Sicherheit in Venezuela:Ein Land, das mit Vorsicht zu bereisen ist

Venezuela könnte das Traumziel eines Fernreisenden sein: Strände, Dschungel, Anden und Tafelberge mit dem Salto Angel, dem höchsten Wasserfall der Welt. Wer jedoch einen Blick auf die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes wirft, stellt fest, dass die Realität diesen Traum schon am Flughafen zunichtemachen kann.

Die hohe Kriminalitätsrate wird schon bei der Ankunft zum Problem: In der Hauptstadt Caracas, bei Straßenkontrollen "und selbst am Flughafen" fordern immer wieder Uniformierte die Urlauber nach der Einreise auf, ihre Dokumente zu zeigen - allerdings um sie zu Zwangsabgaben oder zu Geldumtausch mit Wucherpreisen zu nötigen, warnt das Auswärtige Amt und rät: "Händigen Sie bei derartigen Kontrollen möglichst nur eine Kopie Ihres Passes aus."

Am Flughafen warten aber noch andere Wegelagerer auf gutgläubige Touristen: Laut Auswärtigem Amt häufen sich Überfälle, an denen Taxifahrer beteiligt sind. Daher sollten sich Reisende in der Ankunftshalle auf keine Transportangebote einlassen. Am sichersten fahren sie mit den offiziellen Flughafen-Taxis, schwarze Ford-Geländewagen mit gelben Kennzeichen, die unmittelbar vor der Halle stehen. Unterwegs lassen sich Reisende am besten Taxen und Busse vom Hotel empfehlen.

Aufgrund der großen Gefahr, überfallen zu werden, sollten die Urlauber weder unterwegs noch am Airport allzu viel Geld oder Wertvolles dabei haben - was sich zumindest in Bezug auf die Wertsachen schwierig gestalten dürfte, die man besser im Handgepäck mitnimmt und auch während der Kontrollen niemals aus den Augen lässt.

Diese Sicherheitskontrollen sind weitaus strenger als international üblich: Denn die Nationalgarde sucht nach Drogen. Wer Pech hat, dessen Koffer durchstechen die Beamten schon mal zu Prüfzwecken. Oder der Reisende wird stärker durchleuchtet als gedacht: Statt durch den Ganzkörperscanner geht es mit Militäreskorte ins nächste Krankenhaus zum Röntgen. Bleischürzen werden dabei nicht immer gereicht.

Explizit weist das Auswärtige Amt darauf hin, dass es sogar auf der karibischen Ferieninsel Margarita nicht sicher ist: Bewaffnete Überfälle kämen auch bei organisierten Gruppenausflügen und sogar in Hotels vor. Wer ausgeraubt wird, sollte besser keinen Widerstand leisten. Besonders in der Grenzregion zu Kolumbien besteht zudem die Gefahr, entführt zu werden.

Reisende, die ohne einheimische Führer unterwegs sind, sollten sich vor Ausflügen genau erkundigen, welche Orte sie besser meiden. Und dann trotzdem karibische Strände, Dschungel, Wüsten und die Anden genießen. Nur eben mit Vorsicht.

Weitere Tipps des Auswärtigen Amtes zu Venezuela finden Sie hier.

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