Passo Fedaia könnte man die Abfahrt unterbrechen und mit einer Sesselbahn und einem Schlepplift wieder hinauf zum Gletscher gelangen, doch die zwölf Kilometer sollte man wenigstens einmal durchfahren. Denn auch der untere Abschnitt braucht sich nicht zu verstecken: Weitere, leicht kupierte Hänge folgen, und am Schluss geht es auf einer sanft geneigten Pistenautobahn in weiten Schwüngen zur Talstation.
Panoramablick von der Porta Vescovo
Um sich den ganzen Streckenverlauf vor Augen zu führen, sollte man am besten auf die andere Talseite wechseln. Von der Porta Vescovo, auf die von Arabba mehrere Bahnen und Lifte ziehen, hat man den besten Blick auf die Marmolada mit ihrer makellos weißen Nordflanke. Dort erkennt selbst der Laie, dass nur ein kleiner Bereich mit Liften und Pisten erschlossen ist, der Großteil der Hänge bleibt Free-Ridern vorbehalten. Die sollten allerdings nicht blind die Piste verlassen, denn abseits lauern gefährliche Gletscherspalten. Und so manch verlockender Tiefschneehang endet in steilen Felsabbrüchen.
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