Reisetipps:Nasser Urlaub

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Ob mit dem Kajak durch Stadt und Lagune von Venedig, auf Unterwassersafari im Schlamm einer indonesischen Insel oder beim Paddeln zwischen Walen vor der Küste Südafrikas: Besondere Erlebnisse auf dem Wasser gibt es weltweit.

Von Annika Brohm, Ingrid Brunner, Monika Maier-Albang

Durch Venedig paddeln

Warten im Pulk am Canal Grande, Blick nach rechts, Blick nach links, und dann, wenn endlich mal kein Vaporetto und kein Wassertaxi kommt: blitzschnell den Kanal queren! Ja, in Venedig darf man mit dem Kajak fahren, nicht überall, aber auf markierten Wegen. Es erfordert auch etwas Geschick, den Gondolieri nicht in die Quere zu kommen. Aber Spaß macht es. Und es riecht nicht einmal muffig, obwohl man so nah am Wasser ist. Boote für kurze Touren kann man bei Venice Kayak leihen. Wer die Lagune besser kennenlernen und unter deutschsprachiger Anleitung paddeln möchte: Der Salzburger Anbieter Genusspaddeln.at hat sich auf die Lagune spezialisiert, bietet aber auch Touren im Po-Delta oder an der Ostküste Istriens an.

Wasser treten

Das Wassersportzentrum Club Nautique Ploërmel Brocéliande im Herzen der Bretagne verleiht seit diesem Sommer neben Segelbooten, Kanus, Ruderbooten und Surfbrettern ein neues Wasserspielzeug. Das Stand-up-Pedal-Board verspricht Wassertreten und dabei trocken bleiben. Es sieht aus wie ein Stepper aus dem Fitnessstudio mit Fahrrad-Lenker. Man steht stabil auf dem großen Brett, tritt in die Pedale und gleitet übers Wasser. Anders als beim Stand-up-Paddling geht das ohne Einführungskurs. So lassen sich auf dem Lac de Duc meditativ Ufer, Schilfzone, Wasservögel und all anderen Leute beobachten, die übers Wasser wandeln. Für Angler, die dort Weißfisch, besonders Zander und Karpfen fischen, wird es langsam eng auf dem flachen Gewässer. Doch die sind ja meistens früh dran, bevor Schulklassen und Familien anrücken. ( www.club-nautique-ploermel-broceliande.com)

Wale beobachten

Die Kleinstadt Hermanus am südafrikanischen Westkap gilt als Mekka für Walbeobachter. Bereits von Land aus kann man zwischen Juni und November häufig Dutzende Wale beobachten. Noch näher kommt man ihnen beim sogenannten Sea Kayaking: dem Paddeln auf offenem Meer. Mit einem ausgebildeten Guide können Reisende in einem besonders stabilen Kajak die Bucht von Hermanus erkunden; unterwegs trifft man auf Robben, Kormorane, Delfine. Und mit etwas Glück taucht nicht weit vom Bug des Kajaks schließlich ein Wal auf. ( www.percytours.com)

Im Schlick tauchen

Trist wirkt die Meereswelt an der Südküste der indonesischen Insel Ambon zunächst. Der eintönige Boden ist mit Schlick bedeckt, farbenfrohe Korallenriffe sucht man vergebens. Gerade diese Ödnis ist es aber, die Ambon zu einem beliebten Ziel für "Muck Diver" macht: Beim Schlammtauchen stoßen Taucher auf seltene Meeresbewohner, deren Namen häufig an Fabelwesen erinnern. Auf den Drachenkopf etwa, oder auch den Kraken Wunderpus photogenicus - seinem Namen entsprechend eines der beliebtesten Motive bei Unterwasserfotografen. Um die verborgene Artenvielfalt im Schlamm entdecken zu können, bedarf es allerdings der Hilfe ortskundiger Guides. (www.diveintoambon.com)

Durch Bern treiben

An heißen Sommertagen gehört das Aareschwimmen in Bern zum Alltag wie andernorts das Feierabendbier. Einheimische genehmigen sich in dem Strom ebenso gerne eine Abkühlung wie Touristen. Von "Stägli zu Stägli", also einer Uferstelle zur nächsten, kann man sich in dem Fluss treiben lassen, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Bundeshaus, dem Münster und der Berner Altstadt. Wenn das Wasser warm genug ist und der Strom "ganz gäbig", steht einem Bad inmitten der Schweizer Metropole nichts mehr im Wege. ( www.aare-bern.ch)

© SZ vom 31.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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