Sie heißen Meier, aber auf den Reiseunterlagen steht "Maier"? Sie sind Ihren Geburtsnamen noch vor den Flitterwochen losgeworden, haben das aber bei der Buchung nicht berücksichtigt und würden nun gerne unter ihrem neuen Ehenamen reisen? Das konnte bisher teuer werden, sehr teuer.
"Bei Namensänderung können Mehrkosten von bis zu 100 Prozent des Reisepreises oder mehr anfallen", hatte der Reiseveranstalter FTI in seiner Buchungsbestätigung geschrieben. Dagegen hatte die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbz) geklagt.
Denn nach dem Gesetz dürfen Verbraucher noch bis zum Reisebeginn eine Ersatzperson bestimmen. "Durch solche Klauseln mit völlig überzogenen Kosten werden die Rechte der Kunden ausgehöhlt", sagte Kerstin Hoppe vom vzbv.
Nun entschied das Landgericht München (Az.: 12 O 5413/13, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig), dass FTI diese Klausel künftig nicht mehr verwenden darf. Sie vermittle den Eindruck, dass der Veranstalter bei einer Namensänderung je nach Laune Gebühren dafür verlangen könne. Dadurch werde der Verbraucher unangemessen benachteiligt. Reiseveranstalter seien laut Bürgerlichem Gesetzbuch aber nur berechtigt, tatsächlich anfallende Mehrkosten an den Reisenden weiterzugeben.
Doch "'Maier" in "Meier" zu ändern wird wohl kaum so teuer kommen wie die ganze Reise.
FTI hat eine ganz andere Sicht der Dinge und argumentiert, bei der Klausel auf der Buchungsbestätigung handele es sich lediglich um eine Warnung, dass der Urlauber die Namen auf richtige Schreibweise prüft.
Vielleicht reicht künftig auch ein gefettetes "Bitte versichern Sie sich, ob Ihr Name korrekt geschrieben ist".
