Reisejahr 2008:August

Von einem Klettersteig in den Dolomiten aus in den Abgrund blicken oder in das glasklare Wasser der Adria vor Dalmatien. Den Elementen ausgesetzt sein auf den Azoren, der Sonne beim Verfinstern zuschauen in Novosibirsk und am australischen Cape Tribulation von weißen Sandstränden direkt in den Regenwald spazieren - unsere Reisetipps für den August.

Ausblicke und Abgründe in den Dolomiten

Urlaub gegen den Trend, das geht in Europa mit am schönsten in den Dolomiten. Während alle Welt sich in den Ferien am Meer drängelt, lassen sich die heißen Wochen in der Höhe angenehm kühl verbringen.

Schweißtreibend kann es dabei trotzdem werden, zum Beispiel auf einem der kühn angelegten Klettersteige und Höhenwege in der Brenta, einer Berggruppe nördlich des Gardasees.

Der Einstieg ist von vielen Seiten möglich, der bekannteste Startpunkt aber dürfte der Wintersportort Madonna di Campiglio sein. Von hier aus erreicht man ein weitverzweigtes Routennetz, für das man nicht nur die richtige Ausrüstung benötigt, sondern auch unbedingt schwindelfrei und trittsicher sein sollte.

Sonst wird einem auf in den Fels gehauenen Wegen ganz schnell ganz anders, was die Freude an der atemberaubenden Aussicht und an der Einkehr in eine der urigen Südtiroler Berghütten kosten kann.

Badefreuden und Historie in Hvar

Kenner schwärmen schon seit langem von der Wasserqualität an Dalmatiens felsiger Küste: Glasklar bis zum Grund schimmert die Adria in Türkis- und Blautönen im Licht der durchschnittlich 2600 Sonnenstunden pro Jahr.

Noch ein paar mehr sind es auf der südlich von Split gelegenen Insel Hvar, die man in den vielen kleinen abgelegenen Buchten sogar hüllenlos genießen kann.

Die gleichnamige, im 14. Jahrhundert gegründete Inselhauptstadt ist ein einziges Museum: Hier finden kulturinteressierte Besucher die imposante Festung Spanjol, den Hvarer Dom, das im Jahr 1612 erbaute Theater sowie die "Loggia" aus dem 17. Jahrhundert, die als die schönste von ganz Dalmatien bezeichnet wird.

Sportler schätzen Hvar wegen der Möglichkeiten zum Windsurfen, Tauchen oder Wandern. Einen besonders schönen Blick auf die Insel haben Urlauber bei einem Bootstörn rund um das Eiland.

Ein Hoch auf die Azoren

Von dem in Europa heiß ersehnten Sommerphänomen Azorenhoch haben die Inseln im Atlantik selbst wenig: Das Klima auf den Azoren ist ganzjährig mild, es gibt weder Frost noch Hitze. So sind die Inseln ideal für ausgedehnte Streifzüge durch die Natur, die man im Sommer bestens mit einem Badeurlaub verbinden kann.

Dann regnet es übers Jahr gesehen am wenigsten, wenngleich man hier immer mit einem Wetterwechsel rechnen muss. Die Niederschläge bescheren den Inseln dafür eine üppige Vegetation. Wer Anfang August anreist, hat noch eine Chance auf die letzten Hortensienblüten: Über und über bedecken blaue Blütendolden Hecken entlang der kleinen Straßen, verschönern Gärten und wilde Wiesen.

Die Azoren gehören zu Portugal, doch mit Englisch kommt man sehr gut zurecht. 90 Prozent der Bewohner sind katholisch, sie leben überwiegend vom Fischfang, der Landwirtschaft und dem Tourismus. Früher war auch der Walfang ein bedeutender Wirtschaftszweig. Doch heute fahren die Boote nur noch mit Urlaubern hinaus aufs Meer, um höchstens Fotos von den Walen zu schießen.

Regenwald bis zum Strand: Cape Tribulation, Australien

"Kap des Kummers" taufte Kapitän James Cook die Halbinsel in Queensland, weil sein Schiff 1770 davor auf ein Korallenriff aufgelaufen und der Entdecker vor lauter Ärger blind war für die Schönheit der Gegend, die inzwischen nicht nur ein australischer Nationalpark, sondern auch Teil des Weltkulturerbes der Unesco ist. Hier trifft der älteste Regenwald der Erde auf die Ausläufer des Great Barrier Riffs - dazwischen liegen Sandstrände, die nicht wie sonst in Queensland mit Häusern fast bis ans Wasser bebaut, sondern wahre Traumstrände sind: Vor allem Myall Beach ist mit den Kokospalmen einer alten Plantage wie aus einem Werbeprospekt geschnitten.

Spektakulär sind jedoch nicht nur die Strände, sondern auch der uralte Regenwald, der hier schon vor mehr als 120 Millionen Jahren gewuchert haben soll: Vom tropischen Meeresklima wird der Urwald auf 1400 Metern zum Bergregenwald. Geführte Spaziergänge in den Busch sind die beste Möglichkeit, verwunschene Orte und die Geschichte eigentlich unscheinbarer Pflanzen zu entdecken. Mit etwa 3500 Pflanzenarten ist Cape Tribulation zusammen mit dem südlich gelegenen Daintree Nationalpark die artenreichste Region Australiens. Die Schönheit der Halbinsel können Besucher auch zu Pferde entdecken und den Aufenthalt mit einem Ausflug zum Great Barrier Riff kombinieren.

Totale Sonnenfinsternis in Novosibirsk

Am 1. August 2008 wird die Welt auf Novosibirsk blicken. Um 17.45 Uhr Ortszeit (12.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit) verdeckt der Mond die Sonne und der Himmel wird sich verdunkeln.

Die Sonnenfinsternis 2008 spielt sich in den extrem spärlich besiedelten Regionen der kanadischen und europäischen Arktis sowie Westsibiriens ab. Novosibirsk ist eines der Zentren der Sonnenfinsternis.

Die drittgrößte Stadt Russlands beeindruckt mit zahlreichen Bauwerken des sozialistischen Klassizismus, wie das Opernhaus, das Rathaus oder eine riesige Lenin-Statue. Im August erreichen die Temperaturen immerhin einen Durchschnittswert von 16 Grad Celsius.

Die nächste totale Sonnenfinsternis wird erst wieder im Juli 2009 in Indien, Nepal und China zu sehen sein.

Noch mehr Tipps? Zurück zum Reisejahr 2008 und den Monaten im Überblick

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