Sicherheit in Venedig:Jagd auf Straßenhändler eröffnet

Soldaten und die Polizei sollen die illegalen Straßenhändler rund um den Markusplatz in Venedig vertreiben. In der Lagunenstadt ist man davon nicht begeistert.

Bereits in dieser Woche soll die Aktion starten. Mit einer solchen bisher einmaligen "Task Force" wollten das Verteidigungsministerium und die Provinz Venedig gegen die etwa 400 in der Regel ausländischen Straßenhändler vorgehen. Das berichtete die römische La Repubblica.

Im Rathaus der Lagunenstadt hält man das nicht für eine so gute Idee. "Venedig braucht keine militärische Präsenz, um Sicherheit bei uns zu garantieren", meinte Vize-Bürgermeister Michele Vianello.

Seit langem klagen Bürger und Geschäftsleute in Venedig über die Flut der "Vu' cumprà", wie die fliegenden Händler mit ihren Taschen, Uhren oder auch Masken genannt werden. "Sie werden immer aggressiver und aufdringlicher", sagt Dino Fusello vom Bürgerausschuss zum Problem des illegalen Straßenhandels.

Dem Bericht zufolge wurde erst kürzlich ein örtlicher Polizist verletzt, als er eine Gruppe solcher Straßenhändler stoppen wollte, die wegen der anrückenden Ordnungshüter Hals über Kopf das Weite suchen wollten.

Die neue Präsidentin der Provinz Venedig, Francesca Zaccariotto von der ausländerfeindlichen Lega Nord, will ihre Polizisten außerdem auch Venedigs Strände während der Urlaubszeit sichern lassen. "Wir haben unsere Anstrengungen gegen den Straßenhandel schon verdoppelt", wehrt sich der linke Bürgermeister Massimo Cacciari gegen den Vorwurf, nicht genug zu tun. Und wenn Militär eingesetzt werde, müsse dieses dem städtischen Ausschuss für öffentliche Ordnung unterstellt werden.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: