Kurz vor der Landung auf dem Flughafen Leipzig-Altenburg hat der Pilot einer Ryanair-Maschine aus London eine böse Überraschung erlebt: Im Tower antwortete niemand - er war unbesetzt.
Noch überraschter waren die Passagiere, die nicht am nächstgelegenen Flughafen abgesetzt wurden, sondern nach Berlin-Schönefeld weiterfliegen mussten.
Schuld am unbesetzten Tower sei eine "unklare Dienstplanung", sagte der zuständige Regionalmanager der Tower Company, Markus Asmussen, zu dem Vorfall. An Bord des Flugzeugs der Billig-Airline waren etwa 300 Passagiere.
Dass das Flugzeug nicht den nächstgelegenen Flughafen Leipzig/Halle ansteuerte, hängt mit den Vorgaben der Fluglinie zusammen.
Der irische Billiganbieter steuert üblicherweise nur Landeplätze an, bei denen er gemeldet ist. Die Passagiere wurden mit Bussen ins thüringische Altenburg gebracht, die wartenden Fluggäste in Altenburg fuhren nach Berlin.
Beim Altenburger Flugplatz wollte sich zunächst niemand zu dem Vorfall äußern. Stattdessen wurde auf die für die Flugsicherung zuständige Tower Company verwiesen.
Laut Asmussen wurde eine interne Untersuchung angeordnet. Sie soll klären, wie es zu dem schweren Versäumnis kommen konnte: "So etwas ist bei uns noch nie passiert." Die Tower Company ist eine Tochter der Deutschen Flugsicherung und arbeitet für Regionalflughäfen.