Samoa Air berechnet Flugpreis nach Gewicht:Dicke Passagiere zahlen mehr

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Im Inselstaat Samoa ist ein Großteil der Bevölkerung fettleibig. Das brachte Samoa Air auf die Idee, die Leute mitsamt Gepäck vor dem Einchecken auf die Waage zu stellen - als erste Fluglinie weltweit.

Die Mini-Fluglinie Samoa Air bietet seit einem Jahr zwei Flugzeuge mit zehn Sitzen und einen Viersitzer an. Bei solch kleinen Maschinen fällt es durchaus ins Gewicht, wenn ein Großteil der Passagiere nicht nur ein wenig zu dick ist. Warum aber sollten auch die dünnen Fluggäste für den höheren Kerosinverbrauch zahlen, fragten sich die Airline-Verantwortlichen. Ihre Lösung: die Waage.

Seit Januar müssen nicht nur Gepäckstücke, sondern auch Passagiere gewogen werden. Nach dem Gesamtgewicht und der Fluglänge richtet sich der Preis für das Flugticket. Damit ist Samoa Air die erste Gesellschaft, die ihre Preise vom Gewicht der Passagiere und ihrer Koffer abhängig macht.

Das könnte sich durchaus lohnen, schließlich taucht der kleine Pazifikstaat Samoa regelmäßig unter den zehn Ländern mit den meisten Übergewichtigen auf: Laut Weltgesundheitsorganisation sind 75 Prozent der städtischen Bevölkerung fettleibig.

Angesichts steigender Kerosinpreise ist Firmenchef Chris Langton überzeugt, dass auch andere Airlines früher oder später Waagen am Check-In aufstellen werden anstatt besonders übergewichtige Gäste zu zwingen, zwei Sitze zu bezahlen. Familien seien übrigens "positiv überrascht" von der neuen Preispolitik, sagte Langton den ABC News: Kinder müssen nicht mehr den hohen Preis für einen Sitzplatz bezahlen, sondern kommen ihren Eltern auf der Waage billiger.

"Sie sind der Herr über Ihren Flugpreis, Sie entscheiden selbst, wie viel oder wenig Ihr Ticket kostet", heißt es euphorisch auf der Homepage von Samoa Air. Beim Buchen geben potentielle Kunden das ungefähre Gewicht von Mensch und Gepäck an, sollten dabei aber den Hinweis beachten: "Keine Sorge, wir wiegen Sie am Airport nochmal."

Mit der neuen Preispolitik würden die Menschen auf Samoa und den Nachbarinseln mehr auf ihr Gewicht achten, sagt der Firmenchef. So kann man das natürlich auch sehen.

© Süddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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