Reisejahr 2008:Januar

Die ganz eigene Faszination von Tasmanien entdecken und Guadeloupe, wie es nur die Einheimischen kennen. Das Rätsel der Osterinsel ergründen, in Vietnam in kolonialer Pracht schwelgen und eine Zeitreise in den alten Orient im Sultanat Oman machen - unsere Tipps für den Januar.

Weit weg vom Rest in Tasmanien

"Kommt da nicht der Teufel her?" fällt vielen ein, sobald der Name Tasmanien fällt - und dann nicht mehr viel. Die wenigsten wissen, dass die Insel südöstlich des Festlandes zu Australien gehört, dass sie außer dem schwarzen Raubbeutler noch viel mehr interessante Tierarten zu bieten hat und überdies mit phantastischen Landschaften und herzlichen Menschen gesegnet ist.

Für eine Städtereise muss man nicht ans andere Ende der Welt fliegen: Tasmaniens Hauptstadt Hobart wirkt trotz 200.000 Einwohnern nicht besonders großstädtisch. Wer hierher kommt, tut es wegen der Natur und den sportlichen Möglichkeiten. In den zwanzig Nationalparks Tasmaniens und der vorgelagerten Inseln kann man Wandern, Mountainbiken, Segeln oder Surfen.

Doch so individuell und verschlafen Tasmanien sonst das Jahr über auch ist, im Januar lassen es die Bewohner gerade in Hobart ordentlich krachen: Am Neujahrstag findet die traditionelle Sydney-Hobart-Regatta statt, es gibt im Laufe des Monats ein Comedy-Festival, ein Folk-Festival, ein Fruit-Wine-Festival und den Höhepunkt am 26. Januar: Am Australia Day ist die ganze Stadt bis zum nächsten Morgen auf den Beinen.

Guadeloupe für Insider

Selbst wer ohnehin schon mitten in der Karibik wohnt, will auch mal etwas anderes sehen. An ihren freien Tagen fahren die Bewohner von Guadeloupe gerne auf eine der vorgelagerten Inseln wie die Îles des Saintes und Marie Galante, wo sie noch nicht so vielen Touristen begegnen wie zu Hause.

Täglich verkehren Fähren zwischen Guadeloupe und den kleineren Inseln. Der lange, goldene Strand von Petit Anse auf Marie Galante ist ein beliebtes Wochenendziel für Picknicks. Wer keinen Proviant dabei hat, kann sich in einer der kreolischen Strandhütten mit einfachen, aber köstlichen Mahlzeiten verpflegen. Und es lohnt sich auch ein Ausflug ins Inselinnere: Plantagen, Windmühlen und Ochsenkarren zeugen von der Bedeutung von Zuckerrohr und Rum - der hiesige gilt als einer der besten der Karibik.

Rätsel und Luxus auf der Osterinsel

Am Ostersonntag des Jahres 1722 entdeckte der holländische Seefahrer Jakob Roggeven eine Insel. Das Eiland, das mehr als 3000 Kilometer vor Chile im Pazifik liegt, wurde nach dem Entdeckungstag Osterinsel genannt. Nach fast 300 Jahren bringt nun ein Hotel Luxus auf die Insel.

Das Resort "Explora en Rapa Nui" überzeugt mit seinem futuristischen Design. Vom Zimmer aus blicken die Gäste auf die Weite des Pazifiks. Für den Bau wurden Vulkangestein von der Insel und chilenisches Holz verwendet. Keine Bleibe für Pauschaltouristen: Eine Übernachtung kostet mehrere hundert Euro.

Von dem Hotel aus können sich Touristen auf Entdeckungstour begeben, es gibt noch zahlreiche ungelöste Rätsel auf der Osterinsel. 600 streng blickende Steinfiguren stehen in der Landschaft, die Moai. Bis heute ist ungeklärt, wer sie aufstellte, wann und warum dies geschah.

Angenehm kühl in Vietnam

Den Flair vergangener französischer Kolonialzeiten kann man in Vietnam nicht nur im französischen Viertel von Hanoi nacherleben. Als Zufluchtsort vor der schweißtreibenden Hitze der vietnamesischen Küste schufen sich die ehemaligen Kolonialherren in Dalat auf einem Plateau in rund 1.500 Metern Höhe eine Erinnerung an die Heimat.

Der Ort, gut 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Ho-Chi-Minh-Stadt, ist täglich mit dem Flugzeug zu erreichen. Wer über genügend Zeit verfügt, sollte für die Anreise ein Auto nehmen - die etwa vierstündige Fahrt durch reizvolle Landschaften lohnt sich.

Dalat bietet ganzjährig ein mildes und frühlingshaftes Klima und ist seit langem ein klassisches Reiseziel für vietnamesische Hochzeitspaare. Und nicht nur die freuen sich am Zauber des Hochlandes mit seinen klaren Seen, Wasserfällen, immergrünen Wäldern und Blumengärten.

Der alte Orient - Faszination Oman

Während beim geschäftstüchtigen Nachbarn Dubai immer höhere Türme an den Wolken kratzen und aufgeschüttete Inseln Hauskäufer und Touristen locken sollen, bleibt das Sultanat Oman beim Altbewährten: arabische Gastfreundschaft, uralte Traditionen und eine abwechslungsreiche Natur. Deshalb können Touristen hier noch den "alten Orient" bereisen. Hoch sind im Oman nur die Minarette, die Hauptstadt Maskat wächst lieber in die Breite - von Wolkenkratzern à la Dubai keine Spur. Platz hat man in Oman reichlich, hier leben nur etwa 2,9 Millionen Menschen. Da bekam auch die Sultan-Qabus-Moschee Raum zur Entfaltung, sie wurde auf einem Gebiet von 460.000 Quadratmetern in Maskat errichtet und ist die einzige Moschee des Landes, die auch Nicht-Moslems besuchen dürfen.

Eine weitere Attraktion ist der "Old Muttrah Souq": Hier treffen sich junge und alte Einheimische; Dattel-, Gewürz- und Weihrauchhändler bieten ihre Waren an. Handel ist hier Pflicht - nur nicht beim Weihrauch, der im Oman einen ganz besonderen Stellenwert hat: Das Sultanat liegt an der Weihrauchstraße, einem der ältesten Handelswege der Welt, die Weihrauchbäume im Wadi Dawqah gehören zum Unesco-Welterbe. An die Wasserläufe der Wadis zieht es nicht nur Touristen, sondern vor allem freitags auch Omanis, die dort baden und grillen. Urlauber kommen leicht mit ihnen ins Gespräch und werden auch mal zum Essen eingeladen - Gastfreundschaft gehört im Oman zum guten Ton.

Die Einwohner sind weltoffen, auch weil Sultan Qabus bin Said seit vierzig Jahren einen toleranten Islam prägt, etwa mit Schulpflicht und Wahlrecht für Männer und Frauen. Die 1700 Kilometer lange Küste zieht immer mehr Touristen an, doch auch das Hinterland bietet Abwechslung etwa mit dem Hajar-Gebirge, den 500 Festungen des Landes und den rot-gelben Sanddünen der Wahiba-Wüste.

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