Sicherheitslage in Ägypten:Auswärtiges Amt warnt vor Reisen auf den Sinai

Sicherheitslage in Ägypten: Urlauber kommen in Taba an - vor Reisen in das Gebiet warnt das Auswärtige Amt dringend.

Urlauber kommen in Taba an - vor Reisen in das Gebiet warnt das Auswärtige Amt dringend.

(Foto: AFP)

Angesichts der Gewalt auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel rät die Bundesregierung Touristen dringend von Reisen in die Region ab - auch an die Badeorte. Urlauber, die vor Ort sind, sollen sich an die Veranstalter wenden.

Angesichts der "kritischen" Lage in Ägypten hat das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise abermals verschärft - und rät nun auch von Reisen in die Badeorte auf der Sinai-Halbinsel dringend ab.

"Vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird gewarnt. Dies gilt auch für den Badeort Taba", erklärte das Ministerium in einer Teilreisewarnung. In den Regionen fänden militärische Operationen statt, und es komme - wie zuletzt am 16. Februar in Taba - zu "terroristischen Anschlägen".

Nach dem Anschlag in Taba Mitte Februar gab es bereits eine Reisewarnung für Taba. Nun gilt der dringende Rat zum Beispiel auch für Scharm el Scheich.

Reisende, die bereits im Land sind, sollten sich wegen einer früheren Abreise an ihren Reiseveranstalter wenden. Bis dahin sollten Bewegungen vor Ort auf ein Minimum reduziert werden, heißt es.

Frist für den Rückflug

Dabei sollten Urlauber dem Veranstalter eine Frist setzen, bis wann sie abreisen wollen, erklärt Reiserechtler Paul Degott. Lässt der Veranstalter diese verstreichen, können Urlauber sich selbst einen Rückflug organisieren und die Kosten dafür als Schadensersatz geltend machen. Den Reisevertrag können Urlauber auch dann noch kündigen, wenn sie bereits vor Ort sind. Der Veranstalter muss dann aber nichts erstatten, was bereits gezahlt wurde - also zum Beispiel die Unterkunft bis zum Abreisetag und die Flüge. Nur die Leistungen, die bis dahin noch nicht in Anspruch genommen wurden, kann der Urlauber zurückbekommen, erklärt Degott.

Auch Reisen in das Nildelta außerhalb der Ballungszentren Kairo und Alexandria sollten Urlauber meiden, ebenso Reisen in das Niltal südlich von Kairo bis nördlich von Luxor. Und von Reisen in entlegene Gebiete der Sahara wird sogar "eindringlich" abgeraten.

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im vergangenen Juli ist Ägypten nicht zur Ruhe gekommen. Die Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt gegen Mursis Muslimbruderschaft vor, mehr als tausend Demonstranten wurden getötet. Als Vergeltung verübten Islamisten auf der Sinai-Halbinsel zahlreiche Anschläge gegen Sicherheitskräfte.

Am 16. Februar war erstmals ein Touristenbus Ziel der Extremisten. Ein Selbstmordattentäter hatte am ägyptisch-israelischen Grenzübergang Taba drei südkoreanische Urlauber sowie ihren Fahrer mit in den Tod gerissen. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistengruppe Ansar Beit al Makdess.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: