Wasserfall "Teufelsmühle" in der Rhön nahe Bischofsheim
Der Teufel mag geschäftstüchtig sein, allerdings würde in seinem Arbeitszeugnis doch das Urteil "er war stets bemüht" stehen: Zu oft wurde der Leibhaftige bei seinem zwielichtigen Handeln übers Ohr gehauen. So auch bei seiner Vereinbarung über die Teufelsmühle auf dem Wanderweg von Bischofsheim zum Holzberghof, von der nur noch der Wasserfall zu sehen ist - doch um diesen geht es ja im Kern der Geschichte: Vor vielen Hundert Jahren brannte eine kriegerische Horde eine Mühle nieder. Der Müller versteckte sich und sah zu, wie seine Frau und Kinder verschleppt wurden. Durch seine Feigheit auch heimatlos geworden, zog der Müller durchs Land und rastete in den Rhönbergen auf einem Basaltbrocken an einem so schönen Platz, dass er vor sich hinmurmelte: "Gäbe es Wasser, würde ich mir hier eine Mühle bauen, und wenn mir der Teufel dazu helfen müsste!"
Hilfsbereit, wie der Satan bekanntlich ist, war er sogleich zur Stelle - doch natürlich hatte das Ganze einen Haken: Der Teufel verlangte die Seele des ersten Menschen, der sich auf dem Basaltfelsen niederließ. Erst war der Müller erschrocken, willigte dann aber doch ein. Und wusste die Situation zu nutzen: Auch sein Weib und die Kinder sollten ihm wiederbeschafft werden. Nur gegen eine zweite Seele, wieder von einem Ruhesuchenden auf dem Basaltfels, meinte der Teufel.
Am nächsten Morgen trieb der Schwarzbach, den der Satan umgeleitet hatte, die niegelnagelneue Mühle an. Als der Teufel aber seinen Lohn einforderte, lachte ihn der Müller aus: Das Wasser hatte die Senke, in dem der Basaltstein stand, in einen Teich verwandelt. Wer heute an diesem Ort auf Nachtruhe hofft, könnte gestört werden: Angeblich tobt der Teufel dort immer noch über seine Dummheit.